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Der Schatz des Blutes

Der Schatz des Blutes

Titel: Der Schatz des Blutes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Whyte
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verlor, ließen ihn die Hände los, jedes Geräusch und jede Bewegung endete, und wieder herrschte absolute Stille.
    Zu Tode verängstigt lag Hugh da und regte sich nicht. Er hielt den Atem an und hatte die Augen fest geschlossen, während er versuchte, sich einen Reim auf das zu machen, was mit ihm geschehen war.
    Er hatte die Größe des Knüppels gesehen, den der unbekannte Angreifer geschwungen hatte, und er hatte den Hieb gespürt, aber keinen Schmerz. Auch jetzt herrschte völliges Nichts: kein Schmerz, kein Gefühl, kein Geräusch, kein Licht; nichts außer dem Hämmern seines eigenen Herzens, das in seiner Brust widerhallte und ihm in den Ohren dröhnte.
    Konnte ein Toter so etwas noch hören, oder war es nur eine Erinnerung an das Leben? Wo war er jetzt, wenn nicht in einem Vorraum von Himmel oder Hölle, wo er die Ankunft eines Richters erwartete?
    Langsam und angstvoll öffnete er die Augen, doch er sah nichts als undurchdringliche Schwärze, genauso tief und dunkel, wie es die Schwärze hinter seinen fest geschlossenen Augenlidern gewesen war. Allmählich kam er zu der Überzeugung, dass er tatsächlich tot war, und er begann gerade, diese Möglichkeit näher in Betracht zu ziehen, als ein leises metallisches Geräusch ertönte und ein Licht in der Dunkelheit explodierte.
    Jemand hatte die Klappe einer brennenden Laterne geöffnet.
    Hugh erstarrte erneut vor Angst, und sein Herz tat einen Satz.
    Der Mann entzündete eine Kerze an der Laterne, andere hielten weitere Kerzen daran, und der Raum erfüllte sich rasch mit Licht. Hugh sah sich einem Ring von Gesichtern gegenüber, die auf ihn herunterblickten. Er versuchte, sich hinzusetzen, stellte aber fest, dass er sich nicht bewegen konnte. Dann legte sich von oben eine Hand über seinen Mund und wies ihn unmissverständlich an, still zu liegen. Danach gab der in eine Robe gehüllte Mann, der zu seinen Füßen stand, ein Zeichen, und die anderen knieten sich hin, um ihn zu fassen und ihn aufzurichten wie ein Brett an einem Scharnier, bis er aufrecht stand. Ein Händepaar nach dem anderen ließ ihn los, bis er frei dastand, direkt vor dem verhüllten Mann, den er jetzt an seiner immensen Größe und seiner kräftigen Gestalt erkannte.
    Sir Stephen St. Clair hob die Hand und zog seine schwarze Kapuze ab. Ein breites Lächeln kräuselte sein Gesicht.
    »Was tragt Ihr da?«, fragte er Hugh.
    Überrascht über diese prosaische Frage, blickte dieser an sich hinunter und blinzelte verwirrt, denn er hatte das Kleidungsstück noch nie gesehen.
    »Ich weiß es nicht, Mylord«, antwortete er, und als er mit den Schultern zucken wollte, stellte er fest, dass er ganz eng in die seltsame, weiße Robe eingewickelt war und die Arme nicht bewegen konnte.
    »Es ist das Cerement !«
    St. Clairs Gesicht war wieder ernst geworden.
    »Ihr wisst, was das ist?«
    Hugh blickte erneut an sich hinunter.
    »Aye, Mylord. Es ist ein Grabgewand.«
    »So ist es. Und wisst Ihr auch, warum Ihr es tragt?«
    »Nein, Mylord.«
    »Dann dreht Euch um und seht Euch an, wo Ihr gewesen seid.«
    Wieder wurden Hughs Arme von Händen ergriffen, die ihn langsam umdrehten – und ihn stützten, als er entsetzt zurückfuhr. Direkt zu seinen Füßen lag ein offenes, flaches Grab, das einen gebleichten menschlichen Schädel und zwei darunter gekreuzte Oberschenkelknochen enthielt. Hugh stand sekundenlang da und starrte in die Grube hinunter. Das Grab war echt, und er hatte darin gelegen. Kein Wunder, dachte er, dass er das Gefühl gehabt hatte, extrem tief hinuntergesenkt worden zu sein.
    Dann ergriff St. Clair wieder das Wort.
    »Ihr seid gestorben und niedergelegt worden, und dann ist das Licht zurückgekehrt, und Ihr wurdet wieder zum Leben erweckt. Ihr seid wiedergeboren, neugeboren, ein anderer Mensch, Mitglied unserer uralten Bruderschaft. Euer voriges Leben liegt nun hinter Euch, vergessen, vorüber und zurückgelassen. Ihr seid zur Erleuchtung wiedergeboren, im Dienst der Suche nach der Wahrheit und dem Streben nach der Wiederherstellung dessen, was am Anfang war. Willkommen also, Bruder Hugh, in unserer Bruderschaft, dem Orden der Wiedergeburt in Sion. Nun, da Ihr zu einem der Unseren geweiht worden seid, werdet Ihr Gelegenheit haben, alles zu erfahren, was es über das Heiligtum zu wissen gibt, das wir seit jeher hüten. Der erste Schritt dazu ist Eure Einkleidung in die Gewänder des Initiaten.«
    St. Clair trat zurück, vollführte eine Geste mit der offenen Hand, und vier weiß gekleidete

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