Der schlagende Beweis
Sie das wohl etwas näher erläutern?«
»Er ... Wir haben für die gleiche Firma gearbeitet.«
»Mögen Sie ihn?«
Die Frage schien Renee zu erschrecken.
»Mögen?«, wiederholte sie. »Naja, ich meine, er ist ein netter Kerl, sicher.«
»Das meine ich nicht, Ms. Gilchrist. Hatten Sie beide ein Verhältnis?«
»Nein! Er hat viel mit Mr. Briggs zusammengearbeitet. Ich habe ihn nur im Büro gesehen.«
»Somit hatten Sie keinen Grund, ihn zu decken, Informationen zurückzuhalten, die beweisen könnten, dass er Ihren Chef getötet hat?«
»Natürlich nicht«, antwortete sie, doch ihre Stimme zitterte. Forbus lächelte. Er lehnte sich zurück und musterte Renee. Sie rutschte auf ihrem Stuhl hin und her.
»Dann haben Sie, wie ich annehme, triftige Gründe dafür, dass Sie mir Arnes' Anruf an dem Tag, als Ihr Chef ermordet wurde, verschwiegen haben?«
Renee sagte nichts.
»Hat er Sie angerufen, Renee?«, fragte Forbus fordernd mit besonderer Betonung des Namens. »Ist Ihnen klar, dass es ein schweres Vergehen ist, polizeiliche Ermittlungen zu behindern?«
Renee senkte erneut den Blick und r ückte auf ihrem Stuhl hin und her.
»Ich frage Sie noch einmal: Haben Sie an dem Tag, an dem Arthur Briggs ermordet wurde, einen Anruf von Daniel Ames erhalten?«
»Ja«, antwortete Renee fast im Flüsterton.
»Gut, Renee. Sie haben gerade den ersten Schritt gemacht, um nicht in den Knast zu wandern. Der zweite Schritt ist, dass Sie mir sagen, was Ames mit Ihnen zu besprechen hatte.“
EINUNDVIERZIG
Als Billie Brewster die B ürosuite von Aaron Flynn betrat, war sie von der Lobby ebenso beeindruckt wie seinerzeit Daniel, doch sie hatte keine Mühe damit, ihre Bewunderung für die Dinge, die jemand besaß, nicht mit Bewunderung für den Besitzer zu verwechseln. Flynns Büro war genauso imposant wie die Lobby. Es war mahagonigetäfelt und mit Kunstwerken wie auch Trophäen von Flynns Triumphen im Gerichtssaal dekoriert. Als Flynns Sekretärin die Inspektorin zu ihm hineinführte, kam er ihr um seinen polierten Eichentisch herum und über den Perserteppich, der den Parkettboden zierte, entgegen.
»Setzen Sie sich, Inspektor Brewster!«, sagte er, indem er ihr ein herzliches Lächeln zuwarf und sie mit festem Handschlag begrüßte. »Darf ich Ihnen etwas zu trinken kommen lassen?«
»Nein, danke«, erwiderte Billie, während sie sich auf einem bequemen Sofa an der Wand niederließ. Der Anwalt saß ihr gegenüber und wirkte vollkommen entspannt.
»Womit kann ich dienen?«, fragte er.
»Haben Sie von der Schießerei gehört, die letzte Nacht auf dem Friedhof Rest of Angels vorgefallen ist?«
Das L ächeln verschwand von Flynns Gesicht. »Ich hab in der Morgenausgabe davon gelesen.« Er schüttelte traurig den Kopf. »Dr. Kaidanovs Tod ist ein tragischer Verlust.«
»Haben Sie ihn gekannt?«
»Nein, aber ich hatte gehofft, dass er als Kronzeuge für mehrere Klienten aussagen würde, die Babys mit Fehlbildungen zur Welt gebracht haben, verursacht, wie wir glauben, durch Insufort, ein Produkt von Geller Pharmaceuticals. Dr. Kaidanov war der Verfasser einer Studie, die belegt, dass dieses Medikament sch ädlich ist. Er verschwand, bevor ich ihn zu seiner Arbeit befragen konnte.«
»Haben Sie versucht, Dr. Kaidanov zu finden?«
»Seit ich von der Studie wusste, hatte ich meine Ermittler darauf angesetzt, ihn zu finden.«
»Ist Burt Randall einer der Leute, die in der Sache für Sie tätig waren?«
»Ja. Wieso?«
»Haben Sie Mr. Randall angewiesen, Daniel Arnes' Telefon anzuzapfen?«
»Anzuzapfen? Nein, natürlich nicht.«
»Mr. Flynn, ich verfüge über Informationen, wonach Ihr Ermittler genau das getan hat, was, wie wir beide wissen, ganz und gar illegal ist.«
»Selbstverständlich weiß ich das. Und deshalb würde ich so etwas nie tun.« Flynn legte eine Pause ein. »Arnes. Ist das nicht der junge Mann, dem der Mord an Arthur Briggs zur Last gelegt wird?«
Billie nickte.
»Ich weiß nicht, was ich sagen soll, Inspektor. Wie kommen Sie darauf, dass Burt so etwas tun sollte? Wenn Sie schwerwiegende Beschuldigungen gegen einen meiner Mitarbeiter erheben, habe ich das Recht zu erfahren, welche Grundlage Sie dafür haben.«
»Tut mir Leid, aber die Quelle ist vertraulich. Als Anwalt haben Sie zweifellos Verständnis dafür, dass ich diese Vertraulichkeit wahre«, sagte Brewster und setzte ein freundliches L ächeln auf.
»Nun ja, ich weiß nicht, was ich dazu sagen soll. Das ist sehr beunruhigend.«
»Ist Mr.
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