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Der Schatz des Ritters Hermelhain - Die Geisterreiter ; 1

Der Schatz des Ritters Hermelhain - Die Geisterreiter ; 1

Titel: Der Schatz des Ritters Hermelhain - Die Geisterreiter ; 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Baumhaus
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sind«, meldete sich Lara zu Wort, und alle nickten.
    »Ich bin bei allem dabei, wenn ich nicht vor zehn aufstehen muss«, erklärte Tommy.
    »Und ich bin bei allem dabei, wenn ich nicht nach fünf aufstehen muss«, sagte Oma Maigrund schmunzelnd, und alle mussten lachen.
    »Ich bräuchte jemanden, der mit mir den Parcours repariert. Einige Stangen sind morsch«, ergänzte Peter. Ben meldete sich sofort.
    »Gut. Ich hab auch noch was.« Susanne räusperte sich. »Ich möchte, dass wir wieder ein paar Regeln einführen. Das heißt: Keine nächtlichen Ausritte mehr. Das gilt ganz besonders für einen Herrn hier, dessen Namen mit ›T‹ anfängt und mit ›ommy‹ aufhört.«
    Tommy bekam rote Ohren und erntete einen fragenden Blick von Mia. Was hatte er sich nun wieder erlaubt? Oma Maigrund beugte sich leicht zu Tommy hin, und der glaubte schon zu wissen, was sie jetzt sagen würde, dass ihr auf dem Hof nichts entgehen würde blablabla. Umso erstaunter aber war er über das, was er dann zu hören bekam.

Hermelhain
    Oma Maigrund verblüffte alle. Sie schaute in die Runde und sprach plötzlich mit feierlicher Erzählstimme:
    »Sie kommen bei Nacht, sie trotzen der Wacht,
    kein Tür, kein Schloss wird hindern ihr Ross,
    denn Geister sind’s, die Hermelhain
    als treue Schar nennt sein.«
    Tommy starrte Oma Maigrund an. War sie jetzt verrückt geworden?
    Ben runzelte die Stirn so stark, dass sie nur noch aus Falten zu bestehen schien. »Hermel-was?«
    Mit Verschwörermiene beugte sich Oma Maigrund vor, und es mochte Zufall sein, aber in diesem Moment fegte der Wind durch den Kamin, und ein unheimliches Heulen erscholl im ganzen Haus. Mia blickte sich unsicher um. Das war doch nur der Wind, oder?
    Susanne schlug die Hände vors Gesicht. »Bitte nicht wieder diesen alten Schmarrn! Mutter!«
    »Was denn?«, fragte Oma Maigrund fröhlich. »Als Kind hast du die Geschichten von Hermelhain doch gern gehört! Und wir alle können etwas Ablenkung jetzt gut gebrauchen, nicht wahr?« Ohne eine Reaktion abzuwarten, fuhr sie fort: »In alten Zeiten war Hermelhain ein stolzer Ritter«, erzählte sie. »Er war weit herumgekommen, hatte die ganze damals bekannte Welt gesehen und vielleicht noch etwas mehr. Doch eines hatte er nie gefunden: die Liebe seines Lebens. Als er nun genug von den Abenteuern hatte, suchte er sich mit seinen Gefolgsleuten einen Ort, wo sie es sich gut gehen lassen konnten. Es begab sich nun, dass die Tochter eines reichen Fürsten, Oktavia, von seinen Taten gehört hatte und ihren Vater bat, Hermelhain einzuladen. Hermelhain kam und war vom ersten Augenblick an unsterblich in Oktavia verliebt. Das beobachtete voller Eifersucht Rothardt, der Führer der fürstlichen Leibwache, der ebenfalls ein Auge auf Oktavia geworfen hatte und sich Hoffnungen machte, durch Heirat den Fürst beerben zu können. Rothardt log Hermelhain deshalb vor, dass er, Hermelhain, viel zu arm sei und er sich Reichtum verschaffen müsse, wenn er ihr gefallen wolle. Zugleich nannte er ihm Namen reicher Adliger im Umkreis, die nur durch Betrügereien zu Geld gekommen seien. Hermelhain, blind vor Liebe, aber ein gewissenhafter Mann, schrieb die Namen auf eine Liste und überlegte, wie er die Burgen und Höfe einnehmen konnte, hinter deren Mauern sich die unrechtmäßig erworbenen Reichtümer verbargen. Der böse Rothardt wiederum erzählte dem Fürsten nun, er wisse aus sicherer Quelle, dass Hermelhain ein Raubritter sei und sein gesamtes Fürstentum plündern wolle. Der Fürst rüstete daraufhin sein Heer, jedoch zu spät. Hermelhain hatte innerhalb von fünf Nächten bereits alle von Rothardt genannten Grafen und Herzöge um ihre Reichtümer gebracht, die diese zwar nicht mit Betrug, aber doch durch Ausbeutung der Bauern erlangt hatten. Als Hermelhain nun mit seinen Mannen zum Landesfürsten ritt, um die erbeuteten Schätze zu übergeben, sah er sich plötzlich einem bis an die Zähne bewaffneten Heer gegenüber.« Oma Maigrund verstummte und lehnte sich zurück, als sei alles Wichtige zum Thema gesagt.
    »Und weiter?«, riefen Mia, Ben, Lara und Tommy im Chor.
    »So weit die Überlieferung. Das alles könnt ihr im Dorfmuseum nachlesen. Wie die Geschichte ausging, ist ungewiss. Einige sagen, Hermelhain sei in der Schlacht gefallen, andere, er habe Rothardt als Verräter entlarven können. Wieder andere sagen, Hermelhain sei mit Oktavia geflohen – aber nur eines ist sicher«, sagte Oma Maigrund und schaute alle der Reihe nach an. »Der

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