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Der Schattenbund 02 - Der Geist des Steines

Der Schattenbund 02 - Der Geist des Steines

Titel: Der Schattenbund 02 - Der Geist des Steines Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maggie Furey
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beginnen könnte, und einige waren höflicher ausgefallen als andere. Doch schließlich hatte sie entschieden, dass es Zeit sparen würde (wenn auch keinen Ärger), ohne Umschweife auf das Wesentliche zu kommen. »Alestan hat dich belauscht, als du mit der Hierarchin gesprochen hast«, begann sie rundheraus. »Er hat gehört, wie du uns verraten hast, nachdem du mir dein Wort gegeben hattest, es nicht zu tun.«
    Galveron war blass geworden. »Die Pest soll ihn holen!«, knurrte er. »Wie viel hat er gehört? Hat die kleine Schlange die ganze Zeit über zugehört?«
    Aliana sprang auf. »Du hast es nötig, meinen Bruder mit Schimpfnamen zu belegen! Für dich hätte ich auch ein paar parat. Wie konntest du das nur tun? Nach allem, was ich für dich durchlitten habe, konntest du uns verraten? Glaubst du, dass dein Versprechen nicht zählt, weil wir aus dem Labyrinth kommen?«
    »Vielleicht sollte es das nicht, da man euch offenbar nicht zutrauen kann, sich anständig zu verhalten«, erwiderte er schneidend.
    Aliana war so wütend, dass sie kaum sprechen konnte. »Alestan ist dir nur gefolgt, weil er für uns zu sorgen hat, und er wollte Gewissheit haben, dass wir gut behandelt werden. Es ist nicht seine Gewohnheit, andere zu belauschen. Er war unsicher, ob er dir trauen kann – und du tatest nichts anderes, als sein Misstrauen zu bestätigen.«
    »Meinst du nicht, dass sie damit Recht hat, Galveron?«, wurde da sanft gefragt. Aliana fuhr herum und sah Kaita den Gang entlangkommen. »Und wenn du diesen Platz weiterhin für vertrauliche Gespräche benutzen willst, solltest du deine Stimme ein wenig dämpfen.«
    Galveron sah sie böse an. »Du musstest nicht unbedingt zuhören.«
    »Das ließ sich gar nicht vermeiden«, erwiderte Kaita. »Es ist ein glücklicher Zufall, dass ich meine Helfer fortgeschickt habe, damit sie sich ausruhen. Sonst hätte eure kleine Geschichte schon die Runde im Tempel gemacht.« Mit einer Handbewegung schnitt sie ihm vorsorglich das Wort ab. »Zu dem Grund eures Streits sollte ich jetzt etwas gestehen. Aliana war so freundlich, mich zu schützen, ich nehme an, sie weiß, dass ich ihren Bruder beim Lauschen erwischt habe. Tatsächlich habe ich ihm dabei den Schreck seines Lebens eingejagt.«
    Galveron sah sie verblüfft an. »Du hast es gewusst? Warum zum Teufel hast du es mir nicht berichtet, Kaita?«
    »Ich musste nach meinem Ermessen handeln. Ich wusste, dass er es bei niemandem erwähnen würde außer bei seinen Freunden. Er kennt hier keinen, geschweige denn dass er hier jemandem traut. Und er gab mir sein Wort, dass er es nicht wieder tun wird.« Sie zuckte die Achseln. »Zufällig halte ich Alestan für einen jungen Mann, der sein Wort hält.«
    Galveron stöhnte. »Vermutlich habe ich das verdient«, räumte er ein. »Du hast Recht, Aliana. Ob dein Bruder nun recht oder unrecht daran tat, ich schulde euch eine Rechtfertigung.« Er breitete die Hände aus. »Aber wenn Alestan das ganze Gespräch gehört hat, muss er doch wissen, dass ich nicht anders konnte. Genau genommen war es dein Fehler.«
    »Meiner?«, brauste Aliana auf.
    »Ich fürchte ja. Es hat sich zwangsläufig so ergeben. Wenn ich euch einfach am nächsten Morgen alle zusammen mitgebracht hätte, wären wir vielleicht unerkannt davongekommen. Aber dass du so geschickt darin bist, durch die Dunkelheit zu schleichen, machte Gilarra misstrauisch. Sie wollte wissen, warum ich gerade dich und nicht einen meiner Männer geschickt habe. Sie wollte außerdem wissen, warum ihr alle Kleider der Gottesschwerter tragt und nicht eure eigenen. Weil ich dummerweise erwähnte, dass ihr den Angriff der Ungeheuer auf der Straße überstanden habt, schloss sie, dass ihr nicht bei der Zeremonie gewesen seid.« Er seufzte. »Sie war einfach zu scharfsinnig, fürchte ich. Sie hat von selbst gefolgert, dass ihr aus dem Labyrinth stammt, und als sie mir das auf den Kopf zu sagte, konnte ich nichts mehr tun. Ich habe einen Treueid geschworen, weißt du. Früher oder später hätte sie herausgefunden, dass ich sie belogen habe, und dann hätte sie mich kaum als Hauptmann behalten können. Wie sollte sie? Und nur als Hauptmann habe ich die Macht, euch zu helfen, wenn ihr in Bedrängnis kommt.« Er streckte ihr beide Hände entgegen. »Verzeih mir, bitte. Wenigstens habe ich sie dazu gebracht, dass sie euch bleiben lässt, und ich habe sie davon überzeugt, eure Herkunft geheim zu halten.«
    Aliana blinzelte ihn an. »Das hast du getan?«
    »Hat

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