Der Schlüssel zur Hölle (Ein Tom Hunt-Thriller) (German Edition)
nervös, dafür gab es keinen Plan.
„ Dann werde ich es auch im Zoo ausführen.“
Er freute sich über seinen grandiosen Einfall.
Rufus war wieder zufrieden. Er sah noch einmal im GM nach, ob er alles eingeladen hatte, was er dazu benötigte. Der Meister müsste dann eigentlich auch zufrieden sein. Morgen würde er den ganzen Tag wie ein Murmeltier schlafen. Rufus trug immer noch die blaue Uniform. Er zog sie aus, eine Jeans und ein weißes T-Shirt an und darüber einen grauen Kittel. Draußen regnete es fast sintflutartig.
„Das könnte mit m einem Feuer vielleicht problematisch werden,“ dachte er.
Wütend schlug er mit der rechten Hand voll aufs Armaturenbrett des Wagens. Jetzt fiel auch noch die Beleuchtung des Tachos aus. „Ich muss aufpassen, dass ich nicht zu schnell fahre, nicht, dass mich die blöden Bullen noch anhalten.“
Rufus dachte an seinen Revolver, den er unter dem Beifahrersitz deponiert hatte. Nie wieder würde er in dieses Irrenhaus zurückgehen.
Er dachte an Barny, den fetten weißen Pfleger, der fast alle Patienten und auch ihn über Jahre misshandelt hatte. Die Geschichte mit Mariella, einer taubstummen Schwarzen berührte ihn schon seit Langem. Sie hatte die dicksten Titten der Welt, war ein extremer Pflegefall und musste regelmäßig abgeduscht werden. Barny hat das immer gern übernommen. Missbraucht hat er sie nie, weil das Schwein genau wusste, dass alle Patienten regelmäßig untersucht wurden. Dann hätte er ja ein gewaltiges Problem gehabt.
Aber einen Tittenfick , schnell drauf abgespritzt und alles abgeduscht, das konnte niemand beweisen. Rufus hasste ihn wie die Pest.
Einmal wurde Barny dabei beobachtet, weil er vergessen hatte, die Tür abzuschließen.
Die Pflegerin, die ihn erwischte, behielt es natürlich (fast) für sich. Aus Angst oder weil eine Krähe der anderen kein Auge aushackt. Als Mariella verstarb, zeigte Barny das erste Mal Anteilnahme. Dieser menschliche Krüppel hatte noch viel härtere Sachen veranstaltet. Rufus würde Barny auch noch töten, aber erst, wenn die anderen Opfer erbracht waren.
Die Privatadresse von Barny kannte Rufus auswendig. Er freute sich schon wahnsinnig darauf, ihn ein letztes Mal wiederzusehen.
Rufus musste sich auf andere Gedanken bringen. Sonst würde er gleich wie eine Rakete durch die Decke gehen. Er merkte wieder seinen Magen. Da war er auch schon in der Bronx, der Zoo nicht mehr weit. Rufus kannte den Eingang nicht und musste ihn suchen. Er hielt erst einmal an, schmiss sich nochmals zwei Pillen ein und verharrte eine Zeit lang bewegungslos, fast apathisch. Es war anders als sonst. Extreme Kopfschmerzen traten ein. Rufus hatte das Gefühl, dass jemand an seiner Kopfhaut eine Säge ansetzte und seinen Schädel aufschneiden wollte. Dann sein Magen, es zog sich alles zusammen, was war nur los? Es besserte sich nicht! Er nahm die letzten zwei Pillen, die er in der Tasche hatte, und warf sich diese auch noch ein. Rufus wollte ruhig bleiben, aber es ging nicht. Er fing an, extrem zu schwitzen und heftig zu zittern. Alles war nun leicht verschwommen, er sah nicht mehr richtig.
„ Moloch, hilf mir?“
Als wenn aus weiter Ferne eine Stimme in seinen Kopf eindrang:
„Rufus, du musst deine Aufgabe zu Ende bringen.“
„ Ja, mein Meister.“
Irg endwie fand er den Asia-Eingang und fuhr gegen das riesige Metalltor. Es schepperte und dröhnte gewaltig, es hing halb aus den Angeln. Rufus setzte zurück und fuhr mit quietschenden Reifen noch einmal dagegen. Das Tor flog wie ein Katapult zur Seite. Als er durch die nun offene Einfahrt fuhr, riss die Seite des Metalls noch die linke Seitenwand des Lieferwagens auf.
Diesen metallisch höllischen Lärm hörte man sicherlich Kilometer entfernt. Er wusste, dass die Bullen gleich auftauchen würden. Das lief ganz und gar nicht nach Plan.
Rufus säuselte:
» Ich werde mein Bestes geben, mein Moloch.«
Rufus sah ganz schlecht, seine Lider flatterten. Die Wege des Zoos waren natürlich in der Nacht auch nicht beleuchtet, was alles nur noch schlimmer machte. Laut Plan musste er links herumfahren, um die Anlagen der „African Plains“ zu erreichen.
Rufus würde es nicht schaffen, er ahnte es.
„Barny, wenigstens du hast Glück!“
Rufus h ielt an und nahm den Revolver mit heraus. Er zog mit Mühe und Not die beiden Holztruhen von der Ladefläche. Rufus entnahm aus dem Alukoffer den Fötus und legte ihn auf die Truhe, worin Mr. Maison sich befand. So gern wäre er bei
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