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Der schlafende Engel

Der schlafende Engel

Titel: Der schlafende Engel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mia James
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schwebte. Er versuchte in dieser Sekunde, den mächtigsten, skrupellosesten Vampir aufzustöbern. April sah Davina forschend an.
    »Wen hast du sonst noch getötet, Davina? Wie viele?«
    Das Gesicht des Mädchens verzog sich zu einer Fratze.
    »Du glaubst, ich hätte deinen Vater auf dem Gewissen? Vergiss es. Ich würde mir niemals die Hände schmutzig machen.«
    Ehe sie wusste, was sie tat, hatte April bereits die Hände um Davinas Kehle gelegt und drückte mit aller Kraft zu, angetrieben von dem Wunsch, dieses Mädchen, diese aus der Finsternis emporgestiegene Kreatur, zu töten. Sie war kein Mensch, sie war noch nicht einmal real. Deshalb verdiente sie es nicht zu leben. Aprils Sichtfeld schien zu schrumpfen, bis sie nur noch die Stelle sehen konnte, wo ihre Daumen auf Davinas Luftröhre drückten. Alles andere war zu einem roten Nebel verschwommen. In diesem Moment spürte sie, wie jemand sie nach hinten wegriss. Sie verlor das Gleichgewicht und prallte gegen den Kühlschrank, dann spürte sie, wie jemand sie packte und festhielt.
    »Hör auf, April!«
    Sie hörte die Stimme, erkannte sie jedoch nicht wieder. Mühsam rappelte sie sich auf, nur um sich ein weiteres Mal auf Davina zu stürzen. Mit jeder Faser ihres Seins sehnte sie sich danach, ihr wehzutun, ihr die Augen auszukratzen.
    »Ich bin’s, April, Caro.« Ein Anflug von Angst lag in der Stimme, dennoch klang sie fest. »Sieh mich an.«
    Endlich löste April den Blick von der Vampirin am anderen Ende des Raums und sah ihre Freundin an. Caros Gesicht war kreidebleich, ihre Stirn gefurcht.
    »Tief Luft holen. So ist es gut. Komm, setz dich«, sagte sie und hob den Hocker auf, den April umgeworfen hatte.
    Davina kauerte immer noch vor dem Küchentresen, wo April sich auf sie gestürzt hatte. Einen Moment lang dachte April, sie ringe um Atem, doch stattdessen lachte sie.
    »Heilige Scheiße«, sagte Davina und rieb sich den Hals. »Du hast vielleicht Kraft. Was war los? Habe ich etwas Falsches gesagt?«
    April stürzte sich erneut auf sie, doch Caro hielt sie zurück.
    »Schluss jetzt! Was ist hier überhaupt los?« Caro sah von April zu Davina. »Könnte mir vielleicht jemand erklären, wieso die Tür sperrangelweit offen steht und ihr beide mitten in der Küche einen Zickenkrieg austragt?«
    Davina grinste höhnisch.
    »Deine kleine Freundin kann keinen Spaß vertragen«, sagte sie mit einer Geste in Aprils Richtung.
    » Spaß ?«, fauchte April. »Das bezeichnest du als Spaß?«
    »Was für ein Spaß?«, wollte Caro wissen.
    »Oh, ich kann dir genau sagen, was hier so lustig ist«, erklärte April. »Davina ist ein Vampir, eine Killerin und eine eiskalte Mörderin.«
    Caro zuckte mit keiner Wimper.
    »Ja. Und weiter?«
    Davina klatschte langsam in die Hände. »Endlich kapiert es jemand. Super, Caro Jackson.«
    »Halt die Klappe«, schnauzte April sie an und wandte sich wieder Caro zu. »Außerdem gibt sie zu, dass sie Isabelle Davis und Gott weiß wie viele andere Unschuldige getötet hat.«
    »Isabelle Davis war keine Unschuldige«, widersprach Davina. »Sie war dumm und konnte den Hals nicht vollkriegen. Sie hat ›ihre Leute‹, das heißt, euch Bluter eiskalt verkauft, nur um sich eine Position im Gefolge des Regenten zu verschaffen. Und als das nicht funktioniert hat, wollte sie uns erpressen, weil sie sich eingebildet hat, wir müssten sie wie eine Superheldin behandeln, nur weil sie an irgendeiner ekligen Krankheit leidet.« In gespieltem Mitleid verzog Davina das Gesicht. »Tja, falsch gedacht.«
    »Also gut«, sagte Caro und warf April einen bedeutungsschwangeren Blick zu. »Also ist Davina eine kaltblütige Mörderin, so viel habe ich kapiert. Aber wieso wolltest du sie erwürgen?«
    »Sie hat Angst um den armen kleinen Gabe«, ätzte Davina. »Sie bildet sich ein, ich wüsste, wo er ist. Was nicht der Fall ist. Also, wenn er mein Freund wäre, hätte er mich ganz bestimmt nicht allein gelassen.«
    Caro musste April festhalten, damit sie sich nicht erneut auf Davina stürzen konnte.
    »Okay, noch mal ganz von vorn. Erzählt mir alles, und ich entscheide dann, wer wem an die Gurgel darf.«
    Ohne den Blick von Davina zu lösen, schilderte April ihre Begegnung mit Gabriel im Park und Davinas Bemerkung über Gabriel und den Amoklauf. Als sie geendet hatte, musterte Caro Davina mit ernster Miene.
    »Ach du Scheiße«, sagte sie.
    Davina nickte. »Siehst du? Caro kapiert es schon wieder.«
    »Was kapiert sie?«, fragte April ungeduldig.
    »Ich weiß,

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