Der Schlüssel zur Hölle (Ein Tom Hunt-Thriller) (German Edition)
gering war. Die Vergiftung beginnt schleichend, nach etwa acht bis zwölf Stunden setzt erst ein Brechreiz ein, dann versagt die Leber.
Auch andere vitale Organe setzen aus. Eine tödliche Dosis liegt bei 0,1 Milligramm pro Kilogramm Körpergewicht. Mrs. Maison wog vor ihrem Ableben zweiundsechzig Kilogramm. Also hätten 6,2 Milligramm ausgereicht. Die Menge, die er ihr und auch Mrs. Vanderbilt injiziert hat, hätte einen ausgewachsenen Elefanten umgehauen. Mrs. Maison bekam noch eine höhere Dosis zugeführt, diese hätte für zwei Wale gereicht. Ihre Vitalfunktionen waren nicht mehr herzustellen. Beide starben besonders qualvoll. Ihr habt diese Details ja sicherlich der Fallakte entnommen. Ich will euch nur eindringlich vor Augen halten, wie vorsichtig wir sein müssen! Wenn einer von uns auf ihn treffen sollte, achtet darauf, nicht mit ihm in Kontakt zu geraten.
Er mischt auch noch ein paar andere toxische Gifte unter. Da reicht manchmal schon ein kleiner Ritzer eines Messers, um bleibende Schäden zu hinterlassen. Ich habe für uns vorsorglich ein Antiserum für dieses Gift bestellt. Ironischerweise wird es auch aus diesem Pilz hergestellt. Wenn es hier ist, bekommt ihr noch genaue Instruktionen zur Einnahme. Ich hoffe, dass keiner von uns dieses Zeug benutzen muss.«
» Danke, Maria. Mittlerweile wird niemand mehr diesen Psychopathen unterschätzen. Warum hat er Mrs. Maison eine echtgoldene Kette mit Schlüsselanhänger in den Mund gesteckt?
Ich denke, dass Mrs. Maison uns nicht alles erzählt hat. Vielleicht hatte Sean und Nicolas Stiller auch näheren Kontakt zu Mr. und Mrs. Maison? War es ein Geschenk, aber wofür? Warum haben sie sich für Steve Masterson entschieden? Irgendetwas liegt dort im Verborgenen und wir werden es wohl doch nicht mehr ergründen können. Ich denke, Steve weiß nichts von den damaligen Vorgängen.
Er war zu klein. Außer Sean lebt nun niemand mehr, der uns etwas davon erzählen könnte.
Diese Virgenie Gent, die Nachfolgerin von Fitcher, hat dir ja vieles aus den Folge jahren erzählt. Aber nichts zu unserem Sachverhalt aus den Anfängen beitragen können. Selbst, wenn noch verwertbare Akten da wären, darüber hätten wir nie irgendwelche Einträge gefunden. Fitcher, diese Vanecken und wohl noch ein paar andere Drahtzieher, die wir nicht kennen und wahrscheinlich auch nicht ausfindig machen werden, haben in dieser Zeit ihr Unwesen mit Heimkindern getrieben. Wahrscheinlich mit dem Hintergrund des Geldverdienens.
Denn beide hatten bei ihrem Ableben größere Vermögenswerte, als sie mit dem Verdienst, ihren Berufen entsprechend, angeschafft haben dürften. Erbschaften gab es auch nicht, also liegt es nahe, dass die Gier ihr Motiv war. Wir sind dem eigentlichen Motiv, dem Antrieb von Stiller sehr nah und dennoch spielt es keine entscheidende Rolle mehr. Denn er hat die Realität verlassen und tötet aus Spaß an seiner Macht. Wir müssen uns nun darauf konzentrieren, Steve Maison zu schützen.
Er dürfte sein letztes Hauptziel sein, so werden wir ihn fassen. Sean Stiller tötet mittlerweile mit einer unstillbaren Freude. Alles, was ihm nahe kommt und ihn stört, wird er beseitigen. Hoffen wir nicht, dass sein Wahn ihn zu weiteren Schwangeren treibt. Durch den Geldsegen des Peter Johnson wurden die Brüder beweglich. Es erleichterte die Planung und Vorbereitung nachweislich erheblich. In der Lagerhalle befand sich auch ein Plotter für Klebefolien. Damit hat Sean, der schon mal in einer Werbeagentur gearbeitet hat, die Werbeschriften für den Transporter hergestellt. Mittlerweile haben wir viele Vorteile, die Sean Stiller durch Peter Johnson nutzen konnte, weitestgehend unterbunden. Seine Möglichkeiten schrumpfen immer mehr. Selbst wenn er noch über genügend Barmittel verfügt, wird sein Eis dünner. Ich hoffte eigentlich, dass ich ihn mit meiner kleinen Fernsehshow anstacheln würde.
Sean ist nicht so leicht zu beeinflussen, wie ich dachte. Im Moment ignoriert er uns, das wird sich natürlich schlagartig ändern, wenn wir ihm näher kommen. Hat Charlotte Summer von Chanel Seven, noch eine Hass-E-Mail erhalten?«
» Nein, Tom, antwortete Mickey. Sie war auch nicht sonderlich eingeschüchtert, da sie solche E-Mails des Öfteren erhält.
Leider kursieren immer noch Fotos, genau, wie sein Kurzfilm, den er gemacht hat, auf einschlägigen Webseiten. Unsere Technik lässt eine Seite schließen oder Bilder in Foren löschen. Anderswo tauchen sie doppelt so schnell
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