Der schlagende Beweis
Richter die Anwälte. »Bereit für Mr. Arnes«, sagte Amanda.
»Bereit für den Bundesstaat«, intonierte Greene. »Gerichtsdiener, rufen Sie den Fall zur Verhandlung auf!« Der Gerichtsdiener verlas den Namen und das Aktenzeichen von Daniels Fall f ürs Protokoll. Zum Zweck der Kautionsanhörung waren die Parteien übereingekommen, dass Arthur Briggs mit einer Kugel Kaliber 45 von fremder Hand vorsätzlich erschossen worden war. Dies vereinfachte die Anhörung, da es dem Staatsanwalt die Mühe ersparte, den Gerichtsmediziner in den Zeugenstand zu rufen. Weiterhin war zwischen den Parteien unstrittig, dass Daniel für Reed, Briggs gearbeitet hatte, bis ihn Briggs wenige Tage vor seiner Ermordung entlassen hatte. Nachdem die Parteienübereinkunft zu Protokoll gegeben worden war, rief Mike Greene seinen ersten Zeugen auf.
Auf Greenes Fragen erkl ärte Zeke Forbus dem Richter, dass er zu dem Tatort an der Starlight Road gerufen worden sei und bei dieser Gelegenheit Dr. April Fairweather vernommen habe. Dr. Fairweather habe ihm den Namen und die Personenbeschreibung eines Mannes gegeben, den sie beim Verlassen des Tatortes beobachtet habe, und sie habe das Auto erkannt, in dem er wegfuhr. Forbus sagte aus, er habe das Kennzeichen überprüft und festgestellt, dass der Fahrzeughalter mit dem Mann übereinstimme, den Dr. Fairweather ihm beschrieben habe, und dass auch Fabrikat und Farbe des Wagens mit der Beschreibung von Dr. Fairweather identisch gewesen seien. Schließlich beschrieb Forbus Daniels Verhaftung.
»Guten Morgen, Inspektor Forbus«, sagte Amanda, als ihr der Zeuge zum Kreuzverhör überlassen wurde. Forbus antwortete nicht. Er misstraute Verteidigern und empfand eine besondere Abneigung gegen Frauen in dieser Funktion.
»Waren Sie bei der Festnahme von Mr. Arnes und der Durchsuchung seiner Wohnung zugegen?«
»Ja, Madam.“
»Hat Mr. Arnes nach seiner Verhaftung zu Ihnen oder einem anderen Polizeibeamten irgendetwas gesagt, das ihn belasten könnte?«
»Er hat sofort nach einem Anwalt verlangt.«
»Kann ich daraus schließen, dass Mr. Arnes nichts gesagt hat, was ihn bezüglich des Mordes an Mr. Briggs belastet?«
»Ja, das ist richtig.«
»Wurden am Tatort Mr. Arnes' Fingerabdrücke gefunden?« »Soviel ich weiß, nicht.«
»Als Mr. Briggs gefunden wurde, lag er in einer Blutlache, nicht wahr?«
»Ja.«
»Haben Sie an Mr. Arnes oder an seinen Kleidern Blut entdeckt?«
»Mr. Arnes hat seine Kleider gewaschen. Wir fanden sie in einer Waschmaschine im Keller.«
»Euer Ehren, würden Sie wohl Inspektor Forbus anweisen, meine Fragen zu beantworten?«
Richter Opton l ächelte. »Kommen Sie, Inspektor, so können Sie nicht punkten. Tun Sie uns allen den Gefallen und antworten Sie auf das, was Sie gefragt werden, ja?«
»Tut mir Leid, Herr Richter«, antwortete Forbus. »Weder an Mr. Arnes noch an seinen Kleidern befand sich Blut.«
»Haben Sie die Mordwaffe bei Mr. Arnes oder in seiner Wohnung gefunden?«
»Nein.«
»Haben Sie seinen Wagen danach durchsucht?«
»Ja.«
»Und darin irgendwelche Blutspuren oder Waffen gefunden?«
»Nein.“
»Könnte man somit sagen, dass nichts außer Dr. Fairweathers Aussage Daniel Arnes mit dem Mord in Verbindung bringt?«
»Ja.«
»Danke. Keine weiteren Fragen.«
»Mr. Greene?«, sagte Richter Opton.
»Wir rufen Dr. Fairweather in den Zeugenstand.«
Daniel drehte sich zur Seite und beobachtete, wie April Fairweather zum Zeugenstand ging. Sie machte auf ihn den Eindruck eines Menschen, der sich versteckt. Sie sah geradeaus und vermied Blickkontakt mit Daniel. Auch als sie unter Eid genommen wurde, sah sie an ihm vorbei.
»Dr. Fairweather«, begann Mike Greene, sobald die Zeugin vereidigt war, »welchen Beruf üben Sie aus?«
Fairweather sa ß kerzengerade da, die Hände auf dem Schoß gefaltet, und ihre Augen hingen an den Lippen des stellvertretenden Staatsanwalts. Ihre Antwort war so leise, dass Daniel die Ohren spitzen musste, um sie zu verstehen. Der Richter forderte sie auf, ihre Antwort lauter zu wiederholen.
»Ich bin psychologische Beraterin.«
»Ist dies das Fachgebiet, in dem Sie Ihren Doktor gemacht haben?«
»Ja, und meinen Magister.«
»Wurden Sie in Verbindung mit Ihrer beruflichen Tätigkeit Klientin von Arthur Briggs?«
»Ja, Sir. Eine Patientin hat mich verklagt. Meine Versicherung hat Mr. Briggs damit betraut, sie in solchen Fällen zu vertreten.«
»Haben Sie sich jemals in Mr. Briggs' Büro getroffen, um Ihren Fall zu
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