Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Schatz der Wikinger - Die Zeitdetektive ; 7

Der Schatz der Wikinger - Die Zeitdetektive ; 7

Titel: Der Schatz der Wikinger - Die Zeitdetektive ; 7 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ravensburger
Vom Netzwerk:
mit kunstvollen Einlegearbeiten verziert. Zu sehen waren Vögel und seltsame Schriftzeichen. Auf der zweischneidigen Klinge glänzten ebenfalls rätselhafte Symbole.
    „Das, das ist das Schwert, das wir im Museum gesehen haben!“, stammelte Kim.
    „Gib mal her!“, rief Leon.
    „Nein!“, entgegnete Kim. Sie wunderte sich selbst über den scharfen Klang ihrer Stimme.
    Leon tippte sich an die Stirn. „Niemand nimmt dir etwas weg.“
    „Leg es in die Truhe zurück!“, rief Julian. „Wir bekommen noch mächtig Ärger!“
    „Könnte gut sein“, erklang eine Stimme hinter ihnen.
    Kims Herzschlag setzte für einen Moment aus. Sie fuhr herum.
    „Arnora!“, rief Kim. „Wie bist du hier hereingekommen?“
    Die Alte lachte auf. „Dummes Kind. Auf demselben Weg wie ihr: durch die Tür. Und jetzt gib mir das Schwert! Es bringt nur Unheil. Ich will nicht, dass ein Mädchen wie du sterben muss.“

    Doch Kim machte keine Anstalten zu gehorchen.
    Arnoras Augen wurden schmal. Sie streckte ihre faltigen Hände aus und keifte: „Gib mir das Schwert!“
    „Nein, niemals!“, schrie Kim.
    „Psst, seid nicht so laut!“, warnte Julian. Zu spät. Eine Tür schlug, Schritte nahten.
    „Jetzt werden wir erwischt, na großartig!“ Julian stöhnte.
    Der Vorhang flog zu Seite, Eriks riesige Gestalt erschien.
    „Was geht hier vor?“, brüllte er. Dann fiel sein Blick auf das Schwert. Zornig entriss er es dem Mädchen.
    „Wie kannst du es wagen, das Schwert anzufassen?“
    „Ich wollte es nur mal anschauen“, sagte Kim kleinlaut. „Kommt nie wieder vor, versprochen.“
    „Das rate ich dir auch“, polterte Erik.
    Erleichtert sah Kim, dass der Jarl sich jetzt Arnora zuwandte. „Und du? Was hast du hier verloren, Weib?“
    „Ich wollte nur nach dem Rechten sehen“, verteidigte sich Arnora patzig. „Und wie du siehst, war das auch nötig.“
    „Pah!“, blaffte Erik. „Ich kann selbst auf mein Haus aufpassen.“
    „Das mag sein. Aber auf unsere Stadt hast du nicht gut aufgepasst“, stichelte Arnora. „Grimars Männer haben eine Spur der Verwüstung hinterlassen. Dazu hätte es niemals kommen dürfen.“
    „Das weiß ich selbst!“, brüllte der Jarl. Dann packte er die alte Frau und schob sie grob aus dem Haus.
    Die Freunde wollten sich unauffällig verkrümeln, aber Erik hielt sie zurück. „Ihr bleibt hier“, ordnete er an. „Kommt her.“
    Ängstlich folgten die Kinder der Aufforderung.
    Der Jarl deutete auf das Schwert. „Ich kann verstehen, dass ihr dieses Schwert sehen wolltet. Aber ihr hättet mich fragen sollen.“
    „Wir hatten Angst, dass du uns diesen Wunsch abschlägst“, sagte Kim leise.
    „Ach was“, erwiderte Erik. „Aber, was soll’s. Ist schon vergessen.“ Versonnen fuhr sein Zeigefinger über den messerscharfen Stahl der Klinge. „Das ist keine normale Waffe, das ist ein magisches Schwert“, sagte er. „Nicht jeder hat die Kraft, es zu führen.“
    „Wie meinst du das?“, fragte Leon.
    Erik lächelte. „Du musst dieses Schwert auch beherrschen. Dafür brauchst du einen starken Willen. Sonst kann es sein, dass sich das Schwert gegen dich wendet.“
    Die Freunde nickten. Sie waren heilfroh, dass sich der Jarl wieder beruhigt hatte. Offenbar hatte er seine Wut an Arnora ausgelassen.
    „Dieses Schwert hat mich gestern gerettet. Aber wir haben ziemliche Verluste erlitten, da hat Arnora leider Recht“, fuhr Erik fort. „Wir brauchen Vieh und Korn, sonst droht uns eine Hungersnot. Gleich morgen werden wir ablegen, um Handel zu treiben.“
    „Dürfen wir mit?“, platzte es aus Leon heraus.
    Julian warf ihm einen entsetzten Blick zu. Wenn Erik von „Handel treiben“ sprach, meinte er vermutlich „plündern“.
    Erik schien nicht allzu begeistert zu sein. „Tjorgi will auch unbedingt an Bord gehen, seit er weiß, dass Leif mich begleiten wird. Und jetzt auch noch ihr …“
    „Bitte!“, rief Leon.
    „Langsam“, mischte sich jetzt Julian ein. „Wohin soll die Fahrt denn überhaupt gehen?“
    Erik hob die Augenbrauen. „Wir werden die Schlei hinaufsegeln. Zwei Tagesfahrten von hier gibt es ein uns freundlich gesinntes Dorf. Mit den Bewohnern können wir hoffentlich ein paar Waren tauschen.“ Seine Miene verfinsterte sich. „Es ist das Dorf, wo auch Raven und Gunbjörn hinwollten …“
    Kim spitzte die Ohren. „Und auf dem Weg dorthin sind sie überfallen worden, nicht wahr?“
    Der Jarl seufzte. „Ja, so wird es gewesen sein. Aber niemand weiß das schließlich. Raven

Weitere Kostenlose Bücher