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Der Schatz des Blutes

Der Schatz des Blutes

Titel: Der Schatz des Blutes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Whyte
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und danach hatte er fünf Tage wie im Fieber gelegen. Sein Körper musste ein großes Bedürfnis nach Ruhe gehabt haben – und nach Nahrung. Denn als er nun aus seinem Schlafmarathon erwachte, hatte er solchen Hunger, dass er sein eigenes Pferd hätte verspeisen können.
    Ihm war klar, dass ihn die anderen aus Sorge um sein Wohlergehen genau beobachteten. Doch bis jetzt machte niemand Anstalten, ihm Fragen zu stellen.
    Das war anfangs anders gewesen. Seine Rückkehr zum Tempelberg hatte für großes Aufsehen gesorgt – offenbar war der Vergleich mit Lazarus ausgesprochen passend gewesen. Seine Freunde und Brüder hatten sich voller freudigem Erstaunen um ihn gedrängt und ihn immer wieder berührt, als hätten sie sich versichern wollen, dass er tatsächlich leibhaftig unter ihnen war. Dann hatten die Fragen begonnen, Fragen, von denen St. Clair keine einzige beantworten konnte, weil er sich an nichts erinnern konnte.
    Man sagte ihm, dass er sich auf der Rückkehr von einer langen, kräftezehrenden Patrouille befunden hatte, die ihn und seine Männer bis vor die Tore von Askalon geführt hatte, der berüchtigten Räuberstadt mehr als zwanzig Meilen nordwestlich von Jerusalem. Eine Sarazenenbande hatte eine Karawane überfallen, die es unbehelligt von Edessa bis fast nach Jerusalem geschafft hatte, nur um dann wenige Stunden vor dem Ende ihrer Reise in einen Hinterhalt zu geraten.
    Die Räuber waren kaum geflohen, als Stephen und seine Männer den Ort des Überfalls erreichten, und er hatte beschlossen, sofort die Verfolgung aufzunehmen. Zwei Tage später waren er und sein Trupp bei der Überquerung eines ausgetrockneten Flussbetts angegriffen worden, und während sie den Zusammenstoß zwar gewonnen und die Beute zurückerlangt hatten, hatten sie im Kampf zwei Männer verloren.
    Wieder daheim, war er nicht in Feierstimmung gewesen, und nachdem er der Bruderschaft Bericht erstattet hatte, hatte sich Stephen in die Stadt begeben, um mit seiner Trauer um die beiden Freunde allein zu sein.
    Er war an diesem Abend nicht zurückgekehrt, und die gründliche Suche der Brüder hatte nur ergeben, dass er keinen seiner üblichen Lieblingsplätze aufgesucht hatte. Drei Tage lang hatten sie gesucht. Die Palastwache hatte genauso dabei geholfen wie viele der Ritter in der Stadt, bei denen die Brüder auf dem Tempelberg und vor allem der junge St. Clair in hohem Ansehen standen.
    Doch irgendwann war der Punkt gekommen, an dem sie sich hatten eingestehen müssen, dass sie überall gesucht hatten, ohne dass die geringste Spur aufgetaucht wäre, die darauf hätte schließen lassen, was aus Bruder Stephen geworden war.
    Hugh de Payens selbst war es gewesen, der nach ausführlicher Beratung mit seinen Brüdern und sogar dem Erzbischof zu dem Schluss gekommen war, dass alles Menschenmögliche getan worden war, und ihn fünfzehn Tage nach seinem Verschwinden für tot erklärt hatte – höchstwahrscheinlich sei er aus Rache für seinen Einsatz gegen die Briganten von Unbekannten entführt und ermordet worden.
    Es waren mehrere Messen für den Seelenfrieden des toten Ritters gelesen worden, die alle gut besucht gewesen waren. Sogar der König selbst war in Begleitung der Königin und ihrer Töchter dazu erschienen.
    Doch nun war Stephen St. Clair wie durch ein Wunder zurückgekehrt. Obwohl er keinerlei Erinnerung daran hatte, wo er gewesen oder was ihm zugestoßen war, schien er bei guter Gesundheit zu sein. Der Patriarch war persönlich am Nachmittag seiner Rückkehr auf dem Tempelberg erschienen, um den verlorenen Sohn zu begrüßen und ihn in den Armen der Mönchsgemeinschaft willkommen zu heißen, und er hatte angekündigt, seinerseits eine Reihe von Dankesmessen für die sichere Rückkehr des jungen Mannes zu lesen.
    St. Clair hatte den Großteil dieses Tages im wachen Zustand erlebt und abends sogar ausgiebig mit den anderen Mönchen gespeist. Doch dann hatte er sich in sein Quartier zurückgezogen und war vom Schlaf übermannt worden.
    Nun war er endlich wach; er fühlte sich ausgeruht und kräftig und hatte großen Hunger. Doch man ließ ihn noch nicht aufstehen, und so war er gezwungen zu bleiben, wo er war, während man ihn mit heißem Eintopf und frischem, knusprigem Brot versorgte.
    Am frühen Nachmittag besuchten ihn de Payens und St. Omer, und er wusste sofort, dass sie in offizieller Funktion gekommen waren, denn sie baten Gondemare und Roland, die an seinem Bett saßen, zu gehen.
    Stephen begrüßte sie mit einem wortlosen

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