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Der Schatz in der Drachenhöhle

Der Schatz in der Drachenhöhle

Titel: Der Schatz in der Drachenhöhle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Wolf
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hatten haltgemacht, weil
auch das Kanu seine Fahrt verlangsamte.
    Sonne blitzte in den Gläsern des
Fernglases, durch das Plotzka herüberäugte.
    Tarzan spürte, wie der Blick auf ihn
gerichtet war, und tippte sich beziehungsvoll an die Stirn. Aber Plotzka
reagierte nicht. Das Fernglas schien an seinem Gesicht festgewachsen.
    „Weit und breit keine Brücke“, sagte
Karl. „Sie können dich nicht belästigen, wenn du einkaufst.“
    „Ich gebe dir Geld“, rief Klößchen. „Bring
mir zehn Tafeln Schokolade mit, sonst...“
    „Dafür gebe ich mich nicht her!“ wurde
er von Tarzan unterbrochen. „Ich käme mir vor wie ein Haschisch-Dealer (Rauschgiftverkäufer). An deinem leiblichen Untergang will ich nicht schuld sein.“
    Klößchen maulte und brummte was von ungerechter
Bevormundung in seinen Kakaobart, bestand aber nicht auf Nachschub, denn noch
hatte er Vorrat.
    Sie legten an. Tarzan sprang an Land
und lief den breiten Sandweg hinauf.
    Auf halber Strecke stieß er auf zwei
Männer, die auf dem Weg hin und her gingen, sich bückten, feuchten Sand
aufnahmen, daran rochen und die Köpfe schüttelten.
    „Da hat irgend so ein Idiot seinen
Benzinkanister umgekippt“, meinte der Größere der beiden, die ziemlich
kleinwüchsig waren und in ihren karierten Bermuda-Shorts ulkig aussahen.
    Tarzan sah: Die Lache war so breit wie
der Weg.
    „Sollen wir’s dem Platzwart melden?“
fragte der andere.
    „Nicht nötig. Verdunstet ja doch. Und
passieren kann nicht viel — selbst wenn hier einer ‘nen glühenden
Zigarettenstummel fallen läßt: Die Büsche ringsum sind vollsaftig. Da brennt
nichts.“
    „Kann man beim Campingplatz einkaufen?“
fragte Tarzan.
    Der Größere nickte. „Klar. Da gibt’s
alles.“ Er grinste. „Jedenfalls alles, was wir brauchen. Und das ist erstens
Bier. Und zweitens noch mal Bier.“
    So seht ihr auch aus, dachte Tarzan.
Und der Sonnenbrand auf euren Bierbäuchen hat nichts mit Erholung zu tun.
    Er lief den Weg hinauf bis zum
Campingplatz. In der Baracke war ein Supermarkt. Leicht gewandete Frauen
kauften ein, umgeben von brüllenden Kleinkindern, die Spielzeug haben wollten
und immer wieder Eistüten.
    Tarzan nahm einen Einkaufskorb, fand
Streichhölzer in einem Regal und wandte sich zur Kasse. Er kam am
Zeitschriftenständer vorbei. Sein Blick fiel auf eine Boulevardzeitung (Sensationszeitung). Von der Titelseite starrte ihm Slanskys verkniffenes Gesicht entgegen. Er
wirkte so gehetzt wie bei seiner Verhaftung im Stadtpark.
    Hallo! Ein alter Bekannter! Tarzan trat
näher.
    WO STECKT DIE BEUTE? lautete die
Überschrift des Berichts... konnte Louis Slansky, 39, ein mehrfach
vorbestrafter Krimineller, verhaftet werden“ — las Tarzan. Und weiter: „Die
geraubten Juwelen im Werte von über einer Million DM sind bislang unauffindbar.
Slanksy bestreitet die Tat, ist aber aufgrund von Fingerabdrücken überführt.
Fest steht, daß er die Tat mit einem Komplizen ausführte, über dessen Identität
die Polizei nur mutmaßen kann. Erwiesen ist ebenfalls, daß Slansky nach der Tat
für kurze Zeit verreist war. Irgendwo — vermutlich noch innerhalb der
Bundesrepublik — hat er die Beute in Sicherheit gebracht. Als er sich nach
seiner Rückkehr mit dem Komplizen in der Landeshauptstadt treffen wollte, ging
er der Polizei in die Falle. Als nicht sicher gilt, ob der Komplize das
Juwelenversteck kennt. Jedenfalls wird Slansky bis auf weiteres von der
Außenwelt abgeschirmt, um zu verhindern, daß eine Botschaft aus der
Untersuchungshaft den Komplizen erreicht. Wer wird das Versteck der
Millionenbeute finden: die Polizei oder Slanskys unbekannter Komplize?“
    Mich rammt ein Rotkehlchen! Tarzan griff
sich an die Stirn. So ist das also! Kapiert, kapiert! Jetzt fällt’s ja wie
Schuppen aus der Frisur — nein, von den Augen! Deshalb hat Slansky das
Bilderrätsel — beinahe — vernichtet. Kein Bilderrätsel! Ein Schatzplan ist das!
Und er war für den Komplizen bestimmt. Aber bevor der ihn erhalten konnte,
schlug Kommissar Lukas zu. Slansky schweigt. Der Komplize tappt im dunkeln. Wer
aber hat den Plan? Wir! Wer wird deshalb von bösen Rockern verfolgt? Wir! Sind
sie die gesuchten Komplizen? Eher hätte Slansky einen unserer Studienräte zum
Mitmachen anstiften können. Nein, die nicht! Aber offensichtlich haben sie den
Auftrag, uns den Plan abzujagen. Deshalb die rührende Anhänglichkeit. Der
Komplize? Völlig klar! Das kann nur die Frau auf dem zerrissenen Foto sein.
Slanskys

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