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Der Schattenbund 02 - Der Geist des Steines

Der Schattenbund 02 - Der Geist des Steines

Titel: Der Schattenbund 02 - Der Geist des Steines Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maggie Furey
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Alestan das nicht erzählt?«
    Neuer Ärger flammte in ihr auf. »Nein, weiß Gott nicht«, sagte sie grollend. »Es tut mir Leid, Galveron. Das habe ich nicht gewusst.«
    »Also, ich bin froh, dass das geklärt ist«, sagte Kaita rasch. »Jetzt könnt ihr einander verzeihen und neu anfangen.« Sie bedachte beide mit ihrem unbeugsamsten Blick. »Oder könnt ihr nicht?«
    »Doch.«
    »Ja, das können wir.«
    Sie sahen einander an und lächelten. Aliana entschied, dass kein besserer Augenblick kommen würde, und fasste sich. »Galveron, da ist noch etwas, das du wissen musst.«
    »Lasst euch nicht stören«, sagte Kaita und wandte sich zum Gehen. »Für heute habe ich meine Nase zur Genüge in fremde Dinge gesteckt.«
    Aliana wartete, bis sie allein waren, dann sagte sie: »Es geht um den verlorenen Ring der Hierarchin, Galveron. Ich glaube, wir können ihr helfen. Dann muss sie uns doch in Frieden lassen, nicht wahr?«
    Der Hauptmann starrte sie mit offenem Mund an. »Du weißt, wo sich der Ring befindet? Wie kann das möglich sein? Die Bestien haben ihn.«
    »Ich weiß, wo er sein könnte«, erwiderte Aliana vorsichtig und erzählte ihm, wie sie in den Heiligen Bezirk geklettert waren und wie Packrat den Hort der Ungeheuer entdeckt hatte. »Er konnte nur eine Hand voll aus dem Loch holen«, schloss sie. »Aber er sagt, dass noch viel mehr darin lag. Wir haben uns gefragt, ob du den Ring erkennen würdest, wenn du ihn siehst.«
    Galverons verblüffte Miene verschwand, und eine scharfe Aufmerksamkeit zeichnete sich auf seinem Gesicht ab. »Ja, ich würde ihn erkennen. Als Leutnant von Hauptmann Blank bin ich dem Hierarchen – das heißt, Zavahl – oft genug begegnet. Der Ring ist unverkennbar.«
    »Ist es einer von denen?« Aliana griff in ihre Tasche und holte Packrats kleinen Schatz hervor, den er ihr äußerst widerstrebend anvertraut hatte. Sie breitete ihn auf der Steinbank aus, wo er im Lichtschein glitzerte. »Großer Myrial!«, entfuhr es Galveron.
    Doch schon nach einem schnellen Blick schüttelte er den Kopf und seufzte. »Er ist nicht dabei, fürchte ich. Der Stein ist sehr groß, er wäre uns sofort ins Auge gesprungen.« Er wollte die Juwelen an sich nehmen und erklärte: »Ich verwahre sie, wo sie sicher sind …«
    »Auf keinen Fall!« Aliana schlug seine Hand weg. »Packrat bekommt sie von mir zurück.«
    »Nun mal langsam, Aliana. Sie gehören ihm nicht.«
    »Wem gehören sie denn stattdessen?«, fragte sie forsch. »Da sie aus dem Hort der Bestien stammen, sind ihre wahren Besitzer tot. Packrat hat sie gefunden. Er hat dafür sein Leben gewagt. Wenn er nicht wäre, könnte die Hierarchen für den Rest ihres Lebens nach dem elenden Ring suchen, ohne je in seine Nähe zu gelangen. Er hätte es dir gar nicht zu sagen brauchen, weißt du. Aber nun wirst du ihn möglicherweise finden.« Ihre Hand schloss sich um die Juwelen. »Sie gehören Packrat. So viel bist du ihm schuldig.«
    Galveron nickte widerstrebend. »Nun gut.« Ein paar Augenblicke saß er in Gedanken versunken da. »Aliana«, meinte er schließlich. »Glaubst du, dass Packrat mir zeigen könnte, wo er das Zeug gefunden hat?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Nicht einmal ein wildes Pferd mit Feuer unter den Hufen könnte ihn ein zweites Mal dort hinaufbringen. Einmal hat ihm gereicht. Uns allen. Wir sind nicht wie die Leute, die sich hierher geflüchtet haben. Seit die Bestien angegriffen haben, sind wir gerannt, haben uns versteckt und haben gekämpft. Packrat ist ein ausgezeichneter Dieb, aber körperlich ist er keinesfalls tüchtig. Wer als Kind so leben musste wie er, kommt nie wieder recht zu Kräften. Ich bezweifle, dass er diese Felswand noch einmal überwinden könnte, selbst wenn er es wollte. Jedenfalls nicht so bald.«
    »Aber die Sache ist verzweifelt wichtig …« Er ergriff ihre Hand und drückte sie so fest, dass sie das Gesicht verzog.
    Aliana seufzte. »Ich könnte dir die Stelle zeigen.«
    »Nein, Aliana! Nicht nach dieser Nacht. Das wäre nicht richtig. Du hattest noch keine Zeit, dich zu erholen.«
    Sie zuckte die Achseln. »Es wird schon gehen. Außerdem kann es kein anderer tun. Alestan hat sich den Arm gebrochen, Gelina kann nicht einmal klettern, um ihr Leben zu retten, und die Kinder kann man nicht schicken. Tosel wäre dein Mann gewesen – er war der beste Kletterer, den ich mir denken kann –, aber er ist tot. Du kannst nur mich wählen, oder die Sache sein lassen.« Dann fuhr sie ihn wütend an. »Aber eines sage

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