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Der Schlüssel zur Sternenmacht

Der Schlüssel zur Sternenmacht

Titel: Der Schlüssel zur Sternenmacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andre Norton
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schwerfälligen Anzug nicht trennen. Er vermittelte mir ein Gefühl der Sicherheit.
    Wie immer hatte Eet recht. Licht durchdrang die Dämmerung vor uns, als wir ein oder zwei der Riesenstämme umgangen hatten. Das plötzliche Sonnenlicht in dem Halbdüster tat meinen Augen weh.
    Vor uns lag ein Gewirr abgebrochener Äste und zerquetschter Lianen. Immer noch stieg Rauch in dünnen Fahnen auf, und der Gestank der verbrannten Vegetation war erstickend. Doch die Pflanzen enthielten soviel Feuchtigkeit, daß sich das Feuer nicht ausgebreitet hatte. Das Schiff hatte sich mit dem Rumpf und einer Flanke tief in den Moder gegraben. Die Metallflächen waren zerbeult und abgeschürft.
    Insekten tanzten, und ich sah einen Vierfüßler weghuschen, als wir näherkamen. Als ich das Wrack näher betrachtete, mußte ich schlucken. Wir waren um ein Haar davongekommen. Was wäre geschehen, wenn uns die Flucht aus dem Stahltank nicht geglückt wäre?
    Es war eine mühselige und schmerzhafte Angelegenheit, bis ich mich durch die Splitter und den Schutt zum Schiff selbst vorgekämpft hatte. Eet war von meiner Schulter gesprungen und erreichte das Ziel mit ein paar Sprüngen. Er rannte die schräg nach oben weisende Flanke entlang.
    »Die Luke ist an der Unterseite«, berichtete er. »Aber hier ist ein Riß – nicht groß genug für dich ...«
    »Aber für dich!« Ich riß ein paar dornige Zweige von meinem Anzug und trat dann auf die verkohlte Fläche vor dem Schiff. Rauch und ein scheußlicher Gestank stiegen auf.
    Ich sah gerade noch, wie Eet im Innern verschwand. Von hier wirkte das Wrack noch schlimmer, und ich konnte mir vorstellen, daß im Innern alles zusammengeschoben und geknickt war, so daß wirklich nur der kleine Mutant Platz fand.
    »Ein Seil!« hörte ich den Befehl meines Kameraden. »Wirf mir ein Seil nach unten!«
    Ich stampfte durch den schwelenden Schutt und kämpfte mich bis dicht an den Riß heran. Dann ließ ich das Ende des Seiles ins Innere. Ein Gewicht wurde daran befestigt, und vorsichtig zog ich das Ding wieder nach oben.
    Einer der Gegenstände, die ich für Waffen hielt, erschien mit dem Griff voran. Ich nahm ihn in Empfang. Eine Waffe gab einem sofort Sicherheit. Der Griff paßte nicht recht in meine Handfläche, und ich schätzte, daß er nicht für eine menschliche Hand bestimmt gewesen war. Ich konnte keinen Betätigungsknopf wie beim Laser oder beim Betäubungsstrahler entdecken. Nur ein umständlich angebrachter Hebel war zu sehen. Ich zielte auf einen Baumstumpf und drückte den Hebel ab.
    Ein schwacher Lichtstrahl flackerte und ging sofort aus. Die Ladung der Waffe war erschöpft. Wir konnten das Ding höchstens als Knüppel benutzen. Ich sagte das Eet.
    Er zeigte keinerlei Enttäuschung, sondern kletterte noch einmal ins Schiff, während ich das Seil nach unten pendeln ließ. Schließlich hatten wir ein ansehnliches Häufchen neben uns liegen: den letzten Kanister mit Flüssigkeit, ein messerähnliches Ding, dessen Schneide noch sehr scharf war und eine Rolle Stoff, die man klein zusammenlegen oder in ein riesiges Quadrat ausbreiten konnte und die wasserdicht zu sein schien.
    Ich hatte in den Trümmern eine Menge Samenschoten gefunden und streifte die Kügelchen in den leeren Kanister. Wir stärkten uns, bevor wir beschlossen, in welcher Richtung wir weitergehen sollten.
    Es hatte keinen Sinn, in der Nähe des zerstörten Schiffes zu bleiben. Wenn es ein Rettungsboot bekannter Herkunft gewesen wäre, hätten wir einen Notruf aussenden können – und selbst dann wäre eine Rettung größtenteils vom Zufall abhängig gewesen.
    »Wohin?« fragte ich, nachdem ich das Stoffpaket an meinen Gurt geschnallt hatte.
    Eet kletterte noch einmal auf das obere Ende des Wracks. Er drehte den Kopf hin und her und bewegte die Nasenlöcher, als suche er nach irgendeiner Geruchsspur. Ich konnte kein Ziel in der Wildnis sehen. Wir würden durch die Dämmerung des Waldes wandern, bis wir starben.
    »Wasser ...« Sein Gedanke erreichte mich. »Ein Fluß – See – wenn wir so etwas finden können ...«
    Ein Fluß bedeutete so etwas wie einen Weg – aber wohin führte er? Und wie sollten wir einen Fluß finden?
    Ich hatte eine plötzliche Eingebung. »Der Wildwechsel!«
    Sicher brauchten Tiere, die so groß waren, daß sie einen Weg in den Moder trampelten, Wasser. Und ein gut markierter Pfad konnte uns zum Wasser führen.
    Eet kam zurück. »Ein vernünftiger Vorschlag!« Er sprang ab und landete schwer auf meiner

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