Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Schluss-Mach-Pakt

Der Schluss-Mach-Pakt

Titel: Der Schluss-Mach-Pakt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shana Norris
Vom Netzwerk:
okay?«
    Ich reckte den Daumen hoch. Wenn ich was gesagt hätte, hätte er vielleicht gecheckt, dass da gar nicht diejenige im Kostüm steckte, die er darin vermutete. Ich weiß nicht, wieso ich ihn in dem Glauben ließ, ich wäre Tara, aber irgendwas sagte mir, dass ich das noch zu meinem Vorteil würde nutzen können.
    Während ich draußen war, dachte ich immer wieder an Elliott, Molly und Tara. Ich wusste, dass da irgendwas hinter Mollys Rücken lief. Er war ein solcher Widerling. Er war schon immer ein echt fieser Typ gewesen, der total hintenrum war und Lügen erzählte und einen bei der erstbesten Gelegenheit fallen ließ.
    Keiner hinterging meine beste Freundin und kam auch noch damit durch!
    Während ich also für ein paar Kids, die danach verlangt hatten, den Shuffle hinlegte, wirbelten mir diverse Ideen durch den Kopf, wie ich diese Sache nutzen konnte, um gegen Elliott vorzugehen.
    »Tanz!«, forderte das kleine Mädchen, das vor mir stand, mich erneut auf.
    Ich stöhnte. »Komm schon, Kleine. Ich hab den Shuffle jetzt schon fünf Mal für dich getanzt.«
    Bob durfte eigentlich nicht mit den Kunden sprechen, aber dieses Kind hatte meine Nerven jetzt echt genug strapaziert. Mir taten die Füße weh und das Schaumstoffkostüm klebte an meiner schweißgebadeten Haut.
    Das Gesicht des kleinen Mädchens wurde knallrot, und sie presste die Lippen zu einer schmalen weißen Linie zusammen, während ihre Augen ganz groß wurden. Ich wusste, was das für ein Gesicht war. Ich hatte durch meine Arbeit hier so oft Kinder um mich herum, dass ich wusste, wann ein Tobsuchtsanfall der heftigeren Sorte drohte.
    »Okay, okay, ich tanz ja schon«, sagte ich schnell und fing an zu shuffeln. Meine Bewegungen waren langsamer und weniger enthusiastisch als bei den ersten vierhundert Malen, aber es würde hoffentlich reichen.
    Doch leider hatte ich vergessen, dass es noch ein Gesicht gab, das ein Kind gern machte und das einem beginnenden Tobsuchtsanfall ziemlich ähnelte.
    Das Kotzgesicht.
    Und genau das tat das kleine Mädchen mit den Zöpfen direkt vor mir, als ich mit dem Shuffle fertig war. Halb verdaute Bröckchen Hotdog schossen aus ihrem Mund und verteilten sich vorne auf meinem Kostüm.
    Die Mutter packte das Mädchen an der Hand und zerrte es fort, jetzt da ich voller Hotdog-Kotze war. Einen Moment stand ich wie angewurzelt da, die Arme zur Seite gestreckt, weil ich die Kotze auf keinen Fall anfassen wollte.
    Ein paar Jungs aus der Mittelstufe gingen an mir vorbei, lachten und deuteten auf mich. Das reichte, um mich aus meiner Schockstarre zu befreien und nach drinnen ins Diggity Dog House zu eilen – schnurstracks auf die Mitarbeitertoilette zu.
    Damit die Kotze nicht auch noch an meinen Körper kam, blieb ich in dem Kostüm und versuchte, es sauber zu machen. Daher war ich auch immer noch als Riesen-Hotdog verkleidet, als hinter mir ein Klopfen an der Tür zu hören war.
    »Besetzt!«, rief ich.
    Die Tür aber öffnete sich nichtsdestotrotz und Elliott quetschte sich herein. Schnell schob ich mir das Netz vors Gesicht, damit er mich nicht erkannte. »Hab ich’s mir doch gedacht, dass ich dich hier drinnen habe verschwinden sehen.« Dann betrachtete er mit angewidertem Gesicht mein Kostüm. »Igitt. Ist das schon wieder Kinderkotze?«
    Ich gab mir alle Mühe, wie Tara zu klingen. »Ja, total eklig.« Anschließend schickte ich zur Sicherheit noch ein blödes Kichern hinterher.
    »Komm, lass mich mal.« Elliott schnappte sich ein Papiertuch und wischte an dem Kostüm herum. Nicht viele Jungs hätten freiwillig Kotze von einem Mädchen abgewischt.
    »So, bitte schön«, meinte er nach einer Weile und lächelte ganz lieb. »Das Schlimmste ist weg.«
    Natürlich war Elliott nur deshalb so hilfsbereit, weil er dachte, ich wäre Tara. Ich konnte mir nicht vorstellen, dass er Kotze von Molly gewischt hätte.
    »Danke«, presste ich zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor.
    »Kein Problem. Ist ja nicht so, als hätten wir nicht alle schon mal einen Schwall Kotze abbekommen in dem Kostüm.« Dann verschwand sein Lächeln, und sein Gesicht wurde ernst, während er mich ansah. Seine Augen suchten die meinen durch das Netz. »Wie geht es dir? Hast du noch mal über das nachgedacht, worüber wir gestern gesprochen haben?«
    Worüber hatten sie denn gesprochen? Millionen Möglichkeiten gingen mir durch den Kopf. Hatte er sie gefragt, ob sie mit ihm ausgehen will? Ob sie ihn küsst? Ob sie mit ihm nach Vegas durchbrennt? In

Weitere Kostenlose Bücher