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Der Schluessel von Jirunga

Der Schluessel von Jirunga

Titel: Der Schluessel von Jirunga Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joachim H. Schwarz
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dass sein Pfeil das Ziel zerstören wü r de. Er hatte das System erkannt. Er wus s te nun, wie man mit der Bogentechnik umg e hen musste um zielsicher verletzen oder töten zu können.
    Gerad beobachtete das Geschehen unbeteiligt, umso überraschter war er, als er sah, dass der Pfeil mitten in den Ast schlug, den Gerad als Ziel veranschlagt hatte. Gerade wollte er diesen Treffer als Zufall absegnen, als er sah, wie Lil einen weit e ren Pfeil auf den Bogen legte und ihn, fast ohne zu zielen spannte. Der Pfeil schoss davon, bevor Gerad etwas sagen konnte und erreichte zie l sicher den Ast, kaum einen Zentimeter über dem zuvor eing e schlagenen Pfeil. Gerad blic k te Lil starr an.
    „Ka... kannst du das noch einmal wiederholen?“
    Lil spannte einen weiteren Pfeil und schoss ihn ab, ohne genauer hinzusehen. Es war eine Aktion, die wie die Bedienung einer a l ten Maschine aussah, die bereits seit Hunderten von Jahren ta g täglich von Lil bedient worden war. Wie das Kochen von Kaffee. Ein rout i nierter Vorgang, der nur selten danebenging.
    Auch dieser Pfeil traf das Ziel, diesmal unmittelbar über dem zweiten Treffer. Gerad starrte die drei übereinander liegenden Pfeile an, die Lil nacheinander in den Ast geschossen hatte und die aussahen, als wären sie in absoluter Harmonie in den Baum gewachsen. Lil spürte ein sanftes Tätscheln auf seiner Schulter und grinste zufrieden. Gerad war fasziniert, dennoch nicht übe r zeugt.
    „Das war beeindruckend, Lil! Jetzt kommen wir zum Ernst der S a che. Siehst du den Baum dort hinten?“
    Lil folgte dem Fingerzeig seines Freundes. Er zeigte auf die off e ne Lichtung auf der sie standen. Am Ende der Lichtung stand eine alte Eiche. Ein kaum erkennbares Astloch, vielleicht die Wohnung eines Eichhörnchens, war zu erkennen und Lil wusste, was Gerad meinte.
    „Das Loch in der Eiche, stimmt ’ s?“ , schloss Lil.
    Gerad grinste. „Schaffst du das? Es ist ziemlich weit weg!“
    Lil spannte einen Pfeil auf, peilte kurz und schoss. Der Pfeil fraß sich einen Zent i meter über dem Astloch ins Holz und Lil lachte stolz auf.
    „Mach es besser!“ , drängte er. „Versuch es doch mal!“ Er war ganz aufgeregt.
    Gerad zögerte nicht und nahm die Herausforderung an. Er zog seinen Bogen hervor, legte einen Pfeil auf und schoss einen S e kundenbruc h teil danach einen Pfeil ab, der mitten im Astloch der alten Eiche ei n schlug. Lil blickte ihn beeindruckt an.
    „Wow! Ein Hammer! Wie hast du das gemacht?“
    Gerad zog einen weiteren Pfeil auf seinen Bogen und schoss e r neut. Der Pfeil bohrte sich knapp über den zuvor platzierten. Wieder staunte Lil über Gerads Zie l sicherheit.
    „Jetzt bist du wieder dran“, sagte Gerad.
    Lil setzte einen Pfeil auf, peilte kurz und schoss. Sein Pfeil traf das Astloch am oberen Ende, unmittelbar über Gerads letzten Treffer. Sie staunten sich gegenseitig an. Gerad setzte sich auf den kühlen Wal d boden und starrte in Lils Augen.
    „Du bist ein Naturtalent. Ich habe so etwas noch nie gesehen. Es ist unglaublich. Niemand kann so schnell lernen, mit dem Bogen umz u gehen, wie du.“
    „Danke für die Blumen. Du bist aber besser“, reagierte Lil.
    „Ich habe mehr Übung. Wie viele Pfeile hast du noch?“ , fragte Gerad.
    Lil griff hinter sich und fühlte seinen Köcher ab.
    „Keine Ahnung. Einige. Wieso fragst du?“
    Gerad blickte ihn ernst an. „Deshalb zeigte ich dir diese rötlichen Bäume. Sollte dir einmal die Munition ausgehen, halte dich an diese Bäume. Sie wachsen fast überall auf unserem Weg. Die geraden Äste mit ihren scharfen Spitzen sind geradezu pe r fekt für einen Pfeil. Sei so nett und mach dir einen Pfeil aus einem dieser Äste. Wenn du fe r tig bist, versuche noch einmal einen Treffer in das entfernte Astloch zu landen. Benutze das Messer aus deinem Leinensack um den Pfeil zu schärfen.“
    Lil tat, wie ihm geheißen und nahm das Messer zur Hand, das Shezna ihm eing e packt hatte. Er sägte mühsam einen Ast des rostroten Baumes ab und schärfte seine Spitze. Das Holz dieses Baumes war annähernd steinhart und ließ sich kaum zuschneiden, doch nach ein i gen quälenden Fronen entstand ein spitzer Pfeil aus seinem Bem ü hen. Gerad zeigte ihm, wie er den hinteren Teil des Pfeils einschni t zen sollte, um die Flugrichtung zu steuern. Dann zog er seinen Bogen hervor und legte den Pfeil an. Das Geschoss flog davon und setzte sich fünf Zentimeter über das angepeilte Ziel.
    Gerad staunte, während er auf dem kühlen Boden

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