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Der Schatz von Dongo

Der Schatz von Dongo

Titel: Der Schatz von Dongo Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.E. Hotchner
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so
fort. Hier kam nun Benno Barbelli mit seiner kleinen Fabrik ins Spiel.
Du hattest recht mit der Annahme, daß das Barbelli-Eisen- und
Zementwerk vom Erlös des Schatzes finanziert wurde. Barbelli selbst
aber ist nichts als ein sanfter, kleiner Mann, der keine Fragen stellt
und tut, was ihm befohlen wird. Das Werk mit seinen dreizehnhundert
Arbeitern und Angestellten gehört einzig und allein Luigi Hoffmann. Er
leitet es durch Fernsteuerung, und zwar erfolgreich.«
    »Wohin geht der Profit? Er muß doch gewaltige Einnahmen
haben …«
    »O ja, die hat er, die hat er. Als er sich erst einmal
etabliert und die ›Störenfriede‹ umgebracht hatte, kamen im Laufe der
Jahre nur noch zwei bedrohliche Situationen auf Hoffmann zu. Die erste
war der Prozeß von Padua, und die löste er, wie offensichtlich, indem
er den Richter Rambellini mit einem kleinen Teil der Barbelli Einkünfte
kaufte und Seine Ehren ins Exil nach London und unter meine Obhut
schickte. Als ich herausfand, daß Rambellini der fleischlichen Genüsse
des Lebens entbehrte, jedoch eine unersättliche Gier danach hatte, war
meine Aufgabe nicht schwer.«
    »Was ist mit dieser Geschichte, die du mir erzählt
hast – von dem Detektiv, den du auf den Richter angesetzt
hättest und der dann in dem chinesischen Restaurant zusammengeschlagen
worden sei? Du hast sie mit allen Einzelheiten verdammt überzeugend
geschildert …«
    »Weil sie tatsächlich geschehen ist, wenn auch nicht ganz so,
wie ich sie erzählt habe. Der Detektiv, von dem ich sprach, war
eigentlich ein Geheimagent, den die italienische Regierung vor ein paar
Jahren nach London schickte, um Nachforschungen über den Richter
anzustellen. Dessen abrupte Amtsniederlegung, seine überstürzte Abreise
und sein dem Vernehmen nach teurer Lebensstil in London hatten den
Verdacht einiger Beamter in Rom auf sich gezogen.«
    »Und dieser italienische Detektiv wurde von den Chinesen in
der von dir beschriebenen Art und Weise behandelt?«
    »Genau.«
    »Auf deine Anweisung?«
    »Hoffmann hatte mir befohlen, ihn abzuschrecken.«
    »Und daraufhin gab die italienische Regierung einfach auf?
Nachdem sie nur einen einzigen Detektiv geopfert hatte?«
    »Der Zustand, in dem dieser Bursche nach Italien zurückkehrte,
machte es schwierig, Freiwillige zu finden. Außerdem hatte sich
Hoffmann inzwischen weitere Gefälligkeiten erkauft.«
    »Worin bestand die zweite Bedrohung? Du sagtest, es wären zwei
gewesen.«
    »Du. Bis und ich hatten Hoffmann nicht mitgeteilt, daß wir auf
deine Entlassung hinarbeiteten, aber sein Radarnetz von Denunzianten
ist so empfindlich, daß es dich sofort meldete, als dein vaporetto im Hafen von Neapel einlief. Hoffmann erteilte umgehend Befehl, dich zu
liquidieren, doch Bis und ich gaben ihm zu verstehen, falls du ermordet
gefunden würdest oder auf geheimnisvolle Weise verschwändest, würden
wir ihn und sein gesamtes Unternehmen sofort und ohne Rücksicht auf die
Folgen hochgehen lassen. Er wußte, daß wir es ernst meinten. Und
außerdem wußte er, daß es ihm nicht gut bekommen würde, uns
umzubringen, weil wir für diesen Fall eine Maschinerie aufgebaut
hatten, die sich in Gang setzen und ihn genauso sicher verraten würde,
als wenn wir noch am Leben wären. Also war er gezwungen, unserem Plan
zuzustimmen. Wir hatten vor, dich mit allen Mitteln, die uns zur
Verfügung standen, von deiner Schatzsuche abzubringen: durch
Verweigerung der Hilfe, durch Abschreckung, durch Verzögerungstaktik,
dadurch, daß wir dir in Amerika auf die Beine halfen –
irgendwie. Als wir dann merkten, daß wir dich durch nichts davon
abbringen konnten und du entschlossen warst, allein zu arbeiten, wenn
wir nicht mitmachten, mußten wir eine Kehrtwendung vollziehen und dir
helfen. Denn wir hatten Hoffmann fest versprochen, ein wachsames Auge
auf dich zu haben. Wir dachten, wenn wir hier eine gefährliche
Atmosphäre kreieren könnten, wenn du dir klar darüber würdest, wie real
die Gefahr war, und wenn wir dir einen Teil des Schatzes zuspielen
würden, könnten wir dich dadurch zum Aufgeben bringen.«
    »Deswegen habt ihr also den Zirkus bei Tremezzo in Szene
gesetzt und mir euren Anteil an dem sogenannten ›Fund‹ abgetreten?«
    »Ja.«
    »Wenn euer Plan tatsächlich darin bestand, mich loszuwerden,
indem ihr mir eine ausreichende Menge des Schatzes in die Hände
spieltet, was ist dann aber mit der Kiste, die ihr am Mera-Ufer
gefunden habt? Die war doch bestimmt nicht leer, oder?«
    »Nein. Aber die

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