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Der Schluessel von Jirunga

Der Schluessel von Jirunga

Titel: Der Schluessel von Jirunga Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joachim H. Schwarz
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Steinwald auf sich?“ , fragte er vo r sichtig. Gerad winkte ab.
    „Lass es gut sein, Opa. Wir müssen sofort los, die Alten wü n schen es so. Wir werden es schon schaffen. Lil und ich sind gute Bogenschützen und die Fackeln g e währen uns den Schutz, den wir benötigen.“
    Der Alte schien sich geschlagen zu geben, als das Stichwort g e fallen war.
    „Die Alten haben entschieden?“ , sagte er mit scharfer Miene.
    „Ja. Das haben sie “ , beteuerte Gerad. Lil nickte zur Bestätigung schweigend hinzu.
    „Nun... dann habe ich wohl keine andere Wahl. Folgt mir also!“
    Der Alte führte sie zum nächsten Holztor und zog es auf. Lil e r kan n te zwei weitere dieser seltsamen Gefährte, die er zuvor in einem der zurückliegenden Tore erblickt hatte. Segelboote auf Rädern. Sie z o gen eines heraus und rollten es vor den Schuppen. Es war ein Zweisitzer mit einem Segel in der Mitte, vier niedr i gen, breiten R eifen und einem, zwischen den Sitzen liegenden Hebel, der an eine Handbremse erinnerte. Lil blickte das Gefährt missmutig an.
    „Und das Ding soll fahren?“ , fragte er.
    Der Alte lachte lauf auf. „Stammt er vielleicht von den Wasse r männern?“ , sagte er scherzhaft zu Gerad. Der winkte wieder ab, kletterte auf seinen Sitz und winkte Lil herbei. Lil zögerte nicht und setzte sich auf den zweiten Platz neben Gerad. Der Alte beugte sich zu Lil herunter und hauchte ihm leise ins Ohr:
    „Ich weiß, dass Gerad zu stolz ist um an meinen Zauber zu gla u ben, aber nimm das hier mit und falls ihr im Steinwald bedrängt werdet, streu es aus und rennt so schnell ihr könnt.“
    Darauf griff er Lils rechte Hand und drückte ihm ein kleines L e dersäckchen in die Hand. Lil steckte es ein, ohne weitere Fragen zu ste l len. Dann spürte er das weiße Haar des alten Mannes an seiner Wange. Sein Flüstern wurde noch leiser, um sicherzug e hen , dass Gerad nicht mithören konnte.
    „Bring ihn mir gesund zurück, hörst du? Bring ihn gesund z u rück“, hauchte der Alte. Lil drückte die Hand des Grauhaarigen und nickte. „ Das höre ich andauernd“ , dachte er. Dann zog G e rad das Segel hoch, bewegte den Hebel in der Mitte ein wenig um das Segel in den Wind zu stellen u nd das Gefährt kam langsam ins R ollen. Der Alte rief ihnen noch zu: „Behaltet den Himmel im Auge...“

15

    Das seltsame Gefährt gewann langsam Geschwindigkeit. Der schw a che Wind blies in das Segel und wehte sie auf einen vor ihnen li e genden Waldweg zu. Sie rollten gemächlich dahin und Lil konnte sich in aller Ruhe umsehen.
    „Was ist mit diesen Katzen?“ , fragte er.
    „Du wunderst dich, warum wir noch keine getroffen haben?“ , fragte Gerad zurück.
    „Ja. Das tue ich.“
    „Glaub mir... sie sind da. Sie warten darauf, dass wir eine Schw ä che zeigen. Sie sind wie die Geier. Sie warten mit einer unendl i chen G e duld, doch wenn es soweit ist, wirst du sie nicht mehr los. Ich denke, wir werden keinen begegnen. Sie sche u en sich vor den Erdgleitern.“
    Lil zeigte sich beruhigt und entspannte sich. Die Waldluft war ang e nehm kühl und der Waldweg, den sie befuhren wurde immer breiter.
    „Dieses Ding fährt ziemlich langsam. Ich meine... zu Fuß wären wir viel schneller, meinst du nicht?“ , sagte Lil mit fragender Stimme um nicht beleidigend zu wirken.
    „Du wirst dich noch wundern. Erinnerst du dich, als ich dir sagte, dass du eine Überraschung erleben wirst?“
    „Ja. Ich dachte, der Besuch bei deinem Opa wäre die Überr a schung gewesen.“
    „Warte ab. Wir rollen zwar recht langsam, aber sobald wir aus di e sem Wald raus sind , wirst du ein Wunder erleben, glaub mir, ein wa h res Wunder.“
    Während der Fahrt erklärte Gerad den Umgang mit dem Steue r knüppel der zw i schen ihnen lag, den Lil für eine Handbremse gehalten hatte und Lil übernahm zeitweise die Steuerung, machte sich vertraut mit dem Umgang dieses Fahrzeugs und Gerad sprang während der langsamen Fahrt immer wieder auf den Waldweg und pflückte verschiedene Beeren von dornigen Strä u chern. Dann sprang er wieder auf und reichte sie Lil während er ihm deren Eigenschaften erklärte.
    „Probier die hier. Die schmecken richtig beschissen, aber sie g e ben dir die Kraft, wach zu bleiben, wenn du müde bist, oder
    n imm eine Handvoll davon und du kannst die ganze Nacht Li e be machen, ohne deine Manneskraft einzubüßen, oder
    p robier diese, sie bewirken nichts, aber schmecken superlecker...“
    Danach erklärte er ihm, woran er diese Beeren

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