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Der Schattenbund 03 - Das Auge der Unendlichkeit

Der Schattenbund 03 - Das Auge der Unendlichkeit

Titel: Der Schattenbund 03 - Das Auge der Unendlichkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maggie Furey
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hat – und dann gehst du und rennst mit dem wertvollsten Ding davon, das es in dem ganzen verfluchten Tempel gibt. Jetzt hast du es geschafft, du dumme Nuss. Wir sind alle erledigt. Für uns wird es im Tempel keine Zuflucht mehr geben. Selbst wenn es dir gelingt, dich bei unserem Blauäugigen rauszureden, dann ist da immer noch die Hierarchin, mit der du fertig werden musst, und die verzeiht dir nie, und wenn du eine Million Jahre alt wirst – was überhaupt, da sie uns alle auf die Straße schmeißt, sehr unwahrscheinlich ist.«
    Packrat fing an, schneller zu gehen, und er klang immer zorniger. »Ich weiß nicht, was du dir dabei gedacht hast. Nach allem, was wir durchgemacht haben, um sicher in den Tempel zu kommen, und nach allem, was du auf dich genommen hast – kriechst unter der Nase der fliegenden Ungeheuer zwischen all den Leichen hindurch, um das blöde Sprengpulver rüberzuschaffen – warum hast du das alles weggeworfen? Und wie konntest du nur uns andere in solche Gefahr bringen? Ich dachte, wir wären deine Freunde?«
    »Es ist diese Gilarra«, entrüstete sich Aliana. »Nicht nur, dass sie uns hasst und wir ihr nicht trauen können und sie Alestan eingesperrt hat. Sie ist auch als Hierarchin nicht zu gebrauchen. Sie weiß nicht, wie man die Leute begeistert, ihnen das Gefühl gibt, dass sie etwas zählen. Und sie ist eine solche Kuh! Galveron würde einen viel besseren Anführer abgeben, aber er ist so rechtschaffen und ehrenwert und ergeben, es würde ihm nie in den Sinn kommen, den Ring für sich selbst zu nehmen …«
    »Und darum hast du beschlossen, ihn an seiner Stelle zu nehmen.« Packrat warf die Hände über dem Kopf zusammen. »Um Himmels willen, Aliana, ich habe immer gedacht, du hast ein bisschen Grips im Kopf! Wann hast du aufgehört, wie der Anführer der Grauen Geister zu denken, und angefangen, dich wie eine gezierte Jungfrau mit flaumweicher Birne zu benehmen, die keinen vernünftigen Gedanken fassen kann?« Er boxte sich in die Handfläche. »Ich kann es nicht glauben. Du verguckst dich in ein hübsches Gesicht und zwei blaue Augen, und als nächstes hören wir, dass du dem mächtigsten Menschen der Stadt gegenüber dein Wort gebrochen und deine Freunde verraten hast – deine einzige Familie – und wozu? Glaubst du denn wirklich, dass Herr Ehrenwert sagen wird ›Ach, Aliana, was für ein guter Einfall, ich wäre nie darauf gekommen, ich reiße die Macht an mich?‹ Du Rindvieh!«
    Ich glaube es nicht. Das kann doch nicht wahr sein. Er klingt ja geradezu, als wäre er eifersüchtig!
    Aliana blieb so plötzlich stehen, dass Packrat fast über sie fiel. »Das stimmt nicht!«, schrie sie. »Gilarra hat damit angefangen, als sie meinen Bruder eingesperrt hat, diese verlogene, hinterhältige Schlampe. Das zahle ich ihr heim, und wenn es das Letzte ist, was ich tue. Und ich bin nicht verliebt in Galveron! So ist es nicht. Es ist nur so offensichtlich, dass er der Anführer sein sollte! Ich dachte einfach, wenn ich den Ring verstecke, sodass er ihn nicht gleich hergeben kann, dann hätte ich die Möglichkeit, ihn zu überzeugen, das ist alles. Und Gilarra kann uns in der Zwischenzeit nicht aus dem Tempel werfen, sonst wäre der Ring für sie verloren. Und Galveron würde es doch bestimmt nicht tun? Besonders nicht, wenn wir ihm gerade zur Macht verholfen haben, oder?«
    Es dauerte eine Weile, bis Packrat wieder etwas sagte. »Eigentlich weißt du doch, dass Galveron am Ende den Ring nur von dir annehmen wird, um ihn Gilarra zurückzugeben.«
    Aliana seufzte und sank auf den Boden, sie kam sich erbärmlich vor. »Ich weiß. Diesen Teil des Plans hatte ich noch nicht ganz zu Ende gedacht – wie man mit seiner verfluchten Ehrlichkeit zu Rande kommen soll.«
    Packrat setzte sich neben sie, und als er weitersprach, hörte es sich an, als tappte er Schritt für Schritt über ein schadhaftes Dach, wohl wissend, dass ein Fehltritt das ganze Gebäude zum Einsturz bringen könnte. »Aliana, wenn du entschlossen bist, Gilarra als Hierarchin loszuwerden, dann ist die einzige Art und Weise, das zu erreichen, sich Gilarra selbst vom Hals zu schaffen.«
    Eisiger Schrecken überkam sie. »Du meinst … sie umbringen?«
    »Warum nicht?« Packrat klang völlig sachlich. »Meinst du denn, sie kostet es den Schlaf, wenn sie uns umbringt? Denk darüber nach. Seit wir den Fuß durch die Tür dieses blöden Tempels gesetzt haben, wollte sie uns ganz dringend wieder rauswerfen. Was ist das denn anderes als uns

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