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Der Schatz des Ritters Hermelhain - Die Geisterreiter ; 1

Der Schatz des Ritters Hermelhain - Die Geisterreiter ; 1

Titel: Der Schatz des Ritters Hermelhain - Die Geisterreiter ; 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Baumhaus
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eigene Art, Mias Auftrag durchzuführen. Er pfiff nur einmal kurz, Pegasus reckte den Kopf, Tommy warf ihm die Karotte zu, und Pegasus fing sie aus der Luft. Es sah aus wie ein eingeübter Trick, und Mia musste neidvoll eingestehen, dass sie keinen Schimmer hatte, wie Tommy das machte.
    Susanne und Peter hatten heute Besuch von der Buchhalterin, die alle Abrechnungen für den Hof kontrollierte, und so hatten die vier nun frei. Das passte ihnen natürlich gut, denn sie wollten herausfinden, was das für ein seltsames Zeichen war, das sie da im Stall entdeckt hatten. Lara hatte vorgeschlagen, ins Dorfmuseum zu gehen. Wenn etwas über die Vergangenheit zu erfahren war, dann ja wohl dort.
    Auf Fahrrädern, von denen es für die Kinder immer welche auf dem Hof gab, fuhren sie ins Dorf. Bei jedem Stein, über den sie fuhren, klirrten Tommys Ketten, als ob man an einem Christbaum rüttelte. Mähdrescher fuhren über die Felder und ernteten den Raps, der Ende Mai das ganze Tal in ein gelbes Meer verwandelt hatte. Jetzt waren nur noch die stängeligen Schoten übrig, die die schwarzen Körner enthielten, aus denen das Rapsöl gewonnen wurde.
    Wie eine Bande aus einem Western fuhren sie zu viert nebeneinander in das Dorf ein, das im Wesentlichen nur aus einer Straße und etwa einem Dutzend Häusern bestand. In einem schiefen Fachwerkhaus mit Reetdach war das Dorfmuseum untergebracht. Vor der Tür stand eine alte Ritterrüstung. Nacheinander betraten sie das Innere des Hauses, und Mia wunderte sich, warum sie noch nie hier gewesen war. Das Museum bestand aus einem Raum, der so schummerig war, dass sich ihre Augen erst an die Dunkelheit gewöhnen mussten, bevor sie erkannte, dass von allen Wänden und Decken alte Armbrüste, Schilde, Schwerter und Helme herunterhingen wie Spinnenweben. Es roch schwer nach altem Holz und Eisen.
    Ben betrachtete interessiert eine Ritterrüstung, die in der Mitte des Raumes stand. Der Ritter stand in einer Pose da, als würde er gerade einen Gegner mit seinem Schwert niederstrecken. Etwas am Griff des Schwertes fesselte Bens Aufmerksamkeit besonders, und so versuchte er, die schwere Eisenhand zu drehen, die das Schwert hielt. Tommy wollte ihn noch warnen, aber es war schon zu spät. Mit einem lauten Quietschen sauste der Arm des Ritters hinunter wie ein Fallbeil, die Klinge des Schwertes zischte nur wenige Zentimeter an Bens Gesicht vorbei und blieb mit einem sirrenden Geräusch im Holzfußboden stecken.
    »Jetzt reicht es mir aber mit euch! Ich hab euch schon so oft gesagt, dass ihr hier nicht alles anfassen dürft«, erschall eine verärgerte Stimme.
    Wie auf Kommando fuhren alle vier herum.

Hermelhain auf der Spur
    »Äh, wir sind zum ersten Mal hier«, verteidigte Mia sie, obwohl niemand zu sehen war. Ben und Tommy versuchten immer noch, das Schwert aus dem Holz zu ziehen, als plötzlich ein großer Mann mit einem gewaltigen Bart vor ihnen stand. Er trug eine merkwürdige Kappe auf dem Kopf und eine große Keule am Gürtel. Seine Augen funkelten, und er sah aus wie eine Figur aus einem Fantasy-Roman, der es Spaß macht, modrige, dunkle Verliese für fiese Tyrannen zu bewachen.
    Ben und Tommy erschraken so sehr, dass sie mit doppelter Kraft an dem Schwert zogen, sodass es sich mit einem Ruck splitternd aus dem Holz löste und sie mit großem Schwung zurückstolperten. Scheppernd rissen sie den Rest der Ritterrüstung um, die über ihnen zusammenbrach wie ein Kartenhaus und sie unter sich begrub. Mit rudernden Armen versuchte Ben, sich aus dem Torso der Ritterrüstung zu befreien, der sich über ihn gestülpt hatte. Tommy hatte sich mit seinen Ketten in den Eisenhandschuhen verfangen, die ihm beim Aufstehen jetzt um den Hals baumelten wie festgebissene Piranhas.
    Mia, Lara und der bärtige Mann schauten ungläubig dem lauten Schauspiel zu.
    »Ihr zwei Clowns müsstet euch mal sehen«, konnte sich Mia nicht verkneifen zu sagen. Tommy, der sich gerade aufgerichtet hatte, wurde von dem zappelnden Ben gleich wieder zu Boden gerissen. Blindlings hatte dieser irgendwo Halt gesucht und eine von Tommys Ketten zu fassen bekommen.
    »Mann, ihr seid ja noch schlimmer als die anderen«, brummte der Mann und half Tommy und Ben auf die Beine.
    »Welche anderen?«, wollte Mia wissen.
    »Helft mir mal, die Rüstung wieder zusammenzustecken«, war alles, was sie als Antwort zu hören bekam.
    Bertram hieß der Mann, der das Dorfmuseum aus Fundstücken der Umgebung in Eigenarbeit aufgebaut hatte, und die vier

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