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Der Schlüssel zur Sternenmacht

Der Schlüssel zur Sternenmacht

Titel: Der Schlüssel zur Sternenmacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andre Norton
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ich jetzt im Rücken hatte, deuteten darauf hin, daß ich auf die Spur einer der Vorläufer-Rassen gestoßen war, von denen nicht einmal die Zakather viel wußten.
    Während ich in der Dunkelheit kauerte, mußte ich wieder an die Erlebnisse denken, die mich hierhergeführt hatten. Zum erstenmal bedauerte ich meinen Handel mit Ostrend. Und der Kaufmann in mir war wütend, daß ich die kostbaren Steine zur Bezahlung der Fahrtkosten verwendet hatte, obwohl die Reise schon von anderen bezahlt worden war. Man hatte mich also nach Waystar bringen wollen. Weshalb? Weil ich der Sohn – oder angebliche Sohn – meines Vaters war und vielleicht über das Ding Bescheid wußte, das jetzt schwach im Dunkeln leuchtete?
    Wieder war ich rein durch Zufall entkommen – das Fieber, eine Ansteckung, die ich mir wohl auf Tanth geholt hatte. Merkwürdig, daß die Krankheit genau zur rechten Zeit gekommen war ...
    »Eben.« Eet benutzte wieder sein Lieblingswort. »Eben. Es dauert lange, bis du dahinterkommst.«
    »Aber du konntest doch nicht ...« Und wenn er doch konnte? So hilflos Eet ausgesehen hatte, als ich ihn zum erstenmal neben Valcyr sah, so bedeutete das doch nicht, daß auch sein Geist hilflos gewesen war.
    »Du fängst zu denken an«, sagte Eet anerkennend. »Schon damals bestand eine Bindung zwischen uns beiden. Die Schiffsmannschaft war ein undurchdringlicher Block. Ich mußte jemanden finden, der nicht zu ihr gehörte, der mir Schutz und Beförderung bot, solange ich schwach und hilflos war. Ich brauchte einen Partner ...«
    »Deshalb hast du mir die Krankheit beschert.«
    »Eine leichte Veränderung gewisser Körpersäfte. Ungefährlich, obwohl es nicht so schien.« Eets Stimme klang so zufrieden, daß ich ihn am liebsten in das Dunkel hinausgeschleudert hätte.
    »Aber du wirst es nicht tun«, beendete er meinen Gedanken. »Nicht nur ich habe Vorteile von unserer Partnerschaft, wie du vielleicht schon bemerkt haben wirst. Wenn wir erst einmal der Gefahr entronnen sind, können wir immer noch überlegen, ob wir zusammenbleiben wollen oder nicht.«
    Ich mußte zugeben, daß er recht hatte, auch wenn es mir nicht leicht fiel, diesen winzigen Fellball als gleichberechtigt anzuerkennen. Ich hatte in der Vergangenheit wenige Bekanntschaften gehabt. Meine Beziehung zu Hywel Jern war wie eine Verbindung zwischen Schüler und Lehrer gewesen. Und wenn Vondar Ustle auch nicht so streng mit mir umging, so war doch auch er mein Lehrer gewesen. Offenbar war auch Eet nicht bereit, mich um meine Meinung zu fragen. Aber – und mein Ärger stieg – ich würde mich zum erstenmal wehren!
    »Sie kommen!« Eets Warnung schreckte mich aus meinen Gedankengängen.
    Wir hatten so lange nichts von den Eingeborenen gehört, daß ich dachte, sie hätten aufgegeben. Wenn sie jetzt herankamen, konnte sich unser geschütztes Plätzchen als Falle erweisen.
    »Wie viele und wo?«
    »Drei ...« Eet ließ sich mit der Antwort Zeit. »Und sie zögern. Ich glaube, daß dieser Ort Gefahr für sie bedeutet. Andererseits sind sie hungrig.«
    Erst verstand ich nicht. Dann versteifte ich mich. »Du meinst ...«
    »Wir – oder besser gesagt, du – stellst Fleisch für sie dar. Der Kontakt mit diesen primitiven Gehirnen ist schwer. Aber ich lese Hunger, hauptsächlich von der Angst in Zaum gehalten. Sie haben die Erinnerung, daß es hier gefährlich ist.«
    »Aber – den Spuren nach gibt es hier genug Wild.« Ich erinnerte mich an die Abdrücke im Schlamm und an den zappelnden Fang des Fischers.
    »Eben. Ein Rätsel, daß sie dennoch uns folgen.« Eet schien ehrlich verwirrt. »Den Grund kann ich nicht entdecken. Aber sie sind so erregt, daß sie nicht mehr an Vorsicht denken. Und im Dunkeln sind sie sehr gefährlich.«
    Ich tastete nach dem Strahler an meinem Gurt. Wenn die Geschöpfe hauptsächlich Nachtjäger waren, würde sie ein Strahl in die Augen eine Zeitlang blenden. Aber es konnte sich auch als Nachteil für uns erweisen.
    »Der Gedanke ist nicht schlecht«, unterbrach mich Eet. »Die Mauer hat schließlich ein Ende ...«
    »Das zu hoch für mich ist. Aber wenn du hinaufkommst – bitte!«
    Ich spürte ein Rucken an der Plane, die ich über uns gebreitet hatte.
    »Gib das her«, sagte Eet. »Ich kann klettern, aber vielleicht schaffen wir es beide.« Er sprang auf und nahm das Ende der Plane zwischen die Zähne. »Heb mich nach oben, so hoch du kannst, und übernimm einen Teil der Plane!«
    Ich gehorchte, da ich keinen besseren Plan hatte. Ich

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