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Der Schluessel von Jirunga

Der Schluessel von Jirunga

Titel: Der Schluessel von Jirunga Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joachim H. Schwarz
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noch ein letztes Mal und starb.

    d

    Gerads zweiter Pfeil jagte geschossartig auf die letzte noch l e bende Spinne zu, die mittlerweile , ebenso erschrocken , Lil a n star rte und st e hen geblieben war. Für Gerad ein leichtes Ziel. Der Pfeil traf ins Schwarze und so brach auch diese Bestie z u sammen und starb, noch bevor sie auf dem Boden aufschlug.
    Gerad blickte zu Lil, der sich zu der Spinne herunterbückt e , die er getötet hatte. Als Gerad hinzu getreten war, konnte er es immer noch nicht fa s sen.
    „Du bist ein Teufelskerl, weißt du das?“
    „War eine gute Show, nicht wahr ?“ , erwiderte Lil.
    „Gut? Es war unfassbar. Noch keiner hat diesen Viechern bisher mehr Angst ei n gejagt, wie du. Außerdem kenne ich niemanden, der eines dieser Biester mit bloßen Händen getötet hat. Es war unglau b lich. Niemand wird mir glauben und falls doch, wirst du zur Legende werden“, erklärte Gerad mit ehrlicher Begeist e rung .
    „Ach was. Von wegen mit bloßen Händen . Ich war ja bewaffnet.“
    Gerad riss die Augen auf.
    „Bewaffnet? Ein dürrer Pfeil ohne Bogen. Das nennst du eine Wa f fe?“
    „Für den wahren Kämpfer ist alles eine Waffe“, sagte Lil trocken.
    „Mann, Junge, bin ich froh, dass du auf meiner Seite stehst“, en t ge g nete Gerad mehr zu sich selbst als zu Lil.
    Lil legte seinen Arm um Gerads Schulter.
    „Komm, mein Freund. Lass uns weitergehen. Es ist nicht mehr weit.“
    Gerad ließ sich ausnahmsweise führen, gönnte Lil den Triumph und sie gingen weiter. Doch Gerad fand keine Ruhe.
    „Was für ein spektakulärer Auftritt“, murmelte er mit steigender B e geisterung. „Sag mal, wie hast du es geschafft, diese klebrigen Spinnweben zu zerreißen?“ , fragte er dann.
    „Der Pfeil. Es war mein Glück, dass ich ihn nicht verloren hatte. Ich konnte meinen Arm ein wenig bewegen, genug, um mit der Pfeilspi t ze ein paar Löcher in das Netz zu bohren. Ich habe die Löcher in einer Linie von oben nach unten gestochen. Das Netz wurde an di e ser Linie instabil. Durch das erste Loch konnte ich sehen, wie die Spinne auf mich zu kam. Ich musste nur noch wa r ten, bis sie nahe genug war. Das Überraschungsmoment war auf meiner Seite. Man könnte sagen, ich hatte die bessere Verhan d lung s position“, erklärte Lil.
    Gerad staunte. „Also, als du so urplötzlich aufgestanden bist, sah es aus, als würdest du aus der Erde wachsen. Ein lebendiges Spinne n netz. Ein gespenstischer Anblick. Selbst ich bekam einen Schreck.“
    „Ja. Ich hatte großes Glück, dass die Spinnen meine Füße mit ihren Netzen nicht gefesselt hatten. Als ich mich erhob, zerriss das Netz beinahe von selbst. Ich mus s te mich nicht allzu sehr anstrengen. Mann. Hast du das dämliche Gesicht dieser Spinne gesehen? Ich dachte, sie kriegt gleich einen Herzinfarkt.“
    Sie lachten beide und marschierten mit gleichmäßigen Schritten den Weg hinauf.
    „Sie nur, dort vorne!“ , rief Gerad.
    Lil blickte voraus. Aus dem Eingang einer Höhle flackerte schw a ches Licht.
    „Was ist das?“ , fragte Lil
    „Wir haben es geschafft. Wir haben die Höhlen erreicht“, erklärte Gerad.
    „Was ist das für ein Licht?“ , fragte Lil wieder.
    „Das wirst du gleich sehen“, sagte Gerad und lief los. Lil folgte ihm. Als sie den Eingang der Höhle erreicht hatten, erkannte Lil die Lichtquelle. An der linken Höhlenwand war eine brennende Fackel in eine Nische geklemmt worden. Sie betraten die Grotte und nach ein paar Schritten blieb Lil zögernd stehen.
    „Was hast du?“ , fragte Gerad.
    „Auf welche Gefahren muss ich mich jetzt einstellen?“
    „Was meinst du? Hier sind wir sicher“, sagte Gerad.
    „Diese Fackel. Als wir vor einer halben Stunde zum ersten Mal diesen Eingang sehen konnten, war da noch kein Licht zu erke n nen. Jemand muss diese Fackel in den letzten dreißig Minuten entzündet haben.“
    Gerad lächelte. „Ja. Du hast recht. Die weißen Affen tun das jede Nacht. Sie entfachen die Fackel, damit nächtliche Wanderer den Ei n gang leichter finden können. Mach dir keine Sorgen“, sagte Gerad beruhigend.
    „Wer sind diese weißen Affen?“
    „Oh, die sind harmlos. Es sind Menschen wie wir. Allerdings ist ihre Haut sehr blass. Das liegt daran, dass sie in diesen Höhlen leben. Ihre Haut hat noch nie So n nenlicht abbekommen. Wir nennen sie deshalb weiße Affen. Ihre Pupillen sind auch fast weiß und sie reagieren sehr empfindlich auf Sonnenlicht. Ich denke, wenn man sein Leben lang in einer Höhle lebt, die nur

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