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Der Schatz der gläsernen Wächter (German Edition)

Der Schatz der gläsernen Wächter (German Edition)

Titel: Der Schatz der gläsernen Wächter (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dane Rahlmeyer
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alles genäht und verbunden. Danke der Nachfrage!«
    Als die Luftfahrer weitergingen, hörte Kriss, wie Lorgis seinen Kameraden anschnauzte, »dem Doktor« in Zukunft mehr Respekt zu zollen.
    Sie wollte gerade an Lians Kabinentür klopfen, da vernahm sie von innen seine leise Stimme. Er schien sich mit jemandem zu unterhalten. Verstehen konnte sie jedoch nichts und natürlich wollte sie nicht lauschen. Also trat sie einen Schritt von der Tür zurück und erst nach einem Moment, als nichts mehr zu hören war, klopfte sie an.
    »Ja?«
    Kriss trat ein. Lian saß auf dem Bett, seine langen Haare waren noch halb nass. Er hatte wie sie gebadet und sah ebenfalls viel erholter aus. »Lian, ich ...« Sie verstummte verblüfft, als ihr klar wurde, dass sie allein waren.
    »Was is’?«, fragte er irritiert.
    »Äh, nichts. Ich dachte nur, du hättest Besuch.«
    »Nee«, sagte er und kratzte sich verlegen am Hinterkopf. »Hab nur mit mir selbst geredet. Ich mach das manchmal ...«
    Kriss lächelte. »Na ja, zumindest bist du damit nicht allein.«
    »He, du hast den Flattermann wieder hingekriegt!«
    Umi zeigte stolz seine Federn.
    »So gut ich konnte«, sagte Kriss. »Lust auf Rätselraten?«
    Lian zuckte grinsend mit den Achseln. »Hab eh grad’ nichts Bess’res zu tun.«
    Zurück in ihrer Kabine ließen sie sich auf dem Bett nieder. Kriss zog den Vers hervor, den sie in Veribas’ Globus gefunden hatten.
    »›Wo der erste Stern gefallen ist, steht der letzte Krieger und sieht durch die zwei Schwerter. Folge seinem Blick zum Haus des Schläfers.‹«
    Lian rümpfte die Nase. »Der Kerl hätte Dichter werden sollen statt Archäologe.«
    »Lieber nicht«, sagte Kriss.
    »Hast du irgend’ne Ahnung, was er damit gemeint hat?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Es gibt Abertausende Legenden über gefallene Sterne oder Sternschnuppen und Meteoriten. Aber von einem ›ersten Stern‹ habe ich noch nie gehört.«
    »Und der letzte Krieger?«
    Kriss seufzte. »Fast jede Kultur auf der Welt hat Geschichten über große Krieger und Soldaten. Genauso viele wie über schlafende Helden und Könige, die eines Tages wieder auferstehen sollen, um ihrem Volk beizustehen. Oder Götter, die nach ihrem Erwachen ein neues Zeitalter einläuten. Wir bräuchten schon irgendeinen Anhaltspunkt.«
    »Und am besten bald.«
    »Meinst du, Ruhndor verfolgt uns immer noch? Obwohl wir das hier haben?« Sie winkte mit dem Vers.
    »Ich würd’s lieber nich’ drauf ankommen lassen. Wer weiß, was er noch in dem Baumhaus findet.«
    Kriss wusste es nicht. Aber auch ohne die Aussicht, dem General erneut über den Weg zu laufen, wollte sie keine Zeit vergeuden. »Gut, also zurück zum Vers.« Sie hob die Brille und rieb sich die Augen. »Mit Sicherheit ist es ein Ort. Aber ich kenne kein Land, das irgendetwas mit einem ›ersten Stern‹ zu tun hat.« Sie tippte auf ein Buch. »Außerdem habe ich vorhin im Register des Atlanten nachgesehen, ob es vielleicht eine ›Erststernstadt‹ gibt oder so etwas. Rate mal, was ich gefunden habe.«
    »Nix.«
    »Sogar noch weniger.«
    »Du hast doch nich’ etwa geglaubt, es würd’ so einfach werden.«
    Sie lächelte schwach. »Nein. Nicht ernsthaft.« Ein Seevogel segelte am Fenster vorbei, einen Fisch im Schnabel. Kriss sah ihm gedankenverloren nach. »Es bleibt uns wohl nur noch eins übrig ...«
    »Das wäre?«
    »Meine Bücher noch einmal durchzugehen. Und darauf hoffen, dass wir irgendwo etwas finden. Wenn nicht, müssen wir die nächste Bibliothek anfliegen. Was natürlich noch mehr Zeit kostet.«
    »Moment mal – wir gehen die Bücher durch?«
    »Natürlich. Ich kann jede Hilfe gebrauchen. Außerdem meine ich nicht alle Bücher. Veribas’ bisherige Hinweise hatten alle mit Märchen und Legenden zu tun. Vielleicht werden wir eher in dieser Richtung fündig.«
    »Du weißt, ich würd’ ja gern helfen, aber ...«
    »Ja, ich weiß. Es ist ja nicht so, als ob du überhaupt nicht lesen könntest, Lian. Du brauchst nur etwas mehr Übung. Und Übung macht bekanntlich den Meister. Wenn du willst, kann ich dir dabei helfen.« Umi fiepte aufmunternd.
    Lian rieb sich die Narbe über der Lippe. »Ich weiß nich’ ...«
    »Was gibt es dabei nicht zu wissen?«
    »Ich glaub’, ich bin nich’ so gut in so was ...«, sagte er kleinlaut.
    »Jetzt vielleicht noch nicht. Aber lesen zu können ist wichtig, Lian. Nicht nur für diese Expedition. Für alles! Sonst wirst du dein Leben lang von Leuten ausgenutzt werden, die es

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