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Der Schlüssel zum Tode Kommissar Morry

Der Schlüssel zum Tode Kommissar Morry

Titel: Der Schlüssel zum Tode Kommissar Morry Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans E. Koedelpeter
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denn die Cops? Darf sich hier jeder Frechling erlauben, anständige Bürger auszuplündern? Hilfe! Hilfe! Wo bleibt die Polizei?“
    Man hörte das durchdringende Geschrei noch bis zu dem Wagen, der eben rasch durch eine Toreinfahrt brauste.
    „Das habt ihr nun davon“, knurrte Hope Bolton gereizt. „Dieser Narr hetzt uns sämtliche Verkehrsstreifen von Hoxton auf die Fersen. Er wird keine Ruhe geben, bis wir alle im Eimer sitzen. War ein verdammt schlechter Tip, Frederick, den du uns da ins Ohr geflüstert hast.“
    Frederick Lawes kroch ängstlich in sich zusammen. „Wer hat denn auch mit einem solchen Zwischenfall gerechnet“, raunce er verstört. „Zehn Minuten später wäre das Loch in der Wand offen gewesen. Wir hätten nur hineinzugreifen brauchen. Da kam dieser hinterhältige Schuß . . .“
    Hope Bolton, der am Steuer saß, drehte sich hastig um.
    „Wie war das, Alban?“, fragte er laut. „Hörst du mich? Konntest du den Schützen erkennen? Hast du eine Ahnung, wer dir das Licht ausblasen wollte?“
    Alban Vock krümmte sich stöhnend auf den Rücksitzen. Er brachte kein Wort über die Lippen. Er war überhaupt nicht bei klarem Verstand. Eine bleierne Ohnmacht hatte sein Bewußtsein ausgelöscht. Die rechte Faust hielt er krampfhaft an die Herzseite gepreßt. Die Finger lagen an einer klaffenden Wunde, aus der unaufhörlich dunkles Blut quoll.
    „Schneller!“, knurrte Bill Webster. „Er stirbt uns sonst noch während der Fahrt. Wir müssen ihn in seine Bude schaffen. Ich werde nachher gleich Jeff Prescott aus der Blauen Taverne holen. Der Kerl war früher Sanitäter bei der Marine. Vielleicht kann er Alban noch einmal zusammenflicken.“
    „Wenn uns die Cops nicht vorher am Kragen haben“, fügte Hope Bolton beklommen hinzu. „Ich sehe ziemlich schwarz für die Zukunft, meine Herren! Alfred Glashill braucht vor der Polizei nur den Namen Fredericks erwähnen, dann sitzen wir schon im Eimer.“
    „Er wird sich hüten“, gab Frederick Lawes gedämpft zurück.
    „Ich sage euch, er wird sich hüten. Wenn die Cops von den Diamanten erfahren, schneidet er sich ins eigene Fleisch. Er ist viel zu habgierig, um über diesen Punkt auch nur eine Silbe zu verlieren.“
    „Haltet jetzt die Klappe!“, zischte Hope Bolton. „Wir sind schon da. Es muß rasch gehen, verstandet?“
    Er fuhr so dicht an eine verlassene Garage heran, daß sie unmittelbar vor der Seitentür hielten. Kein Mensch konnte sehen, was man aus dem Wagen wegschleppte. Hope Bolton und Bill Webster nahmen den Ohnmächtigen auf die Arme und trugen ihn die steile Treppe hinauf. Oben stießen sie eine Tür auf, die in den ärmlichen Verschlag Alban Vocks führte. Sie ließen ihre schwere Last auf eine
    Pritsche fallen und starrten dann keuchend in das wachsbleiche Gesicht ihres Spießgesellen.
    „Hoffentlich kommt er durch“, raunte Hope Bolton unruhig. „Wüßte nicht, wohin wir ihn schaffen sollten, wenn er sterben würde.“
    „Ich hole Jeff Prescott“, brummte Bill Webster hastig. „Richtet einstweilen ein paar Tücher her und stellt Wasser auf den Herd. Ich bin gleich wieder zurück.“
    Es dauerte wirklich nicht lange, da kam er wieder und brachte Jeff Prescott angeschleppt. Der ehemalige Sanitäter wußte rasch, was die Uhr geschlagen hatte. Er blickte kopfschüttelnd auf die gezackte Wunde. Argwöhnisch musterte er die ausgefransten Wundränder.
    „Querschläger“, sagte er lakonisch. „Scheint eine abgefeilte Patrone gewesen zu sein, meine Herren! Hoffentlich erratet ihr, wem ihr diesen gemeinen Anschlag zu verdanken habt.“
    „Mack Rupper?“, fragte Hope Bolton in dumpfer Ahnung.
    „Ja, Mack Rupper! Wer sollte es sonst gewesen sein? Dieser Bursche hat euch aufgelauert.“
    „Aber warum denn?“, fragte Bill Webster verständnislos. „Was sollte Mack gegen uns haben? Als er damals türmte, hat er sich vorher noch von uns verabschiedet. Es fiel kein böses Wort dabei. Er drückte uns sogar noch ein paar Scheine in die Hand.“
    „Vielleicht hat er Angst, daß ihr ihn verzinken könntet“, meinte Jeff Prescott achselzuckend. „Da macht er lieber vorher reinen Tisch. Auf drei Morde mehr oder weniger kommt es ihm nicht an.“
    Der Name Mack Rupper schwebte wie ein düsteres Verhängnis in dem engen Verschlag. Jeder glaubte die Nähe eines erbarmungslosen Teufels zu spüren. Sie duckten die Köpfe und sahen sich scheu und beklommen an.
    „Das kann ja heiter werden“, brummte Hope Bolton gepreßt. „Dann müssen

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