Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Schattenprinz

Der Schattenprinz

Titel: Der Schattenprinz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren:
Vom Netzwerk:
ich sie noch etwas fragen, aber Jola sah mich mit so ernsten Augen an, dass ich mich sofort auf den Weg machte.
    Ich schlich immer an der Mauer entlang und versuchte kein Geräusch zu machen, um dem Dreikopf nicht zu zeigen, wo ich mich befand.
    Die sieben Brücken zu finden und über sie zu gehen war einfach. Genau dort, wo die siebte Brücke zu Ende war, stand ein Haus, das sieben Treppen hatte. Über die sieben Treppen zu gehen war noch einfacher. Ich ging in das Haus und durchsuchte die Zimmer, Alle waren leer. Aber als ich die siebte Tür öffnete und in das siebte Zimmer trat, sah ich sieben Schränke. Die ersten fünf Schränke waren leer. Als ich den sechsten Schrank öffnete, sah ich darin den Dreikopf sitzen und lachen.
    »Du hast gedacht, du hättest schon gewonnen. Meine magische grüne Krankheit hat dir nichts ausgemacht. Aber jetzt werde ich dich so alt machen, dass du dich nicht mehr bewegen kannst.«
    Er murmelte eine neue Zauberformel, aber so leise, dass ich wieder nichts verstehen konnte. Aber ich konnte etwas spüren. Ich spürte, dass ich immer älter wurde. Meine Haare waren plötzlich ganz weiß. Und ich war auf einmal so schwach, dass ich nicht mehr stehen konnte. Ich musste mich auf den Boden setzen.
    »Ha, ha, ha. Nun bist du alt und so alt wirst du auch bleiben.« Der Dreikopf lachte noch einmal und verschwand.
    Auf diesen Moment hatte ich gewartet. Als er weg war, öffnete ich unter großen Schwierigkeiten, weil ich wirklich sehr alt war, meine Schultasche und nahm die Zauberseerose heraus. Kaum hatte ich an ihr gerochen, war ich wieder so jung wie zuvor.
    Glücklich, dass es so war, stand ich auf und öffnete den siebten Schrank. Außer einem kleinen Handspiegel befand sich nichts darin.
     

Im Spiegel
     
    Ich nahm den Spiegel in die Hand. Es war ein schöner Spiegel mit einem Holzgriff. Ich sah mir den Spiegel lange an, aber nirgends konnte ich die versteckten magischen Dinge finden. Was sollte ich tun? Das Beste war wahrscheinlich den Spiegel zu Jola zu bringen, damit sie mir zeigen konnte, wo sie die drei magischen Dinge versteckt hatte. Das war zwar eine gute Idee, aber sie war auch gefährlich. Denn unterwegs könnte ich den Dreikopf treffen und er könnte mir den Spiegel wegnehmen. Das wollte ich natürlich überhaupt nicht. Ich dachte weiter nach, bis mir etwas noch Besseres einfiel.
    Da erinnerte ich mich daran, dass der Zwergriese mir auf der unsichtbaren Leiter gesagt hatte, wer in den Spiegel sehen will, muss die Augen zumachen. Also machte ich die Augen fest zu und sah in den Spiegel. Alle drei Zauberdinge waren dort. Sie waren so nah, aber ich konnte sie im Spiegel nicht erreichen. Ich musste einen Weg finden, um in den Spiegel hineinzukommen. Vielleicht gab es irgendwo eine geheime Tür. Wieder untersuchte ich den Spiegel von allen Seiten. Aber wieder hatte ich keinen Erfolg. Ich wollte schon aufgeben und zu Jola gehen, aber dann fiel mir etwas ein, das meine Mutter von einem Zauberspiegel erzählt hatte, der an einer Wand stand und reden konnte. Vielleicht war dieser Spiegel, den ich in der Hand hielt, auch ein Zauberspiegel. Vielleicht konnte ich den Spiegel fragen, wie ich hineinkommen konnte.
    So fragte ich ihn mit meiner allerfreundlichsten Stimme:
     
    »Spiegel, Spiegel in der Hand,
    wie kommt man in dein Land?«
     
    Kaum hatte ich das gesagt, sah ich, wie der Spiegel sich öffnete und ich spürte eine Macht, die mich kleiner und kleiner machte. Kurz darauf war ich klein genug, um in den Spiegel hineinzugehen. Hinter mir schloss sich der Spiegel wieder.
    Alle drei Zaubersachen lagen vor mir. Zuerst wollte ich sie in meine Tasche stecken, aber dann merkte ich plötzlich, wie hungrig ich war. Ich brach ein Stück vom Zauberbrot ab und aß es. Es war das allerbeste Stück Brot, das ich jemals gegessen hatte.
    Weil ich noch immer hungrig war, wollte ich noch ein Stück Brot abbrechen und bemerkte, dass das Brot noch genauso groß war wie vorher. Es war ein Zauberbrot, das immer gleich groß bleiben würde, egal wie viel man davon abbrach. So nahm ich noch ein Stück.
    Als ich es gegessen hatte, verspürte ich großen Durst. Jetzt konnte ich das Zauberhorn ausprobieren. Ich wusste, dass man daraus alles trinken konnte, was man wollte. So trank ich einen Schluck Wasser, dann zwei Schluck süße Limonade und dann drei Schluck Apfelsaft.
    Nachdem ich nun Hunger und Durst so vorzüglich gestillt hatte, hätte ich gerne noch ein bisschen geschlafen. Ich hätte auch noch

Weitere Kostenlose Bücher