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Der Schluessel von Jirunga

Der Schluessel von Jirunga

Titel: Der Schluessel von Jirunga Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joachim H. Schwarz
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eigenen Kopf entwickelt und stecken mit ihrer Mutter unter einer Decke, ich kann sie nicht mehr ste u ern. Sie haben einen unüberwindlichen Dickschädel. Leider. N a j a. Frauen sind nicht immer einfach. Glaub mir, ich weiß es sehr genau“, erklärte Gerad. Lil passte diese Diskussion wie ein ma ß geschneiderter Anzug. Genau diese Erfahrungen hatte er gesucht.
    „Ich frage mich, wie du dann in deiner Familie noch etwas zu sagen hast?“ , fragte er.
    Gerad hatte eine einfache Antwort parat.
    „Ich bin der Jäger im Hause. Der Jäger ist hier bei uns wie ein König, verstehst du? Wir haben viele starke Männer in unserem Dorf, doch nur die mutigsten sind zur Jagd geeignet. Wir Jäger genießen einen hervorragenden Ruf und was wir sagen, wird b e folgt“, erklärte G e rad.
    Lil nahm die Antwort auf , als wäre er ein Anrufbeantworter. N a türlich verhielt es sich auch in dieser Welt nicht anders, wie in seiner. Man musste sich den Respekt verdienen, musste sein L e ben aufs Spiel setzten, sich zu Tode ackern, dann hatte man die Ac h tung der Frauen verdient. Wehe man würde es sich erlauben, den Faulenzer zu spielen. Schon nach wenigen Stunden hätte man sich alle Frauen zum Feind gemacht. Aber der ehrgeizige Jäger, der sein Leben aufs Spiel setzte war ein Held. Er war der ung e krönte, m achthabende König des Geschehens. Niemand würde einen Jäger in diesem Dorf ohne R e spekt ansprechen, oder auch nur den Versuch starten, ihn missförmig anzupöbeln, Nein! Der Jäger war hier allmächtig, und Lil gehörte dazu. Er hatte imme r hin den Greifvogel erlegt und alle wollten ihn feiern. Nicht a n ders verhielt es sich in Lils Welt. Nur der vom Erfolg gekrönte genoss den Respekt der anderen.
    „Lil?“ , rief Gerad laut und Lil wurde aus seinen Gedanken geri s sen. „Darf ich dir meine Frau vorstellen? Das ist Shezna. Sie ist mein Leben.“
    Die Frau, die aus der kleinen Holzhütte trat, war so liebreizend, dass Lil alles ve r gessen hätte. Er war bereits betört von der Schönheit der kleinen Töchter, die in wenigen Jahren wahre Gö t tinnen sein würden, aber der Mutter aller schönen Töc h ter konnte er nicht widerstehen .
    „Ich verbeuge mich vor soviel Liebreiz. Gerad muss der glüc k lichste Mann Elysias sein, so mute ich an, denn S ie sind die b e zauberndste Frau, die ich je gesehen habe. Verzeihen S ie mir bitte meine Offe n heit und möge mein Gastgeber Nachsicht mit mir üben“, schmeiche l te Lil und er meinte es ernst.
    Gerad grinste stolz über alle Backen und seine schlanke blonde Frau, mit den sin n lichen Lippen, der zarten, leicht angespitzten Nase und den sanftmütigen, hellbla u en Augen lächelte verlegen und errötete leicht. Sie stand im Eingang der kleinen Holzhütte, die Gerad sein Eigen nannte und ihr schlanker Körper war mit einem weißen, bein a he durchsichtigen Kleid bedeckt, welches ihre Brüste und den dun k len Schatten ihrer Scham erkennen ließ und Lil spürte einen heißen Wind durch seine Lenden fahren. Er wandte seinen Blick ab und schaute Gerad fragend an. Der l ä chelte nur und bat ihn herein.
    „Meine bescheidene Hütte ist alles, was ich dir bieten kann, aber sie soll dir gehören, solange es dir gefällt“, sagte er. Dann betr a ten sie das Holzhaus und Gerad schloss die Tür hinter sich. So unscheinbar die Hütte von außen ausgesehen hatte, so überrascht war Lil, als er das Innere betrat. Der Raum erschien größer, als er von außen ausg e sehen hatte, beinahe doppelt so groß. Vor ihm stand ein langer Tisch, der von acht bequem aussehenden, hö l zernen Stühlen umgeben war. Dahi n ter erblickte er einen breiten Kamin, in dem ein anheimelndes Holzfeuer knisterte. Links und rechts vom Kamin führten Türen in weitere Räume, die er nicht eins e hen konnte. Dennoch, die Hütte war groß und komfortabel. Rechts von der Essecke lag die Küche, die mindestens doppelt so groß war, wie die größte Küche, die Lil je gesehen hatte. Ein ri e siger Topf hing über einem weiteren Kamin in der Küche. Auch dort knisterte ein Lagerfeuer, das ein herabhä n gende s Gefäß von unten erhitzte. Über dem Kamin hingen weitere Töpfe sowie Lö f fel, Kelche und andere Kochutensilien. Es war eine riesige K ü che, die einer e rdlichen in nichts nachstand. Lil war b e geistert und Gerad hatte ihn beobachtet. Er fragte ihn:
    „Ist es schlechter, als dort, wo du herkommst?“
    Lil schreckte auf, da er dergestalt in Gedanken versunken war, dass er nur schwer zurückfand.

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