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Der Schatz des Störtebeker

Der Schatz des Störtebeker

Titel: Der Schatz des Störtebeker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ronald Gutberiet
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keine Sorgen.«
    »Welche Klientin?«, fragte Link.
    »Berufsgeheimnis«, erklärte Rümker.
    »Er meint Evelyne Burchard«, sagte Discher.
    Jetzt war auch Greta interessiert: »Deine neue Freundin, Papa, ich meine Jens?«
    »Nu mach mal ’nen Punkt. Die ist annähernd siebzig.«
    Link grinste vor sich hin.
    »Alte Schwedin«, sagte Greta erstaunt. »Das wird Mom aber ärgern.«
    »Du bist auf dem völlig falschen Dampfer«, sagte Discher.
    »Wer hat denn nun die Kohlen, die Piepen, die Mäuse, den Zaster?«, fragte Herbert.
    »Keiner«, sagte Link.
    »Wir«, sagten Kulbrod und Rümker.
    »Frau Burchard«, sagte Discher.
    »Siezt ihr euch, du und die alte Schachtel?«, fragte Greta.
    »Tja, Leute«, meinte Herbert großspurig. »Und was spricht dagegen, dass ich mich direkt an diese Lustgreisin wende?«
    »Sie ist eine alte Flunder.«
    Greta lachte. »Papa, ich meine Jens, du reißt dich immer mehr rein.«
    »Das hier«, sagte Kulbrod.
    »Und das hier«, sagte Rümker.
    Beide hielten jetzt Pistolen in der Hand. Kulbrod die Sphinx, Rümker eine im Vergleich eher schäbig wirkende Erma EP 652.
    Greta starrte die Pistolen mit großen Augen an.
    »Beeindruckt mich gar nicht«, sagte Herbert. »Ich war auch mal im Schützenverein.«
    »Packen Sie die Waffen weg, das ist kontraproduktiv«, sagte Link.
    Kulbrod legte die Sphinx auf seine Schreibtischplatte. Rümker tat es ihm nach.
    »Um mal wieder aufs Thema zurückzukommen«, sagte Discher. »Die alte Flunder wird nicht mehr von diesen beiden Herren vertreten.«
    »Sondern?«, fragte Kulbrod.
    »Von mir.«
    »Du hast also doch was mit ihr«, flüsterte Greta.
    »Blödsinn«, sagte Rümker.
    »Scheint ja einen ganz schönen Verschleiß zu haben, die alte Schachtel. Vielleicht rufen wir die Oma mal an, dann kann sie selbst entscheiden, wen sie bevorzugt«, sagte Herbert.
    »In jedem Fall kann ich mehr bieten, weil ich nicht teilen will.«
    »Wie jetzt, nicht teilen?«, fragte Herbert verwirrt.
    »Mir geht’s nicht um Geld.«
    »Um was denn sonst, schöner Gigolo, armer Gigolo?«
    »Um Einsicht in die Familienchronik.«
    »Geld oder Liebe«, sagte Greta.
    »Geld interessiert mich nicht. Ich biete hundert Prozent. Die beiden hier«, Jens deutete auf Kulbrod und Rümker, »wollen doch bestimmt mindestens die Hälfte für sich behalten.«
    »Und die müsstest du dann noch mit Chris teilen«, fügte Link hinzu.
    »Und dem Mädchen«, sagte Greta.
    »Das sollen der Polacke und die Polackin mal lieber selbst regeln«, sagte Herbert. »Und was ist mit euch?« Er deutete auf Link und Greta.
    »Ich brauche einen neuen Ankerplatz«, sagte Link. Er zwinkerte Greta zu.
    »Und ich hab mir Sorgen um unseren Familiengigolo gemacht«, sagte Greta. »Ganz unnötig, wie mir scheint, stimmt’s, Jensi?« Sie lächelte ihren Vater süßlich an.
    »Hör endlich auf mit den Sticheleien, Greta. Das ist doch keine Witzveranstaltung hier.«
    »Ihr benehmt euch aber so.«
    »Hör auf mit diesem Kinderkram!«
    »Blödmann, spiel dich nicht so auf.« Sie stand auf. »Und du, Jens, bist echt ein Armleuchter. Und damit du es gleich weißt: Ich find es total beschissen, dass du Mama, ich meine Marie-Christin, betrügst.«
    »Bist du bescheuert? Was soll das denn jetzt?« Discher fasste seine Tochter erbost am Arm. Sie versuchte, sich frei zu machen: »Lass mich los!«
    »Was ist denn nun los?«, rief Kulbrod.
    »Ich gehe. Das ist mir alles zu blöd hier.«
    »Ein anderes Wort kennst du wohl nicht mehr, nur Blödmann und blöd. Ich hab dich für erwachsener gehalten, Greta«, sagte Link.
    Sie schluchzte wütend auf: »Arschloch!«
    »Greta, benimm dich!«
    »Ruhe!«, rief Kulbrod.
    Greta riss sich so heftig los, dass sie in Herberts Arme taumelte.
    »He, Zuckerpüppchen.« Er legte den Arm um ihre Hüften. Sie drehte sich um, verpasste ihm eine Ohrfeige und stieß ihn mit beiden Armen weg. Er taumelte gegen Rümkers Schreibtisch.
    Link sprang auf, war mit zwei Schritten an Kulbrods Schreibtisch angelangt und schnappte sich die Sphinx.
    Herberts rechter Arm flog unkontrolliert durch die Luft, als er rücklings über Rümkers Schreibtisch kippte. Rümker duckte sich. Greta tauchte an Herbert vorbei, griff blitzschnell nach der Erma und sprang zurück. Eine Sekunde später lag Links zweite Hand dort, wo eben noch die Pistole gelegen hatte. Er sprang ebenfalls zurück und warf Greta einen überraschten Blick zu. Herbert jaulte auf, weil Greta ihn mit dem Fuß ins Gesicht getreten hatte.
    »He, nicht

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