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Der Schatz von Dongo

Der Schatz von Dongo

Titel: Der Schatz von Dongo Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.E. Hotchner
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Glasscheibe einen
Stoß Briefe darin liegen. Einige davon waren Rechnungen, einer stammte
von Gibios Bürovorsteher, und einer war ein Luftpostbrief aus London:
    »Lieber Giorgio,
    ich würde Dir lieber einen heißen Tip für
das Irish geben als Informationen über einen Mistkerl wie diesen. Der
Jockey-Klub hütet die Syndikatsmitglieder wie Du Deinen Schwanz in
einer Schwulen-Sauna. Aber nur nicht nachlassen ist meine Devise.
Deswegen hier, mein Junge, die glücklichen Herren, die heimlich einen
Anteil an Rambellinis ›Leading Light‹ besitzen …«
    Er hatte vier Namen aufgeführt, von denen
mir drei unbekannt waren. Der vierte lautete Ted Middlekey.
    »Mein Gott, Paul – doch nicht alle beide! Hattest du
Ted in Verdacht?«
    »Eigentlich nicht. Aber wenn Ted tatsächlich pleite gewesen
wäre und einen Anteil an all diesem erwartete, dann hätte er aufhorchen
müssen, als die Dinge endlich in Gang kamen, als wir die Manuskripte
aus Carpignano mitbrachten.«
    »Aber sie haben doch die Kisnat-Suchaktion im See organisiert
und die Schatzstücke gefunden, nicht?«
    »Das frage ich mich.«
    »Was soll das heißen? Das ist keine Antwort. Was fragst du
dich?«
    »Ob sie diesen Schatz wirklich gefunden haben.«
    »Ach, Paul, Liebster … Du mußt verrückt sein.«
    »Du hast gesehen, wie klein diese Säcke waren. Das ist auch
etwas, was mich beunruhigt hat. Sollen wir tatsächlich glauben, daß sie
in einem so riesigen Suchgebiet und bei dem weichen Grund nach zwanzig
Jahren diese zwei kleinen Säckchen entdecken konnten?«
    »Aber wie denn sonst, Paul?« Sie krauste die Stirn, kniff die
Augen zusammen und legte den Kopf schief. »Du meinst, sie hätten sie
selber dahingelegt? Glaubst du das wirklich? Aber Paul, du hast doch
gesehen, wie sie aussahen!«
    »Metall alt zu machen ist nicht schwer.«
    »Aber woher selten sie das Zeug denn haben? Hältst du es denn
nicht für einen Teil des Schatzes?«
    »O doch, ein Teil des Schatzes war es bestimmt.«
    »Ja, aber woher …«
    »Das möchte ich ja gerade feststellen. Als du sagtest, wenn du
das Pluszeichen der Liste erst einmal enträtselt hättest, würde das
über eine Menge Fragen Aufschluß geben, da hattest du, weiß Gott,
recht. Nach meiner Ansicht bringt uns das Kreuz der Kirche Aufschluß
über die meisten offenstehenden Fragen. Wie oft ist die Kirche hier
schon im Spiel gewesen: Pater Laeklas Beichte in London, der Mord an
ihm in Dongo, die verlassene Kirche, in der die Papiere versteckt
waren, der neugierige Pater Piccionastro, der Tip über den
Kisnat-Schatz, der via Piccionastro aus Santo Zacharia kam, die
Tatsache, daß Ted und Bis beide gläubige Katholiken sind und Bis sogar
Ritter vom Heiligen Stuhl; daß dein Onkel Pietro früher Novize in Santo
Zacharia war. Und wie wir ja schon gesagt haben: Wer wäre besser in der
Lage, Wertgegenstände lange zu behalten, ohne sie auf den Markt zu
bringen, als die Kirche?«
    »Du sagtest, wir würden das schon in Erfahrung
bringen …«
    »Jawohl. Von Ted.«
    »Wieso glaubst du, daß er zurückkommen wird?«
    »Das spielt keine Rolle. Zonico oder London – was er
zu sagen hat, wird dasselbe sein.«
    Ted kam am folgenden Abend zurück.
    »Ist Bis gut weggekommen?«
    »Ja. Wir haben uns auf dem Flughafen noch ein paar Drinks
genehmigt, das hat ihn dann schließlich ein bißchen beruhigt.«
    »Und Giorgio?«
    »Den habe ich gut versorgt. Auf einem Friedhof kurz vor
Mailand.«
    Wir mixten uns in der Bibliothek etwas zu trinken, und bald
kam auch Julietta zu uns herunter.
    »Ich habe einen Vorschlag«, meinte Ted. »Ich finde, wir
sollten packen und heute abend noch abreisen. Die Mädchen wecken und
losfahren.«
    »Und die Ausgrabungen?«
    »Die lassen wir einfach so, wie sie sind. Wer sollte uns
aufspüren? Und warum? Den Leuten hier bleiben alle Gerätschaften und
Vorräte. In Anbetracht des Mordversuches an dir und Julietta und des
Überfalls auf Giorgio und Bis … Wer weiß, was sie als nächstes
versuchen werden, und wann!«
    Ich sagte: »Ich glaube, du hast recht, Ted. Was meinst du, wer
diese Mörder sind?«
    »Keine Ahnung. Es gibt keinen Anhaltspunkt. Weißt du es denn?«
    »Wer die Mörder sind, weiß ich nicht. Aber ich bin ziemlich
gut informiert, wer die Männer sind, die es uns sagen könnten.«
    »Wirklich? Wer denn?«
    »Zwei Männer, um genau zu sein. Diese beiden.« Zuerst reichte
ich ihm den Zettel mit den Namen der Nummernkonten-Besitzer. Als er ihn
gelesen hatte, legte ich oben darauf den Brief

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