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Der schlagende Beweis

Der schlagende Beweis

Titel: Der schlagende Beweis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Phillip Margolin
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den Schlag zur ück, als er Kaidanov erkannte. Der Wissenschaftler sah so erbärmlich aus, wie Daniel sich fühlte. Das Wasser rann ihm über das Gesicht und perlte von seinem Vollbart ab, den Daniel auf dem Foto in Kaidanovs Wohnzimmer noch nicht gesehen hatte.
    »Sie haben mich zu Tode erschreckt«, sagte Daniel und lehnte sich rücklings gegen ein Grab.
    »Wir haben nicht viel Zeit«, sagte der Russe. Seine Stimme zitterte wie sein ganzer Körper vor Kälte. »Sie sollen Geller ausrichten, ich sei bereit auszusagen, dass meine Studie gefälscht ist.«
    »Die Ergebnisse sind nicht echt?«, fragte Daniel, von Kaidanovs Enthüllung verblüfft.
    »Natürlich nicht.«
    »Und Insufort ist unbedenklich?«
    »Dafür habe ich jetzt keine Zeit«, sagte Kaidanov ungeduldig. »Sagen Sie Gellers Leuten, dass ich Geld und Personenschutz will. Ich werde mit niemandem reden, bevor ich das Geld habe und alle Sicherheitsvorkehrungen zu meiner Zufriedenheit getroffen sind.«
    »Wieso ich?«
    »Weil ich nicht weiß, wem ich bei Reed, Briggs trauen kann. Ich will eine Million Dollar. Das ist billig, wenn man bedenkt, wie viel sie durch mich sparen. Außerdem will ich ein sicheres Haus und Leibwächter.« Kaidanov sah sich nervös um. »Sie haben im Labor versucht, mich umzubringen. Dann haben sie es noch einmal versucht, als sie Briggs get ötet haben.«
    »Wer hat versucht, Sie zu töten?«
    »Ich weiß nicht. Ich habe nie einen von ihnen zu Gesicht bekommen. Ich habe meine Instruktionen telefonisch erhalten oder mit der Post oder an einem Geheimversteck. Sie haben mich dafür bezahlt, dieses Gebäude in ein Labor umzufunktionieren und die Studie zu fälschen. Sie haben mir gesagt, welche Ergebnisse sie brauchen.«
    »Wieso haben Sie sich darauf eingelassen?«
    Kaidanov zuckte die Achseln. »Spielschulden. Sie versprachen mir genug, um sie zu begleichen, und einiges darüber hinaus. Ich war dumm. Ich habe ihnen geglaubt.« »Wissen Sie, wer Arthur Briggs getötet hat?«
    »Ich bin sicher, dass es derselbe Killer war, der versucht hat, mich im Labor umzubringen, aber ich konnte sein Gesicht nicht sehen. Es ist alles so schnell passiert. Arthur hat mich gewarnt, und ich konnte fliehen. Ich hab auch im Labor Glück gehabt.« Kaidanov lachte. »Dieser idiotische Affe hat mir das Leben gerettet.«
    »Der Affe, der erschossen wurde?«
    »Sekunden später wäre ich in Brand gesteckt worden, als das kleine Biest plötzlich aus dem Nichts auftauchte. Es war erstaunlich. Sein ganzes Fell stand in Flammen, und er hatte immer noch die Kraft anzugreifen.« Der Russe schüttelte vor Verwunderung den Kopf. »Das Letzte, was ich noch sehen konnte, war, wie er dem Killer die Zähne in die Schulter bohrte.«
    Kaidanov zuckte zusammen. Blut, Hautfetzen und Gehirnmasse spritzten Daniel ins Gesicht. Er trat instinktiv zur ück und gab einen unterdrückten Laut von sich, als er fassungslos auf die Überreste von Kaidanovs Kopf starrte. Der Wissenschaftler torkelte nach vorn und griff nach Daniels Anorak. Die nächste Kugel drang ihm in den Rücken. Die Detonation wirkte auf Daniel wie eine Ohrfeige. Er schob die Leiche von sich und sprang hinter das Mausoleum, wo er gerade noch der nächsten Kugel entging, die auf die Kante der Krypta traf und ihn mit Steinsplittern übersäte. Daniel hastete zwischen den Gräbern zu einem anderen Mausoleum hinüber. Jemand lief ein paar Grabreihen entfernt neben ihm her. Der Killer hielt an und ging in Schussstellung. Daniel sprang im selben Moment hinter einen Steinengel, als der Kopf der Statue über ihm barst.
    Daniel kroch auf allen vieren weiter, auch wenn er sich nur wenig Hoffnung machte zu entkommen. Der Killer w ürde schnell merken, dass sein Opfer unbewaffnet und ihm hilflos ausgeliefert war. Er sah sich hastig um. Das Prescott-Mausoleum war zwei Reihen entfernt. Der Killer würde erwarten, dass Daniel darauf zu steuerte, weil es die beste Deckung bot, und so schlich er in der Hoffnung, im Schutz der dunklen Wolken und des heftigen Regens unentdeckt zu bleiben, in einem großen Bogen zurück zu Kaidanovs Leiche. Er riskierte einen Blick über die Schulter und sah eine Gestalt auf das Mausoleum zu laufen. Sobald sie verschwand, sprang er auf und rannte los. Ein Schuss fiel, und Daniel spürte den Luftzug einer Kugel an seiner Wange. Jetzt holte er alles aus sich heraus, während er zugleich hinter den höchsten Monumenten und den breitesten Grabsteinen Deckung suchte. Eine weitere Kugel zerriss den Stoff seiner

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