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Der Schatz des Blutes

Der Schatz des Blutes

Titel: Der Schatz des Blutes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Whyte
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was ihnen neu gewesen wäre. Doch sein eindringlicher Tonfall verriet ihnen, dass das Wichtigste noch kommen würde.
    »Jetzt, da das Heilige Land als sicher gilt und alle Welt glaubt, dass es von den Seldschuken befreit ist – obwohl das natürlich nicht so ist –, strömen mehr und mehr Pilger zu den heiligen Stätten, womit sie unter die Verantwortlichkeit des Erzbischofs fallen. Dieser dringt daher ständig in den König, etwas zum Schutz dieser Pilger zu unternehmen, die gewiss die dümmsten Opfer sind, die je gelebt haben. Die meisten von ihnen bringen keine anderen Waffen mit als den Holzstab, der ihr Erkennungszeichen zu sein scheint. Nur die wenigsten haben ein Messer, und vielleicht einer von tausend hat ein Schwert, eine Axt oder einen Bogen dabei. Sie kommen in der Überzeugung, dass diese Pilgerfahrt sie von ihrer irdischen Schuld befreien wird und sie die ewige Absolution und Erlösung erlangen werden. Sie kommen in blindem Vertrauen, dass Gott und seine Engel sie beschützen werden, und sie verzichten auf jede Vorsichtsmaßnahme. Sie kommen wie die Schafe, die zur Schlachtbank gehen, und sind ein gefundenes Fressen für die Banditenschwärme. Die meisten von ihnen brechen von Joppe aus auf und gehen die vierzig Meilen bis Jerusalem zu Fuß. Ihre Route führt sie dicht an der Stadt Askalon vorüber, die ein Vipernnest ist – eine Stadt, die nur davon lebt, dass sich ihre Einwohner an hilflosen Christenpilgern vergreifen. Jedes Jahr steigt die Zahl der Pilger, und weil sie so leichte Beute sind, steigt die Zahl der Banditen ebenfalls. Die Banden werden zunehmend größer, manche sind schon regelrechte Armeen, und sie werden immer tollkühner, weil sie wissen, dass ihnen niemand nachstellen wird, um Vergeltung zu üben …«
    Er hielt inne und ließ den Blick erneut von einem Mann zum nächsten schweifen.
    »Das war auch der Tenor einer Unterhaltung unter den Hospitalrittern, die ich in jener Nacht in der Nähe von Jericho mit angehört habe. Die Lage ist ein derartiger Skandal, dass die Leute inzwischen sogar erwarten, dass die Hospitalritter etwas dagegen unternehmen. Und das, meine Freunde, ist ebenso lachhaft wie beängstigend, denn die Hospitalritter sind schließlich Mönche. Als Benediktiner sind sie durch ihre heiligen Gelübde zu einem Leben in Frömmigkeit und der Selbstaufgabe verpflichtet. Diese Männer können nicht kämpfen. Selbst wenn sie wüssten, wie es geht, verbietet es ihr Orden ausdrücklich.«
    »Warum unternimmt der König denn nichts?«
    Es war Gondemare, der diese Frage stellte. De Payens sah ihn an und zuckte beinahe unmerklich mit den Achseln.
    »Er sagt, er kann es nicht, da er weder die Männer noch die Ressourcen dazu hat. Und ich glaube ihm. Seine spärlichen Truppen patrouillieren an der Grenze und schützen die wichtigsten Festungen und Burgen. Sie sind vor allem dafür verantwortlich, das Königreich vor der Bedrohung durch etwaige Invasoren zu verteidigen. Baldwin übertreibt nicht, und er versucht nicht, dem Thema auszuweichen. Wer unvoreingenommen hinschaut, sieht, dass er die Wahrheit spricht. Baldwin muss die Grenzen und das Wohlergehen des Königreichs Jerusalem als Ganzes schützen. Er kann es sich nicht erlauben, seine Verteidigungsmacht zu schwächen, nur um die Straßen vor dem Lumpengesindel zu schützen. Und darin liegt sein Dilemma. Denn wenn seine Stadt gedeihen soll, kann er nicht zulassen, dass der gegenwärtige Zustand beibehalten wird. Schon zum Wohl der Stadt muss Baldwin einen Weg finden, seine Straßen von diesem Brigantentum zu reinigen.«
    »Dann wird also wohl nichts unternommen werden.«
    Trauer lag in Archibald St. Agnans Stimme, und de Payens wandte sich ihm zu.
    »Das ist wahr … zumindest vorerst nicht. Es gibt einfach keine Möglichkeit – keine bewaffnete Truppe –, diese Aufgabe zu erfüllen, ohne dass es anderswo zu – möglicherweise fatalen – Problemen kommt; also wird nichts geschehen, solange keine solche Truppe am Horizont erscheint.«
    »Und das Pilgersterben geht weiter.«
    »Aye. Ich fürchte, ja.«
    Payn Montdidier ergriff das Wort.
    »Was ist das für ein Plan, von dem du gesprochen hast, Hugh? Du hast doch gesagt, du könntest uns vielleicht in die Lage versetzen, den Tempel auszugraben, nicht wahr?«
    »Ja.«
    »Hat er etwas mit diesem Pilgerproblem zu tun?«
    »Möglich. Vielleicht.«
    »Wie denn? Los, Mann, sag uns, wie wir gleich zweimal das Unmögliche vollbringen können.«
    Hugh kratzte sich am Nacken.
    »Ich

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