Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Schlüssel zu Rebecca

Der Schlüssel zu Rebecca

Titel: Der Schlüssel zu Rebecca Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ken Follett
Vom Netzwerk:
die Aktentasche durchsuchen, während der Offizier mit dir im Bett ist.«
    Er preßte den heißen Waschlappen gegen ihre rasierte Haut.
    Sie schrie heftig auf: »Aaah, mein Gott.«
    Wolff ließ seinen Bademantel fallen und stand nackt da. Er nahm ein Tübchen lindernder Hautcreme, drückte ein wenig davon auf seine rechte Handfläche und kniete sich neben Sonja auf das Bett. Dann cremte er ihre Scham ein.
    »Ich tu’s nicht«, sagte sie und fing an, sich zu krümmen.
    Er massierte noch mehr Creme in alle Fältchen. Mit der linken Hand packte er ihre Kehle und hielt sie fest. »Du wirst es tun.«
    Seine Finger strichen und preßten, nicht mehr so sanft wie vorher.
    »Nein«, keuchte sie.
    »Doch.«
    Sonja warf den Kopf hin und her. Ihr Körper krümmte sich hilflos, von heftiger Lust gepackt. Sie schauderte und stöhnte: »Oh, oh, oh, oh, oh!« Dann entspannte sie sich.
    Wolff ließ sie nicht zur Ruhe kommen. Er streichelte weiterhin ihre glatte, unbehaarte Haut, während er mit der linken Hand ihre braunen Brustwarzen massierte. Unfähig, ihm zu widerstehen, bewegte sie sich von neuem.
    Sonja öffnete die Augen und sah, daß auch er erregt war. »Du Lump, komm her.«
    Wolff grinste. Das Gefühl der Macht war wie eine Droge. Er legte sich über sie und zögerte absichtlich.
    »Schnell!« rief sie.
    »Wirst du es tun?«
    »Schnell!«
    Er berührte sie mit seinem Körper und hielt wieder ein.
    »Wirst du es tun?«
    »Ja! Bitte!«
    »Aaah«, stieß Wolff hervor und senkte sich zu ihr.
     
    *
     
    Danach wollte sie ihr Wort natürlich brechen.
    »So ein Versprechen zählt nicht«, sagte sie.
    Wolff kam, in ein großes Handtuch gehüllt, aus dem Badezimmer. Er betrachtete sie. Sie lag, immer noch nackt, auf dem Bett und aß Pralinen aus einer Schachtel. Es gab Momente, in denen er sie beinahe liebte.
    »Ein Versprechen ist ein Versprechen.«
    »Du hast versprochen, eine neue Fawzi für uns zu finden.« Sie schmollte, wie sie es nach Sex immer tat.
    »Ich habe das Mädchen von Madame Fahmy mitgebracht.«
    »Sie war keine neue Fawzi. Fawzi hat nicht jedesmal zehn Pfund verlangt, und sie ging morgens nicht nach Hause.«
    »Schon gut. Ich suche ja noch.«
    »Du hast nicht versprochen, nach ihr zu suchen, sondern sie zu finden .«
    Wolff ging in das andere Zimmer und holte eine Flasche Champagner aus dem Kühlschrank. Er nahm zwei Gläser und brachte sie mit ins Schlafzimmer. »Möchtest du etwas?«
    »Nein«, sagte sie. »Ja.«
    Er schenkte ein Glas ein und reichte es ihr. Sie nahm einen Schluck und steckte sich eine neue Praline in den Mund. Wolff brachte einen Trinkspruch aus. »Auf den unbekannten britischen Offizier, dem die schönste Überraschung seines Lebens bevorsteht.«
    »Ich werde nicht mit einem Engländer ins Bett gehen«, widersprach Sonja. »Sie riechen schlecht und haben klebrige Haut. Ich hasse sie.«
    »Deshalb wirst du es tun, weil du sie haßt. Stell dir nur vor: Während er es mit dir treibt und sein Glück gar nicht fassen kann, werde ich seine Geheimpapiere lesen.«
    Wolff begann, sich anzuziehen. Er schlüpfte in ein Hemd, das in einem der winzigen Schneiderläden in Alt-Kairo für ihn angefertigt worden war, ein britisches Uniformhemd mit den Sternen eines Captains auf den Schultern.
    »Was ziehst du da an?« fragte Sonja.
    »Die Uniform eines britischen Offiziers. Mit Ausländern sprechen die nämlich nicht.«
    »Willst du dich für einen Briten ausgeben?«
    »Für einen Südafrikaner, glaube ich.«
    »Und wenn du einen Fehler machst?«
    Er betrachtete sie. »Dann werde ich wahrscheinlich als Spion erschossen.«
    Sie schaute zur Seite.
    »Wenn ich einen geeigneten finde, bringe ich ihn mit ins Cha-Cha.« Er schob die Hand unter sein Hemd und zog das Messer aus der Scheide unter dem Arm. Dann trat er dicht an sie heran und berührte ihre nackte Schulter mit der Spitze.
    »Wenn du mich im Stich läßt, schneide ich dir die Lippen ab.« Sonja musterte sein Gesicht. Sie schwieg, aber in ihren Augen stand Furcht. Wolff ging hinaus.
     
    *
     
    Shepheard’s Hotel war überfüllt wie immer.
    Wolff bezahlte den Taxifahrer, drängte sich durch die Menge von Straßenhändlern und Dragomanen, stieg die Treppe hoch und betrat das Foyer. Es quoll über von Menschen: levantinischen Kaufleuten, die lärmendeBesprechungen abhielten, Europäern, die das Postamt und die Banken benutzten, ägyptischen Mädchen in ihren billigen Fähnchen und britischen Offizieren – den unteren Rängen war der Zutritt verboten.

Weitere Kostenlose Bücher