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Der Schatz in den Highlands: Eine Liebesgeschichte im Schottland des 19. Jahrhunderts (Love and Passion) (German Edition)

Der Schatz in den Highlands: Eine Liebesgeschichte im Schottland des 19. Jahrhunderts (Love and Passion) (German Edition)

Titel: Der Schatz in den Highlands: Eine Liebesgeschichte im Schottland des 19. Jahrhunderts (Love and Passion) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca Michéle
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ich Glenda an. »Sie, Glenda, sind eine hervorragende Haushälterin, auf die ich ungern verzichte. Obwohl wir in der Vergangenheit einige Differenzen hatten, können Sie bleiben, wenn Sie wollen. Allerdings glaube ich, dass Sie lieber Ihrem Sohn folgen möchten.«
Ich hatte mich dazu entschlossen, nichts von der Vermutung, Harrison und Violet seien ein Liebespaar, zu sagen. Auch mit meiner Überzeugung, Violet habe mein ungeborenes Kind getötet, wollte ich sie ebenso wenig konfrontieren wie den Fund des Schatzes erwähnen. Nein, ich wollte mir einen letzten Rest von Stolz erhalten und nicht als eifersüchtige, von Rache zerfressene Furie erscheinen. Würde und Stolz waren das Einzige, was mir noch geblieben war. Zudem wusste ich, dass ich einer Diskussion mit diesen drei Menschen nicht würde standhalten können. Es war alles gesagt, was nötig war, darum erhob ich mich, um so schnell wie möglich die Halle zu verlassen. Meine kühle Überlegenheit begann zu bröckeln.
»Ich wünsche euch morgen Abend auf meinem Grund und Boden nicht mehr zu sehen! Selbstverständlich werde ich Ihnen, Glenda, und dir, Harrison, den restlichen Lohn für diesen Monat ausbezahlen. Auch erhaltet ihr gute Referenzen, die es euch erleichtern werden, wieder entsprechende Anstellungen zu erhalten.«
Ich war bereits an der Tür, als sich Harrisons Finger fest um meinen Oberarm krallten.
»Lucille! Was ist denn geschehen? Irgendetwas ist doch passiert, als ich fort war! Hast du vergessen, dass wir in vier Wochen heiraten werden?«
Mit einem letzten Rest von Festigkeit und Arroganz in meiner Stimme gelang es mir zu sagen:
»Du kannst nicht wirklich geglaubt haben, dass die Herrin von Cromdale die Frau eines mittellosen Verwalters wird?«
Wie ich in mein Zimmer kam, weiß ich nicht mehr. Ich warf mich aufs Bett und weinte, wie ich nie zuvor in meinem Leben geweint hatte. Meine hochmütige Haltung war wie ein Kartenhaus eingestürzt. Als sich mein Schluchzen etwas beruhigte, hörte ich ein leises Klopfen, und der Knauf drehte sich. Geistesgegenwärtig hatte ich die Tür abgeschlossen.
»Lucille, Liebes, bitte mach auf! Wir müssen miteinander sprechen!«
Geh weg!, schrie alles in mir, aber ich kannte Harrisons Hartnäckigkeit. Deswegen stand ich auf, fuhr mir glättend, wenn auch ohne großen Erfolg, über die Haare und rief:
»Es gibt nichts mehr, was wir uns noch zu sagen hätten.«
»Du kannst mich nicht einfach so fortschicken! Nicht ohne eine Erklärung!«
Mit ein wenig Befriedigung bemerkte ich, dass seine Stimme verletzt klang. O ja, lieber Harrison, aus ist es mit dem schönen Besitz und obendrein mit dem Schatz!
Einen Spalt öffnete ich die Tür, und Harrison drängte sich sofort herein. Beide Hände hatte er zu Fäusten geballt, und an seinem Hals klopfte die Ader in unregelmäßigen Abständen. Breitbeinig baute er sich vor mir auf.
»Nun? Ich höre!«
Er musste bemerkt haben, dass ich geweint hatte. Trotzdem bemühte ich mich um die hochmütigste Miene, die ich am Nachmittag vor dem Spiegel geübt hatte.
»Ich sagte bereits, dass ich keine Erklärung darüber abgeben möchte, mit wem ich unter einem Dach lebe.«
»Vielleicht magst du mit dieser Einstellung gegenüber deinem Verwalter Recht haben, nicht aber gegenüber dem Mann, den du liebst.«
Ich lächelte spöttisch.
»Ach, Harrison! Wenn ich gewusst hätte, dass du dieser kleinen Affäre so viel Bedeutung beimisst, dann hätte ich es nie so weit kommen lassen. Wir sind doch beide Menschen, die mit offenen Augen durch die Welt gehen, du musst doch von Anfang an gewusst haben, dass du und ich ... dass unsere Beziehung keine Zukunft haben wird. Ein Verwalter und eine Schlossherrin? Wie lächerlich!«
»Lucille!« Mit einem Aufschrei war er bei mir und packte mich so fest bei den Schultern, dass ich jeden seiner Finger auf meiner Haut spürte. »Wir sind jetzt unter uns, du kannst mit dem grausamen Spiel aufhören! Also, was habe ich dir getan? Warum diese Schmierenkomödie?«
»Komödie? Ausgerechnet du wagst es, von einer Komödie zu sprechen? Du hast mich vom ersten Tag an schamlos belogen.« Ich merkte, wie mich die Selbstbeherrschung verließ. Mein Körper zitterte vor Enttäuschung, aber auch vor maßlosem Zorn. Harrison kniff fest die Augen zusammen, die wie gefrorenes Wasser funkelten.
»Wärmst du jetzt die alten Geschichten wieder auf? Dass ich dir am Anfang mit Skepsis begegnet bin? Ja, ich gebe zu, zuerst wollte ich nicht, dass du unsere kleine Idylle hier störst, obwohl

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