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Der Schlüssel zu Rebecca

Der Schlüssel zu Rebecca

Titel: Der Schlüssel zu Rebecca Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ken Follett
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Kemel fort. »Er wackelte mit den Tragflächen, und ich nehme an, er versuchte, sie über Funk zu erreichen. Aber sie hörten nicht auf zu schießen, bis das Leitwerk getroffen wurde.«
    »Mein Gott.«
    »Er schien sehr schnell abzusacken. Irgendwie gelang es ihm, auf dem Fahrwerk zu landen. Die Maschine hüpfte auf und ab. Ich glaube nicht, daß Imam sie noch unter Kontrolle hatte. Jedenfalls konnte er das Tempo nicht vermindern. Er kam von der harten Oberfläche ab und geriet auf Sandboden. Die linke Tragfläche schlug auf und brach ab, der Bug senkte sich und pflügte durch den Sand. Dadurch fiel der Rumpf auf die zerbrochene Tragfläche.«
    Sadat starrte Kemel an; seine Miene war ausdruckslos, die Pfeife in seiner Hand wurde kalt. Vor seinem inneren Auge sah Kemel das im Sand liegende, zerbrochene Flugzeug. Ein deutsches Feuerwehrfahrzeug und ein Unfallwagen rasten, gefolgt von zehn oder fünfzehn Soldaten, über die Landebahn auf das Wrack zu. Er würde nie vergessen, wie der Flugzeugrumpf – ähnlich einer Blume, die ihre Blütenblätter öffnet in einem Schwall roter und gelber Flammen explodiert war. »Es flog in die Luft«, erklärte er Sadat.
    »Und Imam?«
    »Er hätte das Feuer nie überleben können.«
    »Wir müssen einen neuen Versuch machen«, sagte Sadat. »Es muß einen Weg geben, um eine Botschaft durchzubekommen.«
    Kemel musterte ihn und merkte, daß sein brüsker Tonfall gekünstelt war. Sadat versuchte, seine Pfeife anzustecken, doch die Hand, die das Streichholz hielt, zitterte. Kemel sah, daß Sadat Tränen in den Augen hatte.
    »Der arme Junge«, flüsterte Sadat.

7
    W OLFF WAR WIEDER da, wo er angefangen hatte: Er wußte, wo die Geheimnisse lagen, aber er konnte sie nicht in die Finger bekommen.
    Er hätte nach derselben Methode noch eine weitere Aktentasche stehlen können, aber das hätte den Briten wie eine Verschwörung erscheinen müssen. Selbst wenn er auf andere Weise eine Aktentasche an sich brachte, würden die Sicherheitsmaßnahmen vielleicht verschärft werden. Und eine einzelne Tasche nützte ihm ohnehin nicht viel. Er benötigte regelmäßigen, ungehinderten Zugang zu geheimen Papieren. Deshalb rasierte er Sonjas Schamhaar.
    Ihr Haar war schwarz und kräftig und wuchs sehr schnell. Da sie es regelmäßig rasierte, konnte sie ihre durchscheinende Hose ohne die übliche, mit Flittern besetzte Schnur darüber tragen. Die zusätzliche Bewegungsfreiheit – wie auch das hartnäckige und zutreffende Gerücht, daß sie unter der Hose nichts anhatte – trug dazu bei, daß sie momentan als die führende Bauchtänzerin galt.
    Wolff tauchte den Pinsel in die Schüssel und begann, sie einzuseifen.
    Sie lag auf dem Bett, den Rücken auf einen Haufen Kissen gestützt, und beobachtete ihn mißtrauisch. Über diese neueste Perversion war sie nicht begeistert. Sie war sicher, daß sie keinen Spaß daran haben würde.
    Wolff wußte es besser.
    Er war mit ihren Gedanken vertraut, er kannte ihren Körper besser als sie selbst, und er wollte etwas von ihr.
    Während er sie mit dem weichen Rasierpinsel streichelte, sagte er: »Mir ist etwas anderes eingefallen, wie man an die Aktentaschen kommen könnte.«
    »Was?«
    Er antwortete nicht sofort, sondern legte den Pinsel hin und hob das Rasiermesser auf. Er prüfte die scharfe Klinge mit dem Daumen und sah sie an. Sie beobachtete ihn voll ängstlicher Faszination. Wolff beugte sich näher zu ihr, spreizte ihre Beine ein wenig mehr, setzte das Rasiermesser an und zog es mit einer leichten, vorsichtigen Bewegung nach oben.
    »Ich werde mich mit einem britischen Offizier anfreunden«, erklärte er.
    Sonja schwieg; sie hörte ihm nur mit halbem Ohr zu. Er wischte das Rasiermesser an einem Handtuch ab. Mit dem Zeigefinger der linken Hand berührte er die rasierte Stelle, straffte die Haut und setzte das Messer erneut an.
    »Dann werde ich den Offizier hierher bringen.«
    Sonja sagte: »Oh nein.«
    Er berührte sie mit der Klinge des Rasiermessers und schabte sanft nach oben.
    Sie begann, schwerer zu atmen.
    Wolff wischte das Rasiermesser ab und strich einmal, zweimal, dreimal über ihre Haut.
    »Ich werde irgendwie dafür sorgen, daß der Offizier seine Aktentasche bei sich hat.«
    Er legte den Finger auf ihre empfindlichste Stelle und rasierte um sie herum. Sie schloß die Augen.
    Wolff goß heißes Wasser aus einem Kessel in eine Schüssel, die neben ihm auf dem Boden stand. Er tauchte einen Waschlappen ins Wasser und wrang ihn aus.
    »Dann werde ich

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