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Der Schatz in den Highlands: Eine Liebesgeschichte im Schottland des 19. Jahrhunderts (Love and Passion) (German Edition)

Der Schatz in den Highlands: Eine Liebesgeschichte im Schottland des 19. Jahrhunderts (Love and Passion) (German Edition)

Titel: Der Schatz in den Highlands: Eine Liebesgeschichte im Schottland des 19. Jahrhunderts (Love and Passion) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca Michéle
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bezeichnen. Hast du das verstanden?«
Wilma knickste und versicherte widerwillig, sich um Maggie zu kümmern.
»Allerdings werde ich mir zum Schutz Knoblauch um den Hals hängen«, bemerkte sie, als sie das Zimmer verließ. »Sicher ist sicher!«
Von Maggie Baldwins Anwesenheit war nicht viel zu spüren. Sie verließ nur selten ihr Zimmer, beschäftigte sich meistens mit sich selbst. Alle zwei, drei Tage ging ich zu ihr, und wir plauderten ein wenig. Das heißt, sie erzählte spannende und auch rührende Geschichten längst vergangener Tage. Ob diese alle der Wahrheit entsprachen, wagte ich zu bezweifeln, dennoch lauschte ich interessiert. Diese Stunden waren eine angenehme Abwechslung in meinem eintönigen Tagesablauf.
Auf einem meiner Spaziergänge meinte ich, eine vertraute Gestalt am Waldesrand zu sehen. Ich blinzelte, und als ich die Augen wieder öffnete, war sie verschwunden. Wahrscheinlich nur eine Einbildung, sagte ich mir, denn ich hatte gemeint, Rosie gesehen zu haben. Aber junge Mädchen in diesem Alter sahen sich alle ähnlich, sicher hatte ich sie mit einer anderen aus dem Dorf verwechselt.
Ich war mir sicher, dass alle im Dorf und auf den umliegenden Gehöften bereits wussten, dass die MacGinnys Cromdale verlassen hatten. Ging ich ins Dorf, meinte ich, die Menschen musterten mich skeptisch, manche auch ein wenig mitleidig. Dr. Craig und seine Frau ließen keinen Zweifel daran, dass es eine gute Entscheidung gewesen war, sich von Harrison MacGinny zu trennen.
»Es grenzte ja schon an Impertinenz, wie sich dieser Mann benommen hat! Der alte Fitzroy hatte ihm viel zu freie Hand gelassen. Kein Wunder, dass er sich niemandem unterordnen konnte. Guter Verwalter hin oder her – das ist kein Grund für eine solch deutliche Respektlosigkeit!«
Ich war den Craigs dankbar, dass sie mit keinem Wort die Hochzeit erwähnten. Es wäre zu peinlich und beschämend gewesen, darüber zu sprechen. Mein gesellschaftliches Leben änderte sich allmählich, und ich wurde von Mrs. Craig wieder öfter zum Tee eingeladen. Dabei traf ich auf alte Bekannte wie Mrs. Oskraind und Mrs. Erradale. An einem Nachmittag traf ich im Arzthaus auch auf Mrs. Grindle und Carla. Befangen begrüßte ich sie freundlich und befürchtete schon, Mrs. Grindle würde sich von mir abwenden. Sie zögerte kurz, dann reichte sie mir die Hand und sagte nur:
»Es tut mir schrecklich Leid!«
Ob sie damit all die Dinge, die mir passiert waren, die geplatzte Hochzeit oder ihr eigenes Verhalten meinte, wusste ich nicht. Es war mir auch egal. Freudig ergriff ich ihre Hand, und ihre kleinen Äuglein zwinkerten mir vertraut zu. Danach plauderten wir in einem munteren Kreis, so dass ich gar nicht bemerkte, wie es schon längst dunkel geworden war. Auch die anderen Damen machten sich nun bereit aufzubrechen.
»Ich hasse diese Wintertage, an denen es beinahe gar nicht hell wird. Es ist noch nicht einmal vier Uhr, und draußen herrscht schon finstere Nacht«, brummte Mrs. Erradale.
Mrs. Craig tätschelte ihren Arm.
»In zwei Wochen ist Wintersonnwende, meine Liebe, dann werden die Tage wieder länger.«
Während ich den Einspänner heimwärts lenkte, dachte ich daran, dass heute mein Hochzeitstag gewesen wäre. Jetzt, am Abend, wäre ich Harrison MacGinnys Frau gewesen, und Cromdale House wäre in einem prachtvollen Fest erstrahlt. Als ich mich den dicken grauen Mauern, die in der Dunkelheit bedrohlich und abweisend wirkten, näherte, verdrängte ich die Vorstellung von erleuchteten Fenstern und munterem Stimmengewirr. Ich hatte es nicht anders gewollt, es war ganz allein meine Entscheidung gewesen. Ich seufzte und wischte mir eine Träne aus dem Augenwinkel. Mrs. Erradale hatte erwähnt, dass man in dieser Jahreszeit leicht zu trübseligen Stimmungen neigte. In wenigen Monaten würde es Frühling werden, dann, dessen war ich mir sicher, würde auch ich meine Freude am Leben wiederfinden.
     
    Obwohl kalter Ostwind und Graupelschauer einen Aufenthalt im Freien nicht gerade zum Vergnügen machten, zog es mich zu meinem täglichen Spaziergang nach draußen. In den letzten Tagen waren die Überlegungen, Cromdale House zu verkaufen und in den Süden zurückzukehren, wieder stärker geworden. Mit etwas Geld könnte ich eine eigene Näherei, vielleicht sogar einen Hutsalon aufmachen. Wenn ich jedoch in die Galerie ging und vor den Porträts meiner Ahnen stand, wusste ich, dass ich mich niemals von dem Haus trennen würde. Ich war es meinen Vorfahren schuldig, Cromdale

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