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Der Schatz des Ritters Hermelhain - Die Geisterreiter ; 1

Der Schatz des Ritters Hermelhain - Die Geisterreiter ; 1

Titel: Der Schatz des Ritters Hermelhain - Die Geisterreiter ; 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Baumhaus
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brauchten gut eine Stunde, um die Ritterrüstung wieder so zusammenzubauen, wie sie vor Bens Anschlag ausgesehen hatte. Je länger sie sich mit ihm unterhielten, umso gutmütiger kam ihnen Bertram vor. Sie erfuhren, dass er heute noch ein paar Besucher aus dem Wellness-Hotel erwartete und sich deshalb als mittelalterlicher Wegelagerer verkleidet hatte. Ritter waren von ihren Herren nämlich auch gegen Räuber und Diebe eingesetzt worden, wenn sie nicht gerade in den Krieg ziehen oder Turniere bestreiten mussten, um mit den Siegerprämien ihre Kasse aufzubessern.
    »Aber Oma Maigrund hat über Hermelhain und Rothardt etwas ganz anderes erzählt«, erinnerte sich Mia.
    Bertram schmunzelte verstohlen. »Tja, wer weiß. Vielleicht hat Oma Maigrund damit recht. Vielleicht aber auch nicht.«
    Mia hatte ein komisches Gefühl, als sie Bertram das sagen hörte. Es war dasselbe Gefühl, dass sie auch bei Tommy gehabt hatte. Der hatte genauso rumgedruckst, um nicht erzählen zu müssen, wie er seine Angst vor den Hindernissen überwunden hatte. Was wollte Bertram ihnen verheimlichen?
    »Darf ich mal sehen?« Als Bertram nach dem Eisenzapfen greifen wolle, den Mia um den Hals trug, zögerte sie einen Moment, aber dann entschloss sie sich, ihm zu vertrauen. Bertram war ja schließlich nicht Steinmann, und außerdem kannte er sich mit diesem alten Ritterzeug aus. Bertram nahm den Zapfen, ging damit zu einer alten Holzkiste und öffnete sie. Darin lagen allerlei mittelalterliche Schlösser. Er probierte, ob Mias Eisenzapfen als Schlüssel funktionierte, hatte aber kein Glück.
    »Wohl doch nur ’n Stück Eisen. Brauchst du doch nicht mehr, oder?«, fragte Bertram eine Spur zu beiläufig.
    »Doch. Brauch ich«, antwortete sie entschlossen und holte sich ihren Anhänger zurück. Bertram brummte etwas und zuckte mit den Achseln.
    »War Hermelhain denn nun einer von den Guten oder nicht?«, wollte Lara wissen.
    »Tja …« Bertram räusperte sich und schaute auf die Uhr, als versuchte er abzuschätzen, ob die Zeit für die Beantwortung dieser Frage noch ausreichen würde. »… das weiß keiner so genau. Aus den wenigen schriftlichen Überlieferungen geht nur hervor, dass er wohl beim Fürsten in Ungnade gefallen ist. Und dass er mit Rothardt verfeindet war. Aber warum genau, darum ranken sich viele Geschichten. Die einen sagen, er sei ein Raubritter gewesen. Die anderen sagen, dass er sich für die Armen und Entrechteten stark gemacht hat. Und dann gibt es natürlich noch die Liebesgeschichte mit Oktavia. Eines aber ist sicher: Er muss sehr reich gewesen sein. Das Schwert hier, mit dem ihr Superhelden meinen Fußboden malträtiert habt, gehörte einmal ihm. Es ist sehr aufwendig gearbeitet und trägt sogar sein Wappen im Griff.«
    Bertram löste das Schwert aus der starren Hand der Rüstung und zeigte es herum. Jetzt konnte Ben sehen, was er vorhin genauer hatte untersuchen wollen, und auch den anderen wurde klar, was er an dem Schwert so interessant gefunden hatte: In den Griff war ein zerbrochenes Schwert eingraviert, das von einer Rose umrankt wurde. Es war genau das Zeichen, das Lara im Stall durchgepaust hatte.
    »Das war auf dem Stein!«, entfuhr es Ben prompt.
    »Auf welchem Stein?«, fragte Bertram mit einem merkwürdigen Ton in der Stimme, fand Mia. Ein Blick von Tommy sagte ihr, dass auch er Bertrams plötzliches Interesse verdächtig fand.
    »Na, auf dem, den wir im St …« Aber Ben kam nicht mehr dazu zu sagen, wo sie ihn gefunden hatten, denn Mia trat ihm auf den linken und Tommy auf den rechten Fuß. Der Schmerz war so groß, dass er keinen Ton mehr herausbekam.
    »Auf einem Stein, den wir im Wald gefunden haben. In dem kleinen Bach. Wahrscheinlich von irgendwo angeschwemmt«, vollendete Mia Bens Satz und lächelte Bertram mit ihrem süßesten Lächeln an, als sei es ganz normal, jemandem mit ganzem Körpergewicht auf dem Fuß zu stehen.
    »Und dieser Schatz? Ist da was dran?«, fragte Tommy und lenkte damit Bertram noch mehr ab.
    Bertram zögerte einen Moment und kraulte seinen Bart, als sei die Antwort darin verborgen. »Wahrscheinlich nicht. Ich hatte mal so eine halb zerfallene Karte hier, auf der waren ein paar von Hermelhains Wappen drauf, und deswegen haben alle geglaubt, sie sei eine Schatzkarte. Die Legende sagt: Niemand findet den Schatz – der Schatz findet den Auserwählten. Na ja, alles nur Humbug, genau wie die Fehde mit Rothardt oder das Techtelmechtel mit Oktavia. Trotzdem ist die wertlose Karte vor

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