Der Schluessel von Jirunga
Maulwurfes, nur eben viel größer. Die leuchtenden A u gen, wie die einer Katze, die auch in der Nacht sehen kann und die Schaufeln der Pfoten mit scharfen Krallen versehen. Das Tier starrte ihn an und schüttelte sich. Es schien mit sich selbst zu streiten, als Lil sich au f gestellt hatte. Angreifen oder flüchten? Es scharrte mit den Maulwurfspfoten am Boden, wie in einer P a rodie eines wilden Stieres und Lil musste grinsen. Dann beugte es sich, starrte auf den Boden und sprang mit einem Satz nach links in die Büsche. Lil hörte noch ein flüchtiges Kratzen, dann wurde es wieder still.
Hast gleich erkannt, wer hier der Chef ist, was? , dachte Lil und setzte sich wieder in seinen Schneidersitz ohne eine Gefahr zu erkennen. Der Wald war wieder still und Lil verfiel abermals in seine depr i mierte Lethargie. Der Tod würde ihn holen. Sehr bald, er konnte es spüren, doch er würde ihn nicht in Form eines l ä cherlichen, defo r mierten Waschbären holen und dann schloss er die Augen. Die Stille des Dschungels trieb ihn in eine tiefe Trä g heit, die ihm das Warten erleichterte und der Duft, der vom B o den auszugehen schien machte ihn schläfrig. Er schlummerte mit g e schlossenen Augen vor sich hin...
7
Ein schabendes Rascheln schreckte ihn auf. Es schien direkt n e ben ihm zu sein. Er öffnete die Augen und blickte sich um. Der sonst so stille Wald schien zum Leben zu erwachen. Er blickte zum Himmel. Das einst so träge einhergehende Licht schimmerte nicht mehr. Es war nun beinahe stockdun kel. Hatte er geschlafen? Wenn j a... wie lange? Die Nacht war eingebrochen, wie ein Te u fel und hatte das träge Licht vollständig vertrieben. Rings um ihn leuchteten ein paar Pflanzen aus dem Wald, wie eine Phosphore s zenz von fremden Leuchtkörpern. Die Lichtquelle war nicht a n nähernd ausreichend, um den Weg sichtbar zu machen, auf dem er sich befand, dennoch warf es den Wald in ein gespenstisches, bläuliches Licht. Seine Augen machten eine Bewegung aus se i nen Winkeln aus. Direkt aus einem Farn bewegte sich ein gr o ßes Tier auf ihn zu. Lil griff in seine Hosentasche und suchte nach dem Feuerzeug, das er immer mit sich führte. Der Schatten eines zu klein geratenen Pumas bewegte sich schnell auf ihn zu. Als er das Feuerzeug spü r te, zog er es heraus und drehte den Zündstein. Ein Funke spuckte durch die Du n kelheit, doch die Flamme blieb aus. Das Tier rannte nun auf ihn zu und er verspü r te Angst. In der Dunkelheit blitzten die Augen der Wildkatze hell und bösartig auf. Sie hatte ihr Opfer ausgewählt und setzte nun zum Sprung an. Lil startete einen weiteren Versuch mit dem Fe u erzeug. Sein Finger strich von oben nach unten über den Feuerstein und e r zeugte weitere Funken, doch die Flamme blieb erneut aus. Das Tier machte einen Satz und sprang ihn an. Lil ließ das Feuerzeug fallen und hob seine Hände schützend vor das Gesicht. Als das Tier auf ihm landete und seine Krallen in Lils Fleisch grub, spürte Lil augenblic k lich einen durchdringenden Schmerz und einen warmen, dickflüssigen Strom über seine ihn schütze n den Arme fließen. Das Tier flog über ihn hinweg, nicht jedoch, ohne Lils Arme aufzuschlitzen und einen stechenden Schmerz zu hinterla s sen. Dann drehte sich das Tier auf dem Absatz herum und peilte ihn erneut an. Lil tappte hilflos durch die Dunkelheit den B o den ab und suchte nach dem Feuerzeug. Er hatte Glück. Sein erster Versuch führte ihn zum gesuchten Objekt und er schnappte he k tisch nach dem Feuerstein. Zwei Versuche später e r leuchtete die Flamme und Lil blickte in das Gesicht des Monstrums. Es war tatsächlich das selbe Mistvieh, wie vorhin, seine Krallen waren m e s serscharf, seine Zähne zweireihig, wie die eines Haies und seine Gele n ke kräftig ausgebildet und Lil erinnerte sich, wie er es erst vor kurzem belächelt hatte, als es vor ihm geflüchtet war. Das Tier konnte im D unklen besser sehen als jeder Mensch und damit war es eine ernsthafte Bedrohung für jedes andere h u mane W e sen, das sich in der Dunkelheit befand. Das Licht der Flamme seines Feue r zeuges schreckte das Tier jedoch ab, als hätte Lil eine Kalaschnikow zur Hand. Es wich zurück und ve r steckte sich in einem Gebüsch. Er hatte das Tier unterschätzt. Es hatte die Dunkelheit abgewartet um erneut zuzuschlagen und er hatte nichts anderes getan, als abzuwa r ten. Jetzt lauerte es ihm auf. Wie dumm war er gewesen. Dennoch wurde ihm bewusst, dass er eine Waffe besaß, die das Tier a b
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