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Der Schatz des Blutes

Der Schatz des Blutes

Titel: Der Schatz des Blutes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Whyte
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noch zögerten, trat Jubal zu ihnen und nahm St. Omer die Zügel aus der Hand.
    »Ich kümmere mich um die Pferde«, sagte er. »Geht Ihr nur zu den anderen. Und vergesst nicht, ihnen zu erzählen, dass Ihr der Königin begegnet seid.«
    St. Omer runzelte die Stirn und suchte das Gesicht seines Gegenübers nach einer Spur von Humor ab, aber Jubals Miene war unergründlich.
    »Danke, Jubal, ich denke daran«, sagte St. Omer und nickte Gondemare zu, ihm ins Innere der Stallungen zu folgen.
    Die Eingänge führten beide in denselben Raum, doch ein Stück weiter innen stand eine Mauer aus Lehmziegeln, die als Wetterbarriere diente und der man noch ansehen konnte, dass sie einmal zwei breite Holztüren gehabt hatte. Eine weitere Mauer erstreckte sich im rechten Winkel zu dieser Barriere ins geräumige Innere der Höhle und unterteilte es in zwei Hälften. Die Decke war hoch, etwa doppelt mannshoch, und sie wurde durch den Felsen selbst gebildet, doch sie senkte sich nach allen Richtungen in einem allmählichen Bogen ab.
    Das gesamte Innere roch nach Heu und Pferden. Die Fläche rechts der Trennungsmauer enthielt Einzelboxen, die gerade nach Jahrzehnten wieder instand gesetzt wurden. Die Fläche zur Linken war in halb abgetrennte Wohnquartiere eingeteilt, die mit niedrigen Betten, simplen Tischen und Stühlen und anderen grob gezimmerten Möbelstücken eingerichtet waren.
    An der Rückseite dieses Wohnbereichs unterteilte eine hohe, massive Holzwand mit einer einzelnen, schmalen Tür den Raum erneut. Dahinter lag der Bereich, in dem die Mönche in aller Zurückgezogenheit zusammenkommen und beten konnten. Auch vor dieser Tür stand ein Wachtposten, diesmal ein Ritter, allerdings ohne erkennbares Wappen, mit einem schlichten weißen Rock über dem Kettenpanzer. Als St. Omer und Gondemare durch den Haupteingang kamen, richtete er sich auf und folgte ihnen mit seinem Blick, bis sie unmittelbar vor ihm stehen blieben. Dann fragte er sie im formellen Ton nach dem Grund ihrer Anwesenheit. Die beiden traten einzeln vor und flüsterten dem Mann etwas ins Ohr, woraufhin dieser nickte und sich sichtlich entspannte.
    »Ich habe immer Angst, dass jemand die Losung vergisst«, murmelte er. »Wir mussten so lange ohne regelmäßige Zusammenkünfte auskommen. Schön, euch unverletzt zurückzuhaben. Habt ihr euch gut amüsiert?«
    St. Omer zog seinen Schwertgürtel aus und legte ihn dem Mann zu Füßen, bevor er nickte.
    »Aye, allerdings erst in letzter Minute, als wir keine fünf Meilen von hier einen Überfall beendet haben. Ziemlich große Bande.«
    Auch Gondemare hatte seine Waffen niedergelegt und richtete sich wieder auf. Er wies kopfnickend auf die geschlossene Tür.
    »Was geht da vor?«
    Der Wachtposten, Geoffrey Bissot, schüttelte mit ratloser Miene den Kopf.
    »Ich weiß auch nicht mehr als ihr, aber was immer es ist, es war so wichtig, dass alle zusammengerufen worden sind. Ich finde schon irgendwann heraus, was hier vorgeht. Heute ist jemand Neues eingetroffen, also weiß ich schon, dass es irgendetwas mit ihm zu tun hat. André de Montbard. Kennt ihr ihn?«
    Gondemare schüttelte den Kopf, doch St. Omer fiel etwas ein, und er nickte.
    »Aye, ich kenne ihn … von früher. Habe aber seit Jahren nichts mehr von ihm gehört. Weißt du, woher er kommt?«
    »Dem Aussehen nach direkt aus Frankreich. Ein Frischling. Ist heute Nachmittag angekommen, und Sir Hugh hat sofort alle zusammenrufen lassen. St. Agnan und Montdidier waren im Auftrag des Patriarchen in der Stadt, deshalb hat man auf sie gewartet. Sie haben erst vor kurzem angefangen; es ist keine halbe Stunde her, also dürften sie noch mit dem Ritual beschäftigt sein. Wartet, ich melde eure Ankunft.«
    Er zog seinen Dolch aus der Scheide und klopfte mit dem Knauf an die Tür. Als sich diese öffnete, salutierte er dem Wachtposten auf der Innenseite, dann trat er ein und verkündete die Namen der Ankömmlinge, Sir Gondemare von Arles und Sir Godfrey St. Omer. Von ihren Mönchsnamen war keine Rede. Dann betraten die beiden den von Kerzenschein erhellten Bereich jenseits der Trennwand, und Bissot schloss hinter ihnen die Tür, um danach seinen Posten wieder zu beziehen.
    Trotz der zahlreichen Lampen und Kerzen dauerte es einige Sekunden, bis St. Omer so deutlich sehen konnte, dass er die Männer erkennen konnte, die sich in den Tiefen des Raumes vor ihm versammelt hatten. Schließlich sah er Hugh de Payens an der Ostseite des langen, schmalen, rechteckigen Gewölbes stehen,

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