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Der Schlüssel zum Tode Kommissar Morry

Der Schlüssel zum Tode Kommissar Morry

Titel: Der Schlüssel zum Tode Kommissar Morry Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans E. Koedelpeter
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dreißiger Jahren aus der Küche mit raschen Schritten auf sie zukam. Er trug eine Brille und besaß ein kluges, etwas blasses Gelehrtengesicht.
    „Entschuldigen Sie mich, Mr. Condray“, sagte sie hastig, und eine Blutwelle nach der ändern schoß in ihr Gesicht. „Mein Verlobter kommt.“
    Sie wollte sich rasch abwenden, aber dann besann sie sich anders. „Na gut. Bleiben Sie, Mr. Condray. Eines Tages werden Sie es ja doch erfahren. Ich werde in ein paar Wochen heiraten. Darf ich die Herren miteinander bekanntmachen? Mr. Condray, seit einigen Tagen der beste Kellner meines Betriebs — und hier Mr. Guy Jaspers, von Beruf Privatdetektiv, mein Verlobter.“
    Die beiden ungleichen Männer reichten sich die Hand. Ralph Condray spürte einen schlaffen, etwas feuchten Händedruck. Er wußte kein Wort zu sagen. Befremdet blickte er den ändern an. Was sie nur an ihm findet, dachte er verständnislos. Sie
    scheint ganz vernarrt in ihn zu sein. Und dabei ist dieser Bursche doch ausgesprochene Dutzendware. Er wollte sich schon entfernen, da hielt ihn der Privatdetektiv mit ein paar schnarrenden Worten zurück.
    „Moment mal, Mr. Condray“, näselte er. „Ich möchte Sie noch auf etwas aufmerksam machen. Leider ist es so, daß ich nie von meinem Beruf loskomme. Auch hier nicht. Ich bin eben mit Leib und Seele Detektiv. Seit einiger Zeit schon beobachte ich diese drei Burschen in Ihrem Rayon, die früher mit Mack Rupper befreundet waren. Mit diesen Männern stimmt etwas nicht. Ich bin bisher leider nicht dahintergekommen, welches Geheimnis sie verbergen. Ich habe nicht die Möglichkeit, sie unauffällig auszuhorchen. Für Sie ist das entschieden leichter. Sie brauchen nur den Zeitpunkt abzuwarten, bis ihnen der Alkohol die Zunge löst.“
    „Hm“, sagte Ralph Condray kühl. „Glauben Sie, daß dieses Geheimnis so erschütternd ist? Halten Sie es für interessant?“
    „Unbedingt!“, schnarrte Guy Jaspers eifrig. „Meine Braut hat hier bei Übernahme des Lokals gründlich Ordnung geschaffen. Früher ist das hier eine Bruchbude gewesen, in der das schmutzigste Gesindel ganz Hoxtons verkehrte. Diese Burschen mußten wir leider hierbehalten. Sie waren uns zu stark. Sie hatten Mack Rupper im Hintergrund. Sicher wissen Sie, was das bedeutet?“
    „Hm“, sagte Ralph Condray. Weiter nichts.
    Aber Guy Jaspers wollte auch gar keine Antwort hören. Er sprach schon wieder weiter. „Seit Mack Rupper geflüchtet ist und wir ihn nicht mehr fürchten müssen, sind mir diese drei Burschen ein Dorn im Auge. Ich möchte sie gern an die frische Luft setzen. Aber dazu brauche ich irgendeine Handhabe, verstehen Sie?“
    Er machte eine kurze Pause und blickte scharf und wachsam in Richtung der drei verdächtigen Subjekte hin.
    „Heutzutage“, fuhr er dann fort, „muß jeder Mensch schwer arbeiten, um sich durchs Leben zu bringen. Allein diese drei Burschen verstehen es, sich ohne jede Tätigkeit vergnügt durch dieses bunte Dasein zu schaukeln. Wovon leben sie? Woher beziehen sie ihr Geld? Das möchte ich gerne wissen.“  
    Ralph Condray wollte etwas sagen, aber in diesem Moment stand er schon allein an der Theke. Guy Jaspers hatte sich empfohlen. Er war mit stürmischen Schritten in die Küche hinausgegangen.
    „Seltsamer Mensch“, murmelte Ralph Condray kopfschüttelnd. „Ich glaube nicht, daß er von mir viel hören wird. Schließlich ist er Detektiv und nicht ich. Wenn er etwas wissen will, soll er selbst nachforschen.“
    Er warf ein paar Biermarken auf das Schankblech und trug wieder Getränke und Speisen auf. Er stand eben an einem Tisch, um ein paar eilige Gäste abzukassieren, da stutzte er plötzlich. Hope Bolton, Alban Vock und Bill Webster, die bisher sehr schweigsam und zugeknöpft gewesen waren, benahmen sich auf einmal merkwürdig laut.
    Sie hatten Besuch bekommen. Ein hagerer Mensch mit dummem Gesicht und einem mächtigen Höcker saß mit fuchtelnden Armen zwischen ihnen. Die vier Leutchen schienen sich ausgezeichnet zu unterhalten. Sie lachten und wieherten in einem fort. Nach einigen Minuten winkten sie Ralph Condray an ihren Tisch heran. „Komm mal her“, rief Hope Bolton dröhnend. „Wollen dir einen alten Freund vorstellen. Ich glaube, du kennst ihn nicht mehr. Der Bursche heißt Frederick Lawes und ist noch fauler als wir. Er kann sich rühmen, noch keine zwölf Stunden gearbeitet zu haben. Trotzdem lebt er nicht schlecht. Er hat eben eine doppelte Schnapsrunde gestiftet.“
    Frederick Lawes blickte

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