Der schlagende Beweis
behindern.«
»Wieso soll ich dann damit warten, der Polizei das Foto zur Verfügung zu stellen?«
Berniers Besucher lehnte sich zur ück und legte die Fingerspitzen zusammen. »Sind fünftausend Dollar ein fairer Preis für Ihre Fotografie?«
»Ja.«
»Ist er mehr als fair?«
»Er ist sehr großzügig.«
»Dann wäre es nett, wenn Sie mir gestatten würden, Ihnen einfach zu sagen, dass mir Ihre Hilfe sehr wichtig ist.«
Bernier dachte nicht mehr lange über das Angebot nach, bevor er es annahm.
»Glauben Sie, dass Sie den Abzug bis heute Abend fertig haben können?«
»Das dürfte kein Problem sei. Kommen Sie um acht!«
Bernier öffnete seine Aktentasche und reichte ihm ein Bündel Geldscheine.
»Eine Anzahlung«, sagte er. »Ich hoffe, Sie haben nichts gegen Bargeld.“
SIEBENUNDDREISSIG
Der Duft von Kaffee lockte Daniel am n ächsten Morgen aus einem unruhigen Schlaf. Als er in die Küche hinkte, war Kate gerade mit dem Frühstück fertig. Sie sah von der Zeitung auf und lächelte ihm entgegen.
»Wie fühlst du dich?«
»Ganz gut«, antwortete Daniel nicht sehr überzeugend. Er goss sich eine Tasse Kaffee ein.
»Ich hab gestern Abend nicht mehr daran gedacht, dich zu fragen. Hat sich in Arizona irgendwas ergeben?« Sie nickte, und Daniel schob zwei Scheiben Brot in den Toaster.
»Ich weiß mit ziemlicher Sicherheit, warum Gene Arnold nach Portland gekommen ist.«
Daniel stellte seinen Kaffeebecher auf den Tisch, und Kate erz ählte ihm von den Entführungen in Desert Grove und von der überraschenden Entdeckung, dass Aaron Flynn Paul McCanns Anwalt gewesen war.
»Du glaubst also, Gene Arnold hat Flynn auf dem Foto erkannt?«
»Ich wüsste nicht, wieso er sonst hergekommen sein sollte.«
»Aber warum ...« Daniel hielt mitten im Satz inne. »Dieser Kerl!«
»Was?«
»Am Samstag. Ich bin mit Joe Molinari zu meiner Wohnung gefahren, um meine Joggingsachen zu holen. Als wir vorfuhren, sah ich, wie ein Mann aus dem Haus lief, in dem ich wohne, und in einen schwarzen Lieferwagen stieg. Ich war mir sicher, dass ich ihn schon mal irgendwo gesehen hatte. Eben ist mir eingefallen, wo. An dem Tag, an dem ich die Geller-Unterlagen abgeliefert habe, kam Flynn mit diesem Typen in die Empfangshalle. Ich hatte den Eindruck, dass er f ür Flynn arbeitet.
»Kannst du ihn beschreiben?«
»Er sah wie ein Bodybuilder aus, kräftiger Hals, muskulöse Schultern, wettergegerbtes Gesicht. Ich denke mal, er war in den Vierzigern.«
»Burt Randall. Er ist Flynns Ermittler.«
»Und was hatte er in meinem Haus zu suchen?«
Kate schwieg einen Moment. »Hast du außer mir noch jemandem erzählt, dass du dich mit Kaidanov treffen wolltest?«
»Nein.«
»Woher wusste dann der Killer davon?«
»Vielleicht ist jemand Kaidanov gefolgt.«
»Das haut nicht hin«, sagte Kate. »Falls die Leute, die wussten, wo er sich aufhielt, ihn lieber tot sehen wollten, dann hätten sie ihn umgebracht, bevor er dir sagen konnte, dass die Studie getürkt war.«
»Dann ist vielleicht jemand mir nachgelaufen.«
»Der hätte aber wissen müssen, dass du dich mit Kaidanov treffen wolltest. Kaidanov hat dich in deiner Wohnung angerufen, nicht?«
Daniel nickte.
»Randall ist in elektronischer Überwachung versiert. Dein Telefon ist möglicherweise angezapft.«
»Und woran merkt man das?«
»Ich hab einen Bekannten, der deine Wohnung filzen kann.«
»Schiet. Der einzige Mensch, der mich entlasten könnte, ist tot, und meine Wohnung ist m öglicherweise verwanzt. Das wird ja immer schöner!“
ACHTUNDDREISSIG
Paul Durban, ein pummeliger Brillentr äger in weißem Hemd, grauer Hose und grauem ärmellosem Pullover, schloss in Daniels Wohnung seine Suche nach Wanzen ab, während Kate und Daniel vom Sofa aus zusahen. Durban richtete seine Geräte auf eine Stuckleiste, bevor er sich an Kate wandte.
»Eine Wanze war im Telefon, eine im Schlafzimmer und eine hier drin.«
»Danke, Paul! Sie wissen ja, wohin Sie die Rechnung schicken.«
»Gern geschehen«, sagte er, sammelte seine Ausrüstung ein und ging.
Durban hatte die Abh örgeräte einzeln in Plastiktüten verpackt und auf den Sofatisch gelegt. Daniel nahm eine der Tüten und sah sich die Wanze genauer an.
»Ich hab viel nachgedacht«, sagte er. »Bis Kaidanov mir sagte, die Studie sei gefälscht, hatte ich keinen Zweifel, dass Geller versucht hat, Kaidanovs Ergebnisse zu vertuschen. Nachdem ich jetzt von Aaron Flynns Verbindung zu Gene Arnold weiß, sehe ich die bisherigen
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