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Der Schattenbund 02 - Der Geist des Steines

Der Schattenbund 02 - Der Geist des Steines

Titel: Der Schattenbund 02 - Der Geist des Steines Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maggie Furey
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»Und was Thirishri angeht – wie kannst du es wagen, dem armen Elion dafür die Schuld zu geben? Wie zum Teufel kann das sein Fehler sein? Du redest von Gesetzesverstößen? Nun, deine Partnerin hat sich allein entfernt, hat keinen Kontakt aufrechterhalten und ganz allein alles vermasselt. Das ist die Wahrheit, aber der kannst du nicht ins Gesicht sehen, und deshalb versuchst du uns die Schuld in die Schuhe zu schieben.«
    »SCHWEIG!«, brüllte Cergorn außer sich. »Du wagst es, so mit mir zu reden! Dann taugst du nicht mehr zur Wissenshüterin …«
    Kaz, der halb geduckt dasaß und mit dem Schwanz den Boden peitschte wie eine verärgerte Katze, machte einen plötzlichen Satz nach vorn und warf sich zwischen Veldan und den Archimandriten. Durch zwei glühende Schlitze starrte er Cergorn an, bleckte die Zähne und fauchte, dass einem die Haare zu Berge standen. »Lass sie in Ruhe, du hirntoter Klumpen Pferdefleisch. Du redest durch deinen Hinterausgang. Veldan hat Recht. Toulac gehört hierher, und sie gibt einen besseren Wissenshüter ab als die Hälfte der selbstgefälligen Idioten hier. Aethon ist im Körper des Hierarchen gefangen, und Thirishri hat Elion allein gelassen und ist ganz ohne seine Beihilfe verloren gegangen. Wir haben unser Bestes getan, um die Lage zu meistern. Nur weil du ihr nicht gewachsen bist, hast du nicht das Recht, alles an uns auszulassen.«
    Cergorn war überwältigt von so viel Aufsässigkeit und beinahe sprachlos vor Zorn. »Hinaus, alle drei«, stotterte er schließlich. »Aus meinen Augen. Macht, dass ihr in eure Quartiere kommt. Und so lange sprecht ihr mit niemandem. Ich werde mich später mit euch befassen, wenn ich herausgefunden habe, wie wir ungeschehen machen können, was ihr verbockt habt.«
     
    Die drei Wissenshüter gingen hinaus in die Sonne. Der Friede des Tals erschien unwirklich, nachdem sie diesen Sturm überstanden hatten.
    Kaz brach als Erster das Schweigen. »Das ist einigermaßen gut abgelaufen, finde ich.«
    Veldan starrte Elion mit offenem Mund an, dann brachen sie beide in Lachen aus. Auch wenn das Lachen ein wenig zittrig klang, nahm es ihnen doch die Anspannung.
    Sie wanderten außen um die Siedlung herum, und eigentlich wollten sie sowieso mit niemandem reden. Aber Nachrichten verbreiteten sich schnell in Gendival, und sehr bald war klar, dass die anderen Wissenshüter einen weiten Bogen um sie machten. »Sie wollen mit unserer Schande nicht in Berührung kommen – sie könnte ansteckend sein«, knurrte Kaz verbittert und vergaß völlig, dass er noch vor einem Augenblick mit keinem hatte sprechen wollen.
    Die drei gelangten zum Fluss, der aus dem unteren See kam und dann am Waldhang entlangfloss. Sie überquerten die Holzbrücke und blieben stehen, bevor jeder seinem eigenen Heim zustrebte: Elion in das kleine Haus weit oben am Hang zwischen den Bäumen, das die Siedlung überblickte, und die zwei anderen in das eigens für sie gebaute, das weiter talaufwärts stand und auf den See hinausblickte.
    »Also«, begann Elion widerstrebend, »ich sollte jetzt gehen.« Die feindselige Schärfe, die sich sonst in seinen Tonfall schlich, wann immer er mit Kaz und Veldan sprach, war verschwunden, und der Feuerdrache stellte erstaunt fest, dass ihm ihre alte Feindschaft verglichen mit der Notwendigkeit, angesichts von Cergorns Raserei zusammenzuhalten, jetzt kleinlich und unbedeutend erschien.
    Elion bog nach links ab und ging auf seine Wohnung zu, eine kleine, einsame Gestalt auf dem schattigen Waldweg. Veldan sah Kaz von der Seite an. »Was meinst du?«
    Der Feuerdrache seufzte. »Mist, ich hatte mich wirklich auf ein bisschen Ruhe gefreut«, murrte er. »Nur wir beide. Aber du hast Recht. Sag dem alten Schleimbeutel, dass er’ kommen kann.« Sogar in der üblichen Beleidigung fehlte das Gift.
    »Elion?«, rief Veldan, und der Wissenshüter drehte sich ziemlich prompt um. »Möchtest du eine Weile zu uns kommen?«
    Er runzelte die Stirn. »Aber ihr wollt doch sicher auch gern allein sein? Ich will nicht stören …«, wandte er quälend höflich ein.
    Kaz zog den Kopf ein und grinste nach Art der Feuerdrachen, indem er mit der Zunge über das Maul spielte. »Oh, ich meine sagen zu können, dass wir es noch ein bisschen mit dir aushalten. Schließlich stecken wir alle zusammen bis zum Hals in der Scheiße.«
    Elion brachte eines seiner seltenen Lächeln zustande. »Eher schwappt sie schon über unseren Köpfen zusammen, wenn du mich fragst. Ich danke euch. Ich

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