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Der Schatz in den Highlands: Eine Liebesgeschichte im Schottland des 19. Jahrhunderts (Love and Passion) (German Edition)

Der Schatz in den Highlands: Eine Liebesgeschichte im Schottland des 19. Jahrhunderts (Love and Passion) (German Edition)

Titel: Der Schatz in den Highlands: Eine Liebesgeschichte im Schottland des 19. Jahrhunderts (Love and Passion) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca Michéle
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verschwunden. »Ich bin mir sicher, Rosie gesehen zu haben!«
»Rosie?«, murmelte Carla.
»Das Mädchen, das früher in Cromdale gearbeitet hat.«
Carla zuckte mit den Schultern, Rosie war ihr völlig gleichgültig. Es war nun schon das zweite Mal, dass ich meinte, Rosie in der Nähe des Schlosses gesehen zu haben. Vielleicht war sie wirklich zurückgekehrt? Aber warum kam sie nicht zu mir? Sie musste doch wissen, dass ich ihr nicht ernstlich böse war. Wahrscheinlich hast du nur wieder jemand gesehen, der ihr ähnlich sieht, dachte ich. Auf jeden Fall würde ich in den nächsten Tagen den Schuster aufsuchen. Wenn seine Tochter wieder im Dorf war, musste er es doch wissen.
Völlig durchnässt erreichten wir schließlich den Grindle-Hof. In der Halle stürmte uns Mrs. Grindle aufgeregt entgegen.
»O mein Gott, Carla! Da bist du ja! Wir haben uns solche Sorgen gemacht!«
Sie führte uns sofort in Carlas Zimmer. Mrs. Grindle war es offenbar gleichgültig, dass unsere Kleidung und Schuhe nasse Flecken auf den kostbaren Teppichen hinterließen. Das Stubenmädchen wurde angewiesen, sofort ein Feuer zu entzünden und eine Bettflasche zu richten. Carla reagierte kaum, als ihre Mutter sie entkleidete, den hageren Körper mit einer Decke trocknete und das Mädchen ins Bett steckte. Wir warteten noch, bis die Magd eine Tasse heißen Tee gebracht und Carla einige Schlucke getrunken hatte.
»Ich werde sicherheitshalber nach Dr. Craig schicken«, murmelte Mrs. Grindle, während sie ihrer Tochter sorgenvoll die Hand auf die Stirn legte. Dann wandte sie sich an mich. »Du meine Güte, Sie sind ja auch völlig durchnässt! Sie müssen sofort aus den Sachen heraus.« Ich wehrte ab und meinte, ich wolle sogleich nach Hause gehen und mich dort ins Bett legen, aber Mrs. Grindle ließ den Einwand nicht gelten. Resolut schob sie mich in das Zimmer, das direkt neben dem Carlas lag. »Sie gehen sofort ins Bett, Lucille! Ich werde dafür sorgen, dass Ihre Kleider getrocknet werden. Sie finden ein Nachthemd in der Kommode.«
»Aber Mrs. Grindle, das ist wirklich nicht nötig!« Doch sie hatte dem Mädchen bereits die gleichen Anweisungen für meine Behaglichkeit gegeben.
Kaum war ich allein, merkte ich, dass mir wirklich schrecklich kalt war. Mit klammen Fingern hakte ich mein Kleid auf und zerrte mir die nassen Sachen vom Leib. Das Flanellnachthemd war angenehm weich. Ich zog es an, wickelte mich in ein wollenes Plaid und setzte mich in den Sessel vor dem Kamin. Das lodernde Feuer begann, eine wohlige Wärme zu verströmen, und ich entspannte mich langsam. Ich würde warten, bis meine Kleider getrocknet waren, dann aber sofort nach Cromdale zurückgehen. Das Mädchen kam und holte die nassen Sachen. Wenige Minuten später klopfte es kurz an der Tür, und Mrs. Grindle betrat mit einem Tablett das Zimmer.
»Sie sollten sich hinlegen«, sagte sie und stellte das Tablett mit dem Teegeschirr und frischen Sandwiches auf den Tisch. »Wo haben Sie Carla gefunden?«
Während Mrs. Grindle Tee einschenkte, erklärte ich es ihr. Dann öffnete sie eine Flasche und goss einen ordentlichen Schluck Whisky in meine Tasse. Sofort stieg mir der scharfe Geruch nach Moor und Alkohol in die Nase. Sie bemerkte meinen skeptischen Blick und lächelte.
»Das beste Mittel gegen eine drohende Erkältung ist immer noch Tee mit gutem Grindle-Whisky. Sie wissen doch – Wasser des Lebens! Trinken Sie, es wird Ihnen gut tun.«
Zögernd nahm ich einen Schluck und stellte fest, dass die Schärfe des Whiskys durch den Tee deutlich gemildert wurde. Kaum hatte die Flüssigkeit meinen Magen erreicht, breitete sich ein wohlig warmes Gefühl in mir aus.
»Es tut tatsächlich gut, Mrs. Grindle«, gab ich zu. »Aber jetzt muss ich wieder gehen.«
Sie hinderte mich daran aufzustehen, indem sie mich in den Sessel zurückdrückte.
»Nichts da! Ich habe Dr. Craig informiert, er wird auch einen Blick auf Sie werfen. Sie haben unserer Tochter das Leben gerettet, Lucille, dafür stehen wir tief in Ihrer Schuld.«
Eine flammende Röte schoss in meine Wangen, die nicht allein vom Alkohol kam.
»Das hätte doch jeder getan«, wehrte ich ab. »Zudem glaube ich nicht, dass Carla sich wirklich etwas antun wollte.«
»Aber sie war bei diesem Wetter so lange draußen! Carlas Konstitution ist nicht sehr kräftig, hoffentlich bekommt sie keine Lungenentzündung. Hat Carla Ihnen erzählt, warum sie einfach davongelaufen ist?« Ich nickte, und Mrs. Grindle fuhr nachdenklich fort: »Ich glaube, wir

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