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Der schlagende Beweis

Der schlagende Beweis

Titel: Der schlagende Beweis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Phillip Margolin
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öffnete sich, bevor sie anklopfen konnte.
    »Miss Ross?«, fragte eine zierlich gebaute Frau mittleren Alters, die ein einfaches Kleid und bequeme Schuhe trug. »Ja, Madam.«
    Die Frau l ächelte. »Ich bin Anna Cordova, Mr. Alvarez' Assistentin. Er ist draußen am Pool.«
    Anna Cordova erkundigte sich h öflich nach Kates Flug, während sie sie durch eine geflieste Eingangshalle und vier breite Stufen aus Hartholz hinunter durch eine tiefer liegende Wohnhalle f ührte. Ein gewebtes Tuch mit einem komplexen indianischen Muster zierte die eine Wand und ein Ölgemälde von einem Viehtreiben eine andere. In einer Ecke war in einer Glasvitrine präkolumbianische Kunst ausgestellt. Kate ging an einem Kamin und einem Ölgemälde vorbei, das aussah, als sei es von Georgia O'Keeffe.
    Drau ßen war sie wieder der Hitze ausgesetzt. Doch hier spendete ein Dach, das weit über die Terrasse mit rötlich braunen Fliesen herabgezogen war, angenehmen Schatten. An die Terrasse schloss sich ein Pool an, der groß genug für sechs Schwimmbahnen und tief genug für ein Sprungbrett war. Ein bewaffneter Wachmann stand im Schatten einer hohen Mauer, die das Grundstück einfriedete. Er folgte Kate mit den Augen über die Veranda, doch Kate verlor rasch das Interesse an ihm. Ihre Aufmerksamkeit wurde von einem wuchtigen Mann in weißer Baumwollhose und einem luftigen, kurzärmeligen Hemd angezogen, der unter einem Schirm an einem runden Glastisch saß und über den Pool starrte.
    Martin Alvarez erhob sich, als er die Frau kommen h örte. Kate schätzte, dass er etwa einsfünfundachtzig groß war. Eine schwarze Augenklappe bedeckte sein rechtes Auge, und an der Schläfe verlief eine rötlich weiße Narbe quer über seine dunkle, pockennarbige Haut. Sein pechschwarzes Haar war von grauen Strähnen durchzogen. Seine Oberlippe bedeckte ein buschiger Schnurrbart. Die Schultern waren kompakt und die Unterarme muskulös. Kates erster Eindruck war: ein harter, unversöhnlicher Mann. »Martin, Miss Ross ist da«, sagte Anna Cordova.
    Alvarez kam dem Gast mit entschlossenen Schritten entgegen.
    »Gene ist tot?«, fragte er unvermittelt.
    Kate nickte.
    »Jeder Irrtum ausgeschlossen?« Alvarez' Gesicht verriet keine Empfindung.
    »Ja.«
    »Ich möchte die Einzelheiten wissen, und nehmen Sie nicht auf meine Gefühle Rücksicht! Ich bin gegen Gewalt abgestumpft. Nichts von dem, was Sie mir zu sagen haben, kann schlimmer sein als das, was ich schon hinter mir habe.«
    »Mr. Arnold wurde mit einem scharfen Gegenstand, vermutlich einem Messer, getötet. Er hat nicht gelitten. Es muss ein schneller Tod gewesen sein.«
    »Wieso hat es so lange gedauert, ihn zu identifizieren? Kellogg hat ihn bereits vor einer Woche als vermisst gemeldet.«
    »Seine Leiche wurde in den Überresten eines Labors im Wald gefunden, einige Meilen von Portland entfernt. Sie musste durch den Zahnstatus identifiziert werden, da sie wie das Gebäude stark verbrannt war.«
    Alvarez schnappte kurz nach Luft.
    »Er war bereits tot, als das Feuer gelegt wurde«, fügte Kate hinzu, um Alvarez zu beruhigen.
    »Wie wäre es, wenn Sie die Unterhaltung am Pool fortsetzen würden?«, sagte Anna Cordova und wies auf den Tisch
    mit der Glasplatte. »Ich sag Miguel Bescheid, dass er eine Erfrischung bringt. Mögen Sie Eistee?«, fragte sie Kate.
    »Ja, sehr gern, danke.«
    Alvarez ging wieder zu dem Tisch zur ück. Kate setzte sich ihm gegenüber in den Schatten eines großen Sonnenschirms.
    »Haben Sie schon Verdächtige?«, fragte Alvarez.
    »Nein, die Polizei weiß nicht einmal, was Mr. Arnold nach Oregon gef ührt hat.«
    »Ich auch nicht. Gene war in New York, um für eines meiner Projekte Kapital zu besorgen. Ich habe ihn zurück-erwartet, sobald er damit fertig war.«
    »Dann hatte er nach der Sache in New York keinen Aufenthalt in Portland geplant?«
    »Nein.«
    »Hatten Sie je irgendwelche Geschäftsbeziehungen mit dem Pharmaunternehmen Geller?«
    »Nein.«
    »Fällt Ihnen irgendetwas ein, wieso sich Mr. Arnold für Primatenforschung interessiert haben könnte?«
    »Nein. Wieso fragen Sie?«
    Kate erz ählte Alvarez in Kürze vom Insufort-Fall. Alvarez wurde bleich, als er den Namen Aaron Flynn hörte. »Stimmt etwas nicht?«, fragte Kate.
    »Vor sieben Jahren hat ein Mann namens Paul McCann meine Frau ermordet. Aaron Flynn war sein Anwalt.«
    »War Flynn ein großer rothaariger Mann?«
    »Ja.«
    Kate berichtete Alvarez von dem Claude-Bernier-Foto. »Ich kann nur vermuten, dass Mr. Arnold

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