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Der Schatz des Ritters Hermelhain - Die Geisterreiter ; 1

Der Schatz des Ritters Hermelhain - Die Geisterreiter ; 1

Titel: Der Schatz des Ritters Hermelhain - Die Geisterreiter ; 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Baumhaus
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des Hofes seine eigenen Türen und Klappen. Die im Stall ging zum Beispiel nur nach außen auf, damit nachts keine Marder in den Stall kamen und es sich dort gemütlich machten. Wenn man aber ein Stöckchen zu Hilfe nahm, konnte man die Klappe von außen vorsichtig anheben. Und genau das machte Mia jetzt. Ganz langsam hob sie die Klappe nach oben, bis die kleine Holzplatte senkrecht auf ihrem eigenen Scharnier stand. Sie war ungefähr so groß wie eine Pizza, und beide mussten auf dem Boden ihre Köpfe aneinanderdrücken, damit sie etwas sehen konnten. Zunächst mal sahen sie aber nicht viel, denn alles war schwarz, bis Mia das dunkle Tuch zur Seite nahm, das als zusätzlicher Schutz von innen die Klappe verdeckte. Und was sie beide jetzt sahen, war schon sehr unheimlich.
    Im Schein einer Taschenlampe hockte eine dunkle Gestalt auf dem Boden und schlug mit einem kleinen Hammer gegen die alte Stallwand. Dabei hielt sie einen Lappen an die Mauer, damit es nicht so laut war.
    »Was geht denn hier ab?«, murmelte Tommy.
    Die Gestalt rückte einen Meter weiter und wiederholte die Prozedur. Eine von Mias Haarsträhnen kitzelte Tommys Wange. Er schüttelte den Kopf, und das brachte die Klappe über ihnen zum Zittern. Langsam kippte sie zurück und schlug beiden auf den Hinterkopf.
    »Autsch!«, kam es wie aus einem Munde. Als sie aufsahen, war die Gestalt verschwunden.
    »Oh Mist!« Beide sprangen auf und liefen auf den Parcours zu. Es war fast wie eine Reflexhandlung. Wenn der Typ aus dem Stall kam, würde er sie bestimmt suchen. Sie sprangen über die weiß-roten Stangen eines Hindernisses und versteckten sich in der Doppelhecke. Mit klopfendem Herzen spähte Mia durch das Gebüsch.

    Und wirklich. Das Licht einer Taschenlampe suchte das Gelände ab und kam näher. Mia machte sich ganz klein, und auch Tommy schien den Atem anzuhalten. Dann hörten sie Schritte. Die Schritte kamen näher. Mias Herz schlug so laut, dass sie glaubte, es würde sie verraten. Schon strich eine Hand über die Hecke und das Licht der Taschenlampe leuchtete durch die Äste, als plötzlich auf dem Hof die Tür zum Haupthaus geöffnet wurde. Mia wusste es sofort, weil die alte knorrige Tür ein ganz bestimmtes Geräusch machte, wenn sie aufschwang. Dann hörte sie Fritz bellen, und auf einmal ging das Licht der Taschenlampe aus, und jemand lief weg. Kurze Zeit später wurde ein Motorrad gestartet.
    Mia und Tommy schauten sich an. Noch mal gut gegangen, war in ihrer beider Gesichter zu lesen, doch da schienen sie sich zu früh gefreut zu haben, denn im nächsten Moment hörten sie ein Schnüffeln und Winseln an der Hecke. Das war Fritz, der sie witterte.
    »Fritz, komm her. Ist gut.« Die Stimme von Oma Maigrund scholl vom Haus zu ihnen herüber. Im nächsten Moment hatte Fritz sie entdeckt und wedelte freudig mit dem Schwanz.
    »Fritz! Keine Karnickel jagen jetzt!«
    Fritz schien sich zu überlegen, ob er Oma Maigrund gehorchen oder lieber seine Freunde Mia und Tommy gebührend begrüßen sollte. Letzteres hätte bedeutet, dass ihre nächtliche Erkundung aufgeflogen wäre, und aus irgendeinem Grund wollten das beide nicht, obwohl sie gar nicht Schlimmes im Schilde führten, sondern es im Gegenteil verhindern wollten.
    Schließlich siegte Oma Maigrunds energischer Ton, und Fritz zog von dannen.
    Mia holte tief Luft: »Hier ist was faul. Ich glaube, es ist Zeit, dass wir uns mal etwas überlegen.« Entschlossen stand sie auf. »Morgen treffen wir vier uns und machen einen Plan!«, entschied sie und ließ Tommy allein im Parcours stehen, bevor der irgendetwas sagen konnte. Sie wollte so schnell wie möglich zurück in ihr Zimmer. Tommy sollte nicht merken, wie weich ihre Knie nach der ganzen Aktion waren.

Geheimnis im Stall
    Beim Frühstück kauten Mia und Tommy wie auf Verabredung unbeteiligt weiter, als Oma Maigrund erzählte, wie sie nachts mit Fritz vor die Tür gegangen war, weil er so unruhig gewesen war. »Wahrscheinlich wieder nur ein Fuchs«, sagte sie, und beide nickten zustimmend.
    Kaum hatte sie ihr letztes Brötchen verdrückt, trommelte Mia alle auf dem Hof zusammen, auf dem Peter und Susanne gerade ein Ehepaar begrüßten. Es waren die Besitzer zweier Pensionspferde, die zu einem Ausritt gekommen waren.
    »Keine Fragen. Wir gehen jetzt wohin, von wo man alles sehen kann«, raunte Mia Lara und Ben zu, und ein paar Minuten später saßen alle auf dem geräumigen Hochsitz und blickten ins Tal hinab.
    »Und ich sage euch, das ist alles

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