Der Schlüssel zur Hölle (Ein Tom Hunt-Thriller) (German Edition)
Alltag. Dafür wurden sie bestens ausgebildet. Ihr erlangtes Wissen und die vielen Erfahrungen an der Front, innerhalb eines starken Teams, gaben ihnen immer wieder die Kraft und Stärke, in diesem Beruf erfolgreich zu bestehen. Diese Situation, dass einer von ihnen gekidnappt wurde, kannten sie bislang nicht.
Sie waren aber innerlich ruhiger, als man es vermuten würde. Was Tom nun von ihnen erwartete, wussten sie genau. Diese loyale Verbundenheit konnte niemand erschüttern. Wenn es einen von ihnen getroffen hätte, wäre es nicht anders. Im Moment war es „nur“ ein Zustand des Nichtwissens! Solange ihnen nicht konkrete Informationen über seinen Verbleib und Ergehen vorliegen würden, stellten sie möglichst keine Mutmaßungen an.
» Also Mickey, deiner These folgen Maria und ich auch. Der Täter muss seinen Mitstreiter in der Psychiatrie kennengelernt haben.
Wir werden das gesamte Personal und deren Umfeld, Lieferanten, Handwerker , alle, die in irgendeiner Art und Weise mit der Klinik in Kontakt kamen, überprüfen. Das ohne Rücksicht auf Namen oder Titel. Wir werden jeden Stein umdrehen, dafür haben wir dreißig Agenten zugeteilt bekommen.
Wir haben ja herausgefunden , dass die beiden Familien Burghard und Maison zwei Gemeinsamkeiten haben.
Sie konsultierten denselben Frauenarzt.
Mr. Burghard sowie Mr. Maison wuchsen in Heimen, bei Pflegeeltern auf oder wurden adoptiert. Der bisherige Haupttäter Rufus Murler durchlief den gleichen Kreislauf.
D as führt uns zur Jugendfürsorge und zum Opfer Elisabeth Vanecken, die wiederum als Sachbearbeiterin in dem Fall Alice Stiller-Johnson involviert war.
Alice, die verstorbene Ehef rau des Mörders Peter Johnson, starb eines natürlichen Todes.
Der Mann im Hintergrund hat gezielt alte Akten vernichten lassen. Er muss irgendwie in Kontakt mit allen gekommen sein? Wenn wir diese Fäden zusammenführen, haben wir unseren „Mr. Unbekannt“.
Es kommen keinerlei detaillierte Infos an die Medien. Sie werden uns zwar belagern, aber Kirby wird nur das Nötigste vermelden. Maria, wir werden die helfenden Beamten aufteilen. Mickey, dich brauchen wir hier, du bist sowieso unser wichtigster Baustein. Unser Superhirn, unser aller übergeordneter Organisator unserer Fallakten.«
»Frank, höre auf, du hörst dich ja schon wie Tom an .«
» Also, ran an die Arbeit, Tom braucht uns. Soll ich euch nun noch mal seinen Spruch zitieren?«
» Nein, bitte nicht!«, antworteten sie beide gleichzeitig.
Kapitel 13
Dieser Kaputte ahnte ja nicht, dass er Tom sogar einen Gefallen damit erwies, immer auf das dreiteilige Gemälde des Molochs blicken zu müssen. Toms gestrige Unruhe war so zu deuten, dass seine Intuition ihn wohl nur vorwarnen wollte. Seine Antenne funktionierte also noch. Es war aber nicht damit zu rechnen, auf einer Parkbank von einem Irren betäubt zu werden. Tom schmunzelte über seine schrägen Gedanken. Seine Knochen schmerzten vom harten Sitz, dennoch kam sein Denkgetriebe gut in Gang. Dabei half das Bild - seltsam - fast wie im Museum. Wer ihn auch immer an diesen Stuhl gefesselt hatte, war nicht vertraut mit Seemannsknoten. Das war gut, so bestand die Möglichkeit, sie zu lockern. Gestern wurde Tom, nachdem er betäubt wurde, noch einmal von Mr. Smith behelligt. Er gab ihm zu trinken und ließ Tom in einen Plastikbehälter urinieren. Dabei musste er natürlich Toms Hose öffnen und seinen Penis in die Hand nehmen. Das war äußerst unangenehm, Tom hätte brechen können. Mr. Smith war dann sehr schweigsam, sprach nicht mehr ein Wort. Das tat seinen Ohren gut. In den Raum drang kein natürliches Licht, Tom konnte nicht ansatzweise deuten, wie spät es sein könnte. Tom rechnete aber bald mit seiner ersten Nadelfolter.
D ann würde er versuchen, Pfarrer Smith zu manipulieren. Ihm kam eine Idee …
U nd es war so weit, Pfarrer Smith erschien wieder in bester Laune, mit seinem Koffer und seiner piepsigen Stimme.
» Hallo, Mr. Hunt, geht es Ihnen gut?«
» Ja, alles bestens. Sie haben hier ein sehr schönes Refugium geschaffen. Ich bin gern Ihr Gast.«
» Sie haben Humor, das gefällt mir.«
Zunächst gab er Tom etwas Wasser zu trinken.
» Danke.«
» Mr. Hunt, haben Sie öfter Kopfschmerzen oder gar Migräne?«
» Nein, eigentlich nicht. Wenn ich weiter Ihre verstellte näselnde Stimme ertragen muss, werde ich Kopfschmerzen bekommen.
Hat Ihnen mal jemand so in die Weichteile getreten, dass Sie ihre Stimmbänder verschluckt
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