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Der Schlüssel zur Sternenmacht

Der Schlüssel zur Sternenmacht

Titel: Der Schlüssel zur Sternenmacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andre Norton
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erreichte mich Eets Gedanke.
    Der Fischer war Linkshänder und richtete seine Aufmerksamkeit auf diese Seite. Ich bewegte mich langsam und versuchte immer ein paar Büsche zwischen mir und dem Ufer zu lassen. Doch deshalb fühlte ich mich nicht sicherer. Es konnte leicht sein, daß ich mich in einer Pfütze spiegelte, und dann wurde ich zur leichten Beute für die Keule. Mein Messer war zwar scharf, doch der Eingeborene hatte die größere Reichweite und kannte den Sumpf. Außerdem war es Unsinn, noch tiefer in das überschwemmte Land einzudringen und sich vielleicht darin zu verirren. Ich sagte das Eet.
    »Ich glaube nicht, daß es sich um einen richtigen Sumpf handelt«, stellte er fest. »Viele Zeichen deuten auf eine Überschwemmung hin. Und eine Überschwemmung kann von einem Fluß kommen.«
    »Was nützt uns hier ein Fluß?«
    »Flüssen kann man leichter folgen als Wildpfaden. Und noch eines – Zivilisationen entstehen meist an Flußläufen. Du willst ein Händler sein und weißt das nicht? Wenn dieser Planet überhaupt eine Zivilisation besitzt oder wenn er von fremden Händler besucht wird, dann muß sich der Hafen in der Nähe eines großen Flusses befinden – vorzugsweise an der Mündung.«
    »Du weißt sehr viel«, stellte ich fest. »Und du hast bestimmt nicht alles von Valcyr gelernt.«
    Wieder spürte ich seinen Ärger. »Wenn man lernen muß, lernt man eben. Wissen ist eine volle Vorratskammer. Und wo hätte ich mehr über den Handel, die Händler und ihre Lebensart lernen können als auf der Vestris? Ihre Mannschaft wurde für den Handel geboren, und sie hat ein umfangreiches, überliefertes Wissen.«
    »Du hast wohl viel Zeit damit verbracht, ihre Gedanken zu lesen«, unterbrach ich ihn. »Übrigens, wenn du schon soviel weißt – weshalb brachten sie mich von Tanth weg?« Ich erwartete eigentlich nicht, daß er diese Frage beantwortete, aber er tat es sofort.
    »Sie wurden dafür bezahlt. Man hatte irgendeinen Plan mit dir – ich weiß keine Einzelheiten, weil sie auch keine erfuhren. Dieser Plan ging schief, und so bot man ihnen Geld dafür an, daß sie dich weg von Tanth und nach Waystar bringen sollten ...«
    »Waystar! Das – ist doch nur eine Legende!«
    Eet knurrte verächtlich. »Sie muß stichhaltig sein, denn sie wollten dich hinbringen. Sie bestanden lediglich darauf, zuerst ihre normale Handelsroute zu fliegen. Als du dann das Ril-Fieber bekamst, entschieden sie, daß Vorsicht das erste Gebot sein müsse. Sie wollten dich loswerden, bevor du die Mannschaft anstecken konntest. Sie beschlossen, einfach nicht nach Waystar zu fliegen, sondern an ihre Auftraggeber eine Botschaft zu schicken.«
    »Du bist der reine Wissensquell, Eet. Wer steckte dahinter? Wer wollte mich unbedingt haben?«
    »Sie kannten nur einen Vermittler. Er hieß Urdik und stammte nicht von Tanth. Weshalb man dich haben wollte, wußten sie nicht.«
    »Es wäre doch interessant ...«
    »Der Ring aus dem Raum ...«
    »Der!« Meine Hand tastete nach der Gürteltasche. »Darüber wußten sie Bescheid?«
    »Ich glaube nicht. Sie wollten etwas, das in deinem oder Vondar Ustles Besitz war. Es ist sehr wichtig, und sie suchen schon seit einiger Zeit danach. Aber kannst du nicht sagen, daß der Ring dein wertvollster Besitz ist?«
    Ich krampfte die Finger um die Tasche und nickte.
    Dann sah ich verblüfft meine Hand an. Ich spürte die Wärme, die durch die Tasche drang. Obwohl um uns heller Tag war, glaubte ich ein schwaches Leuchten zu erkennen. »Er glüht wieder!«
    »Dann benutze ihn als Führer!« drängte Eet.
    Ich steckte den Ring an die Hand. Der Reif war so breit, daß ich die Faust schließen mußte, um ihn nicht zu verlieren. Und meine Hand streckte sich, erst nach rechts, dann geradeaus.

 
9.
     
    »Wir werden verfolgt«, erklärte mir Eet.
    »Der Fischer?«
    »Oder einer seiner Art.« Mein Gefährte war ziemlich schonungslos. »Aber er ist vorsichtig – er hat Angst ...«
    »Wovor?« fragte ich bitter. »Das Messer hilft mir nicht viel. Ich bin ein friedlicher Juwelenhändler und kein Kämpfer.«
    Eet beachtete meinen Protest nicht. »Er fürchtet den Tod-aus-der-Ferne. Er hat so etwas schon erlebt oder weiß zumindest davon.«
    Tod aus der Ferne? Das konnte von der Steinschleuder bis zum Laser alles bedeuten.
    »Eben.« Eet hatte meinen Gedanken aufgenommen. »Aber –« Ich spürte seine Verwirrung – »ich kann sonst nichts lesen. Nur, daß er Angst hat und uns vorsichtig folgt.«
    Wir versteckten uns in

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