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Der schlagende Beweis

Der schlagende Beweis

Titel: Der schlagende Beweis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Phillip Margolin
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sie war sich sicher, dass auch diese zwei Männer das sehr genau wussten. Sie würden sich Martins Liebe zu Nutze machen, um ein Vermögen als Lösegeld zu erpressen. Und sobald er gezahlt hatte, war ihr der Tod gewiss.
    Patty schmiegte sich flach an Conquistadors Hals und trat ihm mit den Abs ätzen in die Flanken. Der Hengst machte einen Satz nach vorn. Ein Wind wie von einem Güterzug fegte um den Rotbraunen. Die Hufe stampften auf den d ürren Boden, Staub flog auf. Die Männer sprangen zur Seite. Patty sah einen Wirbel aus Licht und Schatten im Canyon und die Freiheit vor sich. Dann ertönte ein Schuss durch die Stille der Wüste.
2
    Siebzigtausend Menschen lebten in Laurel County, Arizona, doch es stand au ßer Frage, wer der reichste und einflussreichste Mann in der Gegend war. Martin Alvarez war ein Hüne von einem Mann mit einem breiten, flachen Gesicht und einer Hautfarbe wie Leder. Er hatte das Haar zu einem Pferdeschwanz zusammengebunden, Diamantenstecker in den Ohren und trug Wildlederjacken, maßangefertigte Cowboy Stiefel und Bolokrawatten. Martin hatte seinen Gebrauchtwagenhandel mit einem Platz am Stadtrand angefangen und besaß jetzt Niederlassungen im gesamten Bundesstaat wie auch eine überregionale Einzelhandelskette sowie profitables Pachtland. Doch Martins stolzester Besitz war seine Frau, die rothaarige, grünäugige ehemalige Miss Laurel County.
    Patty Alvarez war f ünfzehn Jahre jünger als Martin. Als der einflussreichste Mann in County anfing, ihr den Hof zu machen, war sie zu Tode erschrocken, doch sie wusste, dass eine Ehe mit ihm Sicherheit bedeutete. Und es brachte hohes Ansehen, Mrs. Martin Alvarez zu sein. Eine Frau, deren Name in die Spinde von Highschoolkids eingeritzt war, würde zur Spitze der Gesellschaft aufsteigen. Und so sagte sie Ja, als Martin ihr einen Antrag machte, und sie war angenehm überrascht, als sie merkte, dass sie den Ehemann, der sie anbetete, bald lieben lernte.
    Jener Martin Alvarez, der nun hinter dem gro ßen Eichenschreibtisch im Büro der Hazienda saß, war ein Mann kurz vor einem Gewaltausbruch. Das Einzige, was ihn daran hinderte, sich zu vergessen, war das Fehlen einer Zielscheibe. Ihm gegenüber saßen FBI-Agent Thomas Chandler, Inspektor Norman Chisholm vom Sheriffbüro von Laurel County und Ramon Quiroz, der zuständige Staatsanwalt. Darüber hinaus waren noch weitere Polizeibeamte im Raum. Zwei FBI-Techniker machten sich an Martins Telefon zu schaffen.
    »Ich weiß, dass Sie Mr. Quiroz und einigen anderen heute schon einmal erzählt haben, was passiert ist, aber ich würde es gerne von Ihnen selbst hören, wenn es Ihnen nichts ausmacht«, sagte Chandler.
    Martin sah aus, als w ürde er jeden Moment explodieren. Er war es leid zu reden, er wollte handeln, doch er beherrschte sich und wiederholte seinen Bericht gegenüber dem FBI-Agenten.
    »Patty reitet jeden Morgen aus, manchmal mit mir zusammen, aber ich erwartete für sieben Uhr eine Konferenzschaltung, und so ist sie allein geritten. Sie nimmt gewöhnlich dieselbe Route und ist zwischen acht und neun zurück. Als sie um zehn noch nicht wieder da war, fing ich an, mir Sorgen zu machen. Ich nahm einen meiner Männer mit, und wir suchten nach ihr.«
    Martin machte eine Pause. Chandler beobachtete, wie er seine Qual und seine Wut unter Kontrolle brachte. »Wir fanden Conquistador in der Nähe des Eingangs zu einem Canyon etwa vier Meilen östlich von hier.«
    »Conquistador ist ihr Pferd?«
    »War, der Hengst ist tot«, erwiderte Martin bitter.
    »Und von Ihrer Frau war weit und breit nichts zu sehen?“
    Martin nickte. »Aber an den Felsen, vor denen Conquistador zusammengebrochen war, fanden wir Blut.«
    »Ich habe meine Gerichtsmediziner gerade da draußen«, sagte Chandler. »Sie werden das Blut analysieren, um zu sehen, ob es von dem Pferd stammt.«
    Er vermied es, die andere, allzu offensichtliche M öglichkeit zu erwähnen.
    »Was haben Sie gemacht, nachdem Sie Conquistador gefunden hatten?«
    »Ich rief Ramon mit dem Handy an. Dann warteten wir beim Pferd.«
    »Erzählen Sie mir von dem Anruf der Kidnapper!«
    »Sobald Norman kam, sagte er, ich solle besser nach Hause gehen. Für den Fall, dass es eine Entführung war, befürchtete er, ich könne noch draußen sein, wenn sie anriefen. Sie riefen an, vor etwa zwei Stunden. Sie sagten, keine Polizei, aber Ramon und Norm meinten, ich solle Sie unbedingt einschalten.«
    »Das war klug.«
    »Wenn sie Patty nicht töten«, sagte Martin und sah

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