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Der Scheich

Titel: Der Scheich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edith Maude Hull
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Ergebnis können Sie nun besichtigen.»
Sie traten näher zur Tür und schauten in den hell erleuchteten Ballsaal, wo sich bereits fröhlich schwatzende Leute versammelt hatten. Auf einem Podest am Ende des Raums empfingen der Gastgeber und die Gastgeberin ihre Gäste. Zwischen Bruder und Schwester bestand nicht die geringste Ähnlichkeit. Sir Aubrey Mayo war hochgewachsen und hager. Glattes schwarzes Haar und ein dichter schwarzer Schnurrbart betonten seine Blässe, und er strahlte eine Mischung aus aristokratischer Höflichkeit und träger Langeweile aus. Offenbar war er sogar zu müde, das Monokel in seiner Augenhöhle festzuhalten, denn es fiel immer wieder herunter. Um so lebhafter wirkte das Mädchen an seiner Seite. Diana Mayo war mittelgroß und gertenschlank. Mit hoch erhobenem Kopf und kerzengerade stand sie da und wirkte so ungezwungen und kraftvoll wie ein sportlicher Junge. Ihr überlegenes Lächeln und das eigenwillige Kinn verrieten beharrliche Entschlossenheit, die dunkelblauen Augen Schimmerten ungewöhnlich klar und hielten allen Blicken stand. Trotz der langen, sanft geschwungenen schwarzen Wimpern und Brauen hatte sie rotgoldene Locken, die sie kurz geschnitten trug, so daß sie die Ohren nur knapp bedeckten.
«Nun, das Resultat kann sich sehen lassen», meinte der Amerikaner bewundernd, um die Bemerkung seines Gefährten zu beantworten.
Ein dritter, etwas jüngerer Mann gesellte sich hinzu.
«Hallo, Arbuthnot, Sie sind spät dran. Die Göttin wird bereits von Tanzpartnern belagert.»
Ärgerlich schüttelte er den Kopf. Seine Wangen färbten sich dunkelrot. «Zu meinem tiefsten Bedauern wurde ich von Lady Conway aufgehalten. Diese alte Giftschlange! Unentwegt ereiferte sie sich über Miss Mayo und die geplante Reise. Man sollte sie knebeln. Ich habe buchstäblich die Flucht ergriffen, sonst hätte sie womöglich den ganzen Abend auf mich eingeredet. In einem Punkt stimmte ich ihr allerdings zu. Warum kann dieser faule Mayo seine Schwester nicht begleiten?»
Das schien niemand zu wissen. Inzwischen hatte das Orchester zu spielen begonnen, und fröhliche Paare drängten sich auf der Tanzfläche. Sir Aubrey Mayo war davongeschlendert, und seine Schwester stand inmitten mehrerer Männer, die Tanzprogramme in der Hand hielten und warteten. Aber sie schüttelte entschieden den Kopf und winkte mit einem schwachen Lächeln ab.
«Welch ein Gedränge!» meinte der Amerikaner.
«Wollen Sie Ihr Glück versuchen?» fragte der ältere der beiden Engländer.
Grinsend biß der Amerikaner das Ende einer Zigarre ab. «Gewiß nicht. Diese hochnäsige junge Dame hat mich schon auf einem anderen Ball abblitzen lassen. Das nehme ich ihr nicht übel», fügte er hinzu und lachte wehmütig. «Aber ihre unverblümte Antwort ärgert mich immer noch. Ohne mit der Wimper zu zucken, teilte sie mir mit, für einen Amerikaner, der weder reiten noch tanzen könne, habe sie keine Verwendung. In sanftem Ton erklärte ich ihr, in Amerika gebe es für die Männer kaum ein Vergnügen - außer Rinder zu treiben und in Kneipen zu tanzen. Da verscheuchte sie mich mit einem vernichtenden Blick. Nein, ihr egozentrischer Bruder wird später Bridge spielen, und das gefällt mir besser. Im Grunde ist er kein übler Kerl und ein guter Sportsmann, wenn man über seine Eigenheiten hinwegsieht. Ich spiele gern mit ihm, weil es ihn nicht im mindesten interessiert, ob er gewinnt oder verliert.»
«Bei seinem Bankkonto ist es ihm vermutlich gleichgültig», bemerkte Arbuthnot. «Ich persönlich finde die Tanzerei amüsanter und billiger. Und nun will ich mein Glück bei unserer Gastgeberin versuchen.»
Aufgeregt spähte er zum anderen Ende des Raums, wo das Mädchen kerzengerade und grazil allein dastand. Das Licht eines elektrischen Kronleuchters vergoldete die dichten Locken, die das schöne, hochmütige Gesicht umrahmten. Geistesabwesend beobachtete sie die Tänzer, und ihre Gedanken schienen in weite Ferne zu schweifen.
Der Amerikaner stieß Arbuthnot lachend an. «Laufen Sie nur los, junger Narr, und verbrennen Sie sich die armen kleinen Flügel. Wenn die grausame Schönheit Sie zertrampelt hat, gehe ich hin und wische die Reste weg. Und falls Ihre Scheu den verdienten Erfolg erzielt, wollen wir später feiern.» Er hakte seinen Freund unter und ging mit ihm zum Spielsalon.
Langsam bahnte sich Arbuthnot einen Weg durch den Saal, wobei er Tänzern und schwatzenden Gästen aus aller Herren Länder ausweichen mußte. Als er das Podest erreichte,

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