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Der Schatz der gläsernen Wächter (German Edition)

Der Schatz der gläsernen Wächter (German Edition)

Titel: Der Schatz der gläsernen Wächter (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dane Rahlmeyer
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die Weltkugel rotieren. Umi zwitscherte aufmunternd.
    »Wir haben nich’ ewig Zeit«, erinnerte Lian sie. Er ließ wieder die Knöchel knacken.
    »Ich weiß, ich weiß.« Kriss rieb sich die Stirn. »Die Baronin wünscht Ergebnisse.« Und Bria wartete vielleicht auf sie ...
    »Tut sie.« Lians Miene war todernst. »Aber das hab ich nich’ gemeint.«
    »Sondern?«
    »Ruhndor und seine Leute.«
    Das Bild des vermeintlich toten Generals tauchte vor Kriss’ innerem Auge auf. Es jagte ihr immer noch einen Schauer über den Rücken. »Was ist mit ihnen?«
    »So wie die Dinge steh’n, könn’ sie jeden Moment hier auftauchen«, erklärte Lian. Und seine Knöchel machten Knack, Knack, Knack .
    »Wie sollten sie? Wir haben doch die Seite aus dem Bestiarium!«
    »Hatt’st du nich’ gesagt, es gibt mehrere von den Dingern? Wenigstens noch fünf Stück, oder so? Überleg: Was, wenn Ruhndors Laufbursche den Namen von dem Buch mitgekriegt hat?«
    Kriss bemühte sich um ein ruhiges Lächeln. »Selbst wenn, er wusste nicht, um welche Seite es geht! Ich habe die Seitenzahl nie laut gesagt!«
    » Korf , für ’ne Intelligenzbestie bist du manchmal echt langsam!« Lian tippte ihr an die Stirn. Sie hasste das. »Denk nach! Sie brauchen nur ’nen Blick in das Buch aus der Bibliothek werfen und seh’n sofort, welche Seite du rausgerissen hast!«
    Diese Aussicht erschreckte Kriss. »Möglich«, gab sie zu. Mehr um sich selbst zu beruhigen als ihn, fügte sie hinzu: »Aber ich glaube nicht, dass sie von dem Bestiarium wussten. Sonst hätten sie es sich doch längst geschnappt. Es sei denn ...« Die Erkenntnis durchfuhr sie wie ein Blitzschlag.
    »Es sei denn, sie haben nur drauf gewartet, dass wir die richtige Seite für sie rausfinden«, vollendete Lian. »Jetzt, wo sie wissen, um welche Seite es geht, brauchen sie nur ’ne andere Ausgabe von dem Wälzer und wissen soviel wie wir!«
    Kriss’ Schultern sanken herab. » Korf  ... «
    Lian nickte grimmig. »Ganz genau. Sie waren wahrscheinlich einige Zeit vor uns in Dschakura. Das heißt, sie haben ’n Luftschiff – und wir leider keine Ahnung, wie schnell es is’!«
    »Aber wenn wir überstürzt aufbrechen, entgeht uns vielleicht irgendein entscheidender Hinweis! Ich meine, wir können nicht den ganzen Erdball absuchen, nur um –!« Kriss verstummte. Lian und der Vogel sahen sie an.
    »Nur um was ?«
    » Erdball! Das ist es! ›Mondopoi führt Euch auf die richtige Spur‹!«
    »Und?«
    Unter Lians gespanntem Blick drehte Kriss den Globus ein weiteres Mal. Ihr Zeigefinger tastete das Eismeer ab. Ja! Dort, wo Mondopoi hätte liegen sollen, gab es winzige Rillen im orangebraunen Holz. Sie bildeten einen unregelmäßigen Umriss. Mit angehaltenem Atem drückte Kriss darauf. Der Umriss von Mondopoi versank im Holz und als sie losließ, sprang er auf. Ein Hohlraum kam darunter zum Vorschein.
    »Dieser alte Mistkerl!«, murmelte Lian, halb amüsiert, halb ungläubig.
    Kriss griff in den hohlen Globus. Jubelnd zog sie ein gefaltetes Papier hervor. Umi trillerte lobend und schlug mit den Flügeln. Lian lächelte stolz. Wieder fiel Kriss auf, wie hübsch er war, wenn er das tat, so ganz ohne seinen üblichen Spott.
    Fiebrig vor Aufregung entfaltete sie das Papier. War es eine Karte? Ein weiteres Bild?
    Keines von beiden. Es zeigte nur eine Aneinanderreihung von Strichen und Punkten, die völlig sinnlos waren. Bis sie das Papier umdrehte.
    »Es ist in Obasi geschrieben!«
    »Nun spann’ mich nich’ auf die Folter. Kannst du’s lesen?«
    »Ja!« Kriss nickte. »›Wo der erste Stern gefallen ist‹«, übersetzte sie, »›steht der letzte Krieger und sieht durch die zwei Schwerter. Folge seinem Blick zum Haus des Schläfers.‹«
    »So ’ne Überraschung«, murrte Lian, »noch mehr Rätsel!«
    Kriss hatte keine Ahnung, was es zu bedeuten hatte. Aber sie wusste, dass sie gefunden hatten, wofür sie gekommen waren. »Rufen wir das Schiff!«, sagte sie.
    Eine ausfahrbare Leiter führte auf das Dach des Baumhauses. Nachdem sie sich überwunden hatte, folgte Kriss Lian nach oben. Solange sie nicht nach unten sah, hatte sie ihre Höhenangst im Griff.
    Die Windrose war in der Ferne deutlich zu erkennen. Wie ein dicker Fisch schwebte sie über dem Blättermeer. Lian zündete eine Feuerwerksrakete. Sie explodierte in einem grellroten Lichtball am Himmel und scheuchte einen Schwarm regenbogenfarbener Vögel auf. Kurz darauf antwortete das Luftschiff seinerseits mit Leuchtsignalen.
    »Sie

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