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Der Schluessel von Jirunga

Der Schluessel von Jirunga

Titel: Der Schluessel von Jirunga Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joachim H. Schwarz
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es jetzt weiter?“
    „Wir suchen nach einem Eingang. Die Menschen, die diesen Ort b e suchen , sind... wie soll ich sagen... sie besuchen diesen Ort in Demut. Sie werfen ihre Blicke hier hinein und fühlen sich ihrem Schöpfer näher. Sie suchen nicht. Wir aber suchen den Zugang. Er muss hier sein. Es mag nicht danach aussehen, aber er muss hier sein. Wir sollten uns nach einer Bodenplatte umsehen. I r gendetwas, das nach einem Zugang aussieht, verstehst du?“
    „Am Boden?“
    „Wo sonst? Sieh dich um. Diese Bruchbude bietet nur eine Ric h tung an.“
    Gerad blickte sich um. Sein Blick schwenkte einmal durch die K a pelle.
    „Aber hier gibt es nichts, wo es zu suchen lohnt. Der Boden ist mit Steinplatten gefliest, die Wände und das Dach sind aus Holz und halb zerfallen. Wo sollten wir suchen und wenn es einen Z u gang gäbe, wieso hat ihn in diesen vielen Jahren niemand gefu n den?“
    „Weil niemand danach gesucht hat. Es kann nur der Boden sein. Wo würde jemand einen geheimen Zugang verstecken, wenn nicht am Boden?“
    „Du meinst, direkt hier unter uns? Aber die Steinfliesen sind g e schlossen verlegt. Wo sollen wir suchen?“
    „Nicht die Steinfliesen. Dort wo sie aufhören.“
    Wieder blickte sich Gerad um. Der gesamte Boden war mit Stei n fliesen bedeckt, bis hin zum Altar, der auf einem hölzernen P o dest stand. Die Marmorplatte des Altars wurde von zwei mass i ven Stei n füßen gehalten , die in den Podest im Boden integriert waren.
    „Der Altar?“ , fragte Gerad.
    „Jawohl. Der Altar. Ein anderes Versteck kann ich mir hier beim besten Willen nicht vorstellen.“
    „Gut. Schön. Mal angenommen, du hättest recht. Wie sollen wir den Boden unter dem Altar aufbrechen. Wir haben kein Wer k zeug.“
    „Ich denke, wir sollten die schwere Marmorplatte des Altars a b heben und damit den Boden aufbrechen.“
    Gerad überlegte kurz. „Ja. Das könnte klappen. Vorausgesetzt du hast R echt.“
    Lil stand auf und ging zum Altar. Er kletterte unter den marmo r nen Tisch und klopfte mit der Faust kräftig auf den Holzpodest auf dem der Tisch stand. Der Klang war eindeutig hohl.
    „Hörst du das?“
    „Ja. Du hast recht. Es klingt hohl.“
    „Wirst du mir helfen?“
    „Wir könnten es versuchen, aber ich glaube immer noch, dass es hohl klingt, weil es ein Podest ist. Ein Podest klingt immer hohl!“
    „Ja. Aber wir sollten herausfinden, ob es wirklich nur ein Podest ist, oder ob dort der Zugang ist!“
    „Was willst du tun?“
    Wir heben die Marmorplatte so hoch, wie es geht und kippen sie, bis sie hochkant steht, dann lassen wir sie auf den Boden fallen. Die a l ten Dielen werden brechen und wir können einen Blick unter den Podest werfen.“
    Gerad überlegte kurz. „Du entehrst diesen heiligen Ort. Was, wenn du U nrecht hast?“
    „Dann haben wir diesen Ort zu Unrecht entehrt. Was soll schon groß passieren?“
    „Meinetwegen. Es ist deine Welt, die du entehrst.“
    Der Plan stand fest. Sie platzierten sich an den Längsseiten des A l tars und nahmen die Seiten der schweren Marmorplatte fest in die Hand. Dann stemmten sie sie mit aller Kraft von den Tisc h beinen weg. Gerad hob schnaufend seine Seite an, bis sie hoc h kant stand, während Lil seine Seite auf den Boden stellte. Die Marmortischplatte stand nun fest auf der steinigen Erde , zwei Meter in die Höhe ragend. Lil und Gerad fassten sie unten sowie an den Seiten und stemmten sie nun vollends in die Höhe, dann li e ßen sie sie einfach fallen und sprangen einen Schritt zurück. Die Kanten der Platte stießen zu Boden und durchbrachen müh e los die Holzdielen mit einem br a chialen Schlag der die Kapelle erbeben ließ. Das Gewicht der Platte durchdrang den hölzernen Dielenb o den ohne Widerstand und blieb stecken, als sie auf dem darunter liegenden Betonboden aufkam. Sie kippte zu beiden Se i ten , das G e wicht entschied sich dann für die linke Seite. Dort kippte sie endgültig zu Boden, hebelte dabei mehrere Dielenbre t ter aus dem Parkett und schleuderte sie berstend in die Luft. Jah r hunderte alter Staub wirbelte auf und das laute Knarren alter B o denbre t ter grollte durch den Raum. Ein großes Loch entstand im Boden und die Marmorplatte schlug mit lautem Krachen auf dem alten Pa r kett neben dem neu entstandenen Loch auf.
    Lil und Gerad standen erschrocken und gleichzeitig neugierig daneben, während draußen der Sturm feine Regentropfen durch die glaslosen Fenster blies.
    Lil blickte in das Loch im Boden. Es war einen Meter

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