Der Schlüssel zur Hölle (Ein Tom Hunt-Thriller) (German Edition)
Das ließ ihn melancholisch lächeln.
Pfarrer Smith hatte in seinem Auto ein Laptop auf den Knien, ließ sich über die Seite „handysearch4u.com“ im Internet den Standort von Agent Hunt anzeigen. Er fuhr zum Museum und entdeckte Tom nach einer kleinen Weile. Er beobachtete ihn, wollte schon zuschlagen, aber es ergab sich keine gute Gelegenheit. Als Tom das Museum verließ, dachte Pfarrer Smith schon: „Schade, dann heute nicht!“
Eigentlich nahm er an, dass er wohl ins Büro gefahren wäre. Da Tom in Richtung Subway ging, wollte er ihm nicht folgen.
Mehr aus Langeweile oder doch Schicksal?, schaute Pfarrer Smith ein paar Minuten später noch einmal auf die Internetseite, wo man ganz einfach Handys lokalisieren konnte.
„Schau an, er ist doch nicht ins Büro gefahren, sondern noch mal zum letzten Tatort!“
Das übte wieder einen großen Reiz aus und erfüllte eine gewiss e tragische Ironie. Also fuhr Pfarrer Smith recht zügig in die Bronx, nahm den Asia-Eingang, den Rufus nehmen sollte. In diesem Bereich würde er den Special Agenten, schon finden. Hier würde es viel besser funktionieren und noch weniger auffallen.
„Da sitzt Hunt, mehr wie ein nachdenklicher Rentner.“ Pfarrer Smith schmunzelte.
Er war jetzt ungefähr fünf Meter links von Tom entfernt. Pfarrer Smith zog seine Betäubungspistole unter der Decke hervor, die auf dem Sitz des Rollstuhls lag, zielte und schoss. Ein ganz leises Zischen war zu vernehmen. Es war niemand in seiner Nähe, die Schüler zu weit weg. Der Pfeil traf Tom irgendwo im Bereich der rechten Hüfte. Bei diesem Narkosemittel, mit dem man sonst Rinder betäubt, dauerte es keine drei Sekunden und er sackte seitlich ohnmächtig zusammen. Pfarrer Smith fuhr mit dem Rollstuhl an Tom heran und hievte ihn in diesen. Er griff in Toms Sakko, nahm das Handy von ihm heraus und legte es unter die Parkbank. Die gestreifte Decke warf er ihm sorgfältig um. Smith sprach ganz ruhig und besänftigend zu ihm:
» Mein Lieber, jetzt müssen wir aber los.«
Pfarrer Smith nahm seinen dunklen Hut ab setzte ihn Tom auf und schob ihn in Richtung Ausgang. Wenn jemand die beiden wahrnahm, dachten sie sicherlich: Da ist ein netter Pfarrer, der mit einem Hilfsbedürftigen den Zoo besucht.
Kapitel 10
Mickey, Frank und Maria saßen im Mediaraum, es war schon 13.20 Uhr. Frank war entgegen seiner Art etwas lauter:
» Wo steckt er nur? In den zehn Jahren, die ich mit Tom nun zusammenarbeite, kam er noch nie zu spät. Dass er noch nicht einmal anruft, das ist mehr als merkwürdig!
Ich ruf e ihn nochmal an.«
Frank nahm sein Handy, wählte die Nummer von Tom. Es klingelte und klingelte.
» Er geht wieder nicht ran. Lokalisier sein Handy!«
Mickey nahm die Tastatur vom Computer, es dauerte unendliche fünfzig Sekunden.
» Sein Standort ist der Zoo in der Bronx. Was macht er da? Schaut er sich noch mal den Tatort an? Er muss in diesem Radius sein.«
» Häh? Dann versetzt er uns? Und ruft nicht mal an, niemals! Auch Maria war aufgebracht. Mickey, ich fahre mit Frank dorthin, du bleibst hier.«
Zwanzig Minuten später fanden sie Toms Handy unter der Parkbank im Zoo, von Tom keine Spur. Rädchen griffen ineinander. Kurz darauf saßen sie alle Drei im Büro vom Chef.
» Meint ihr wirklich, Tom wurde entführt?
Ein Bundesagent mit seiner Erfahrung? «
» George«, warf Frank ein,
» der oder die Täter müssen schon etwas Ungewöhnliches improvisiert haben, um ihn überrumpeln zu können.«
» Das sehe ich ähnlich. Ich denke, dass das Handy mit Absicht dort platziert wurde. Wir haben einen nachweislich toten Serientäter namens Rufus Murler und einen zweiten Mörder namens Peter Johnson. Wobei die Verbindungen zu den anderen Taten noch nicht zu entwirren sind. Der verkohlte Schlüssel mit goldener Kette am Hals der ermordeten Sozialarbeiterin deutet ja darauf hin. Wir wussten ja, dass ein „Denker“ Rufus, wahrscheinlich auch diesen Johnson, zu diesen Taten motiviert hat. Es ist alles sehr nebulös. Wir stehen am Anfang und nun ist Tom mit großer Wahrscheinlichkeit in den Händen dieses Geisteskranken. Viele Spuren wurden auch an den Tatorten vernichtet.
Das einzig Gute ist, dass es einen überlebenden Vater gibt. Wir geben Mr. Maison und seinem Sohn Polizeischutz. Vielleicht war der geheimnisvolle Unbekannte sauer, weil Rufus sein zweites Kinderopfer und den Tod von Mr. Maison nicht mehr herbeiführen konnte. Vielleicht hat er die Pressekonferenz mit Kirby im
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