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Der Schlüssel zum Tode Kommissar Morry

Der Schlüssel zum Tode Kommissar Morry

Titel: Der Schlüssel zum Tode Kommissar Morry Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans E. Koedelpeter
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klägliche Stimme aus der Schrankecke. Es war Frederick Lawes. Er sah aus, als hätte er seit einigen Wochen keine Nacht mehr geschlafen.
    „Kann ich jetzt gehen? Ich habe alles gesagt, was ich weiß.“
    „No, Sie bleiben!“, herrschte ihn der Chef der Kommission an.
    „Sie werden uns später in den Yard begleiten. Wir müssen Ihre Aussagen noch einmal genau überprüfen.“
    Was nützte Frederick Lawes alles Sträuben und Zetern. Was half es ihm, daß er laut auf das tückische Schicksal fluchte? Gegen diese Übermacht kam er nicht an.
    Zwei Konstabler nahmen ihn in die Mitte und schafften ihn in eine blaue Polizeilimousine. So endete die Nacht, von der sich Frederick Lawes die tollsten Erlebnisse versprochen hatte.
     
    5
     
    Am nächsten Morgen saß Inspektor Hester in seinem Dienstzimmer des Sonderdezernats und las mit mürrischer Miene die Protokolle durch, die die Mordkommission über den Tod Lissy Blacks angelegt hatte. Wachtmeister Swan stand neben ihm und blickte stirnrunzelnd auf das Photo der Toten.
    „War ein hübsches Mädchen“, meinte er nachdenklich. „Schade, daß sie ihr Leben nicht anders einzurichten verstand. Sicher hängt ihr Tod mit ihrem leichtfertigen Treiben zusammen.“
    Inspektor Hester zuckte niedergeschlagen mit den Achseln. „Das wissen wir nicht, Swan“, sagte er müde. „Sergeant Waldram war ein ordentlicher, pflichtbewußter Beamter. Er hatte eine glänzende Karriere vor sich. Sein Ruf war makellos. Und dennoch traf auch ihn eine abgefeilte Patrone. Er stand mit Lissy Black in keiner Verbindung . . .“
    „Doch!“, warf Wachtmeister Swan heftig ein. „Als wir unser Herbstfest im Saalbau am Mardon Place feierten, entfernte er sich schon nach kurzer Zeit. Er stattete Moncktons Kellerbar einen Besuch ab. Dort setzte er sich zu Lissy Black, wie drei Zeugen einwandfrei bestätigten. Er hat sie nachher sogar heimbegleitet.“
    „Na und?“, fragte Inspektor Hester mit gerunzelten Brauen. „Was hat das zu besagen? Er verabschiedete sich doch gleich an der Haustür von ihr. Als ihn die Kugel des Mörders traf, stand er ganz allein auf der Straße. No, Swan, so kommen wir nicht weiter. Wir müssen das Pferd von der anderen Seite her aufzäumen. Unsere Frage muß lauten: Standen die beiden Opfer mit Mack Rupper in irgendeiner Verbindung? Verstehen Sie, Swan? Wir müssen uns an Mack Rupper halten. Für mich ist dieser Mann nicht getürmt. Kein Mensch kann dieses blödsinnige Gerücht beweisen. Ich glaube, daß dieser Teufel noch immer in der Nähe ist.“
    „Von Sergeant Waldram wissen wir, daß er unerbittliche Jagd auf Mack Rupper machte“, sagte Wachtmeister Swan gedehnt. „In diesem Fall wäre also ein Mordmotiv gegeben. Mack Rupper wollte sich seinen gefährlichsten Verfolger vom Hals schaffen. Es ist mir aber nicht bekannt, daß Lissy Black Beziehungen zu Mack Rupper unterhielt. Ich glaube, sie kannte ihn nicht einmal. Er hat ja seit Jahren eine andere Braut. Ich meine diese Maud Ruby . . .“
    „Wir werden später in Moncktons Kellerbar gehen“, sagte Inspektor Hester grübelnd. „Wir werden diesen Dirnen, die dort versammelt sind, gehörig auf den Zahn fühlen. Sicher können sie uns eine klare Auskunft geben. Sie können sich bestimmt erinnern, ob Mack Rupper einmal in diesem Lokal verkehrte oder nicht.“
    „Jawohl, Sir“, sagte Wachtmeister Swan stramm. „Das werden wir tun. Ich bin jetzt schon gespannt, was uns diese Mädchen erzählen werden.“
    Sie mußten ihr Gespräch unterbrechen, weil es an der Tür klopfte. Nach dem Herein ruf trat Sergeant Robinson vom Sittendezernat über die Schwelle. Er wirkte frisch und selbstbewußt, obwohl die Trauer um den Verlust seines besten Freundes sein Gesicht überschattete. Der blütenweiße Hemdkragen und das sorgfältig gebürstete Haar verrieten, daß er auch in seiner äußeren Erscheinung sehr auf Ordnung hielt.
    „Ich bin ab sofort zum Sonderdezernat kommandiert, Sir“, meldete er dienstbeflissen. „Hier ist der Versetzungsbefehl des Sektionspräsidenten. Ich freue mich sehr, in Zukunft unter Ihnen arbeiten zu dürfen, Sir.“
    „Was Sie nicht sagen“, brummte Inspektor Hester mit gutmütigem Spott. „Mir kommt diese Versetzung etwas spanisch vor. Haben Sie da nicht ein wenig nachgeholfen?“
    „Doch, Sir“, gestand Sergeant Robinson ehrlich. „Sie wissen, daß Sergeant Waldram mein bester Kollege war. Ich bekenne, daß ich seinen Mörder gern zur Strecke bringen würde.“
    „Na schön“, meinte

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